Logo VVN/BdA NRW

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

22.03.2015

Die Ostermärsche und die Ukraine

Eine Unwahrheit wird immer wieder – auch von Linken – gern verbreitet: Die Ostermärsche, ja die gesamte klassische Friedensbewegung habe das Thema Ukraine vernachlässigt (siehe z.B. Monty Schädel am 20. März 2015 in Junge Welt). An der Legende trug auch das Neue Deutschland Mitschuld. Ulrich Sander hatte dazu schon am 19. Mai 2014 Stellung genommen:

Leserbrief an Neues Deutschland „Die Linke hat die Ukraine verschlafen“ 19.5.14

Liebe Redaktion ND,

dass sich die Ostermärsche nicht (wie es an einer Stelle im Montags-ND heißt) oder fast nicht mit der Ukraine-Krise und der daraus erwachsenden Kriegsgefahr (wie es an anderer Stelle in der selben Ausgabe heißt) befasst habe, das ist doch wohl eine x-mäßige Behauptung. (Ich werde nicht konkret, sonst verscherze ich mir die Möglichkeit veröffentlicht zu werden.) Auf Seite www.nrw.vvn-bda.de findet Ihr Dokumente, die von der Friedensbewegung veröffentlicht wurden - sofort nach dem Putsch von Kiew und der Installierung einer „Regierung“, die Nazis in ihren Reihen hat, welche in der Tradition der Hitler-Parteigänger von 1941 stehen und nun in der Lage sind, Europa in einen Krieg zu stürzen. Peter Strutynski (Friedensratschlag) und ich (VVN-BdA) haben bereits am 14. März in Detmold die erste öffentliche Kundgebung auf dem Rathausplatz von Detmold zum Thema Ukraine mit anderen zusammen bestritten. „Ukraine: Mit deutscher Hilfe kamen Faschisten an die Macht! Solidarität mit den Verfolgten!“ Das war die Losung. Die Ostermärsche haben vielfach ihre Frontransparente geändert und sich gegen den Kurs von EU und NATO gewendet. Zur Ukraine war das Fazit eindeutig: Der Hauptverursacher der politischen und militärischen Krise in und um die Ukraine sei nicht Russland sondern der Westen, fasste die Berichterstattung dazu die Zeitschrift „antifa“ der VVN-BdA zusammen. Dass die Medien, auch das ND, all dies unzureichend widerspiegelten, kann doch nicht der Ostermarschbewegung angelastet werden. Aber zu schreiben: „Doch nicht einmal auf den Ostermärschen war der Ukrainekonflikt ein Thema,“ das ist nun wirklich sehr daneben. Verweisen möchte ich noch auf die Ostermarschvorbereitungs-„Zeitung gegen den Krieg“ Nr. 37,. Frühjahr 2014, die wir seit 1999 herausgeben, u.a. weil wir uns nicht auf die sonstigen Printmedien verlassen können. Mit Blick auf die Ukraine ist darin – neben vielen Beiträgen zur neuen Lage - ein Artikel von mir enthalten, der auf ein auch im ND weitgehend ausgespartes Thema schon in der Überschrift eingeht: „Die Bundeswehr ist gefechtsbereit – Erneut werden die Waffen gegen den ‚Feind Russland’ gerichtet. Damit richten sich erneut russische Waffen auf uns“. Einen ähnlichen Beitrag bot ich Euch kürzlich an – ich bekam keine Antwort. Es ging darin um die Luftkriegsvorbereitung seitens der NATO, der USA und BRD von deutschem Boden, von Ramstein und Kalkar aus.

Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Sander
Bundessprecher der VVN-BdA