22.02.2015
Europa braucht eine starke
antifaschistische Friedensbewegung
Mit einem Treffen in Kassel
nahm die VVN-BdA-Arbeitsgruppe Frieden ihre Tätigkeit auf. Der
Erfahrungsaustausch am 21. Februar 2015 galt auch der Beantwortung von
Fragen, die hinsichtlich der Rolle von Antifaschismus und
Antimilitarismus in der Friedensbewegung an die VVN-BdA herangetragen
wurden. Das Einführungsreferat hielt der Bundessprecher Ulrich
Sander. Er machte eingangs diese Bemerkung: „Es geistern im
Internet Ermahnungen an die VVN-BdA und Dokumentationen über
sie herum, mit denen Fragen, auch besorgte, an die VVN gerichtet
werden. Sie kommen von Leuten, die herausgefunden haben
wollen, dass wir Spalter und Antideutsche sind. Sie kommen von den
Autoren einer Dokumentation, die meinen, uns mit den Pressepolemiken
gegen die
Friedensbewegung in eine Reihe stellen zu dürfen. Sodann
werden Unterschriften unter Texten gesammelt, die nach Meinung der
Absender von der VVN-BdA in ihrer Zeitschrift
„antifa“ abgedruckt werden sollten. Gemeinsam ist
diesen Hervorbringungen: die Position der VVN-BdA kommt nicht oder kaum
vor. Diese möchten wir gern bekannt machen.“
Wortlaut des Referats:
Von Ulrich Sander
General Klaus Naumann, Begründer der
„neuen“ Bundeswehr „im Einsatz“
nach dem Anschluss der DDR, hat den Klassencharakter heutiger Kriege
genau definiert: „Es gibt zwei Währungen in der
Welt: Wirtschaftliche Macht und die militärischen Mittel, sie
durchzusetzen.“ (laut „Spiegel“ Nr. 3/93)
Karl Marx und Friedrich Engels haben jegliche
Geschichte, auch die Geschichte der Kriege, letztlich als Geschichte
von Klassenkämpfen gesehen. Das wurde deutlich bei der
Gründung der Internationalen, der Arbeiterassoziation vom 28.
September 1864. Dieser Jahrestag vor 150 Jahren ist leider
ganz vergessen worden, obwohl er auch die Gründung der
weltweiten Friedensbewegung markiert.
Mit der
Gründung der 1. Internationale startete auch die
Weltfriedensbewegung
Die Solidarität mit den polnischen
Aufständischen gegen die zaristische Fremdherrschaft und die
enge Verbundenheit mit den britischen Arbeitern, die gegen den Eintritt
Großbritanniens in den Bürgerkrieg in den USA auf Seiten
der Sklavenhalter kämpften, standen im Mittelpunkt der
Gründungsversammlung der Ersten Internationale. Die englische
Arbeiterbewegung stellte sich in gewaltigen Demonstrationen gegen die
Absicht der englischen Regierung, in den USA zugunsten der
Südstaaten zu intervenieren. Voll Genugtuung würdigte
Karl Marx in der Öffentlichkeit die hohe Moral des englischen
Proletariats, das, „obgleich die Fortdauer des Amerikanischen
Bürgerkriegs einer Million englischer Arbeiter die
furchtbarsten Leiden und Entsagungen aufbürdet –
nämlich durch die Baumwollkrise und Massenarbeitslosigkeit in
der englischen Textilindustrie – doch selbstlos für
die Erhaltung des Friedens und die internationale Solidarität
eintrat“. (MEW 15, S. 577)
Sollte diese hohe Moral nicht auch heute von den
Arbeitern der Rüstungsindustrie erwartet werden? Sie entsagen
jedoch nichts, sondern produzieren weiter die Waffen, die sich gegen
ihre Klassenbrüder richten.
Allerdings gibt es auch hier und heute eine
Antikriegsstimmung, die nun endlich einmal für den Frieden
zu Buche schlug. Nachdem wir jahrelang klagten, dass die Menschen zwar in
der Mehrheit gegen den Krieg eingestellt seien, aber dies nicht
öffentlich bekundeten, - und dass sich diese Massenstimmung
auch nicht für den Frieden auswirkte, haben wir mit dem
Abkommen von Minsk endlich einen großen Erfolg errungen.
Angesichts der Stimmung in unserer Bevölkerung
sträubte sich Angela Merkel, den US-amerikanischen
Mainstreampolitikern zu folgen, die mit Waffenlieferungen den Krieg
gegen das ostukrainische Volk anheizen wollten.
Angela Merkel
nimmt die Warnungen der Friedensbewegung ernst
Laut „FAZ“ vom 7.2.15 sagte
sie, sie lehne Waffenlieferungen an die Ukraine ab, und so kam es zum
Minsker Abkommen. „Militärisch ist diese Krise nicht
zu lösen“, sagte Merkel. Sie könne sich
„keine Situation vorstellen kann, in der eine verbesserte
Ausrüstung der ukrainischen Armee dazu führt, dass
Präsident Putin so beeindruckt ist, dass er glaubt,
militärisch zu verlieren. Ich muss das so hart sagen. Es sei
denn... Über ‚es sei denn‘
möchte ich nicht sprechen.“
Aber wir sollten über das „es
sei denn“ sprechen: Es sei denn, man will den ganz
großen Krieg. Und der ist mit dem deutschen Volk derzeit
nicht zu machen.
Das Volk
soll weiter kriegsbereit gemacht werden
Doch das sich Einstellen auf den großen
Krieg, das ist durchaus nach wie vor auch die Politik der
großen Koalition! Betrachten wir den Koalitionsvertrag.
Der Koalitionsvertrag der
Union-SPD-Bundesregierung besagt: »Mit ihrer
Neuausrichtung wird sie [die Bundeswehr] auf die veränderten
sicherheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
ausgerichtet. Wir werden diese Neuausrichtung konsequent
fortsetzen und zum Erfolg führen.« Die
Ausrichtung reicht bis zur Atomwaffe. Der Koalitionsvertrag bekennt
sich zur Umsetzung der Beschlüsse der NATO-Tagung im Mai 2012
in Chicago. In Chicago vereinbarte man unter anderem: Die
»NATO wird [...] sicherstellen, daß alle Elemente
der Abschreckung, auch der nuklearen Abschreckung der NATO solange
zuverlässig, sicher und effektiv bleiben, wie die NATO ein
nukleares Bündnis bleibt [... Dabei] ist es erforderlich, dass
[...] die Planungsrichtlinien den Anforderungen des 21. Jahrhunderts
entsprechend angepasst werden.« [Zum Koalitionsvertrag sei
auch dies bemerkt: Die BRD trägt durch ihre bedingungslose
Nato-Unterstützung u.a. laut Koalitionsvertrag zur
brandgefährlichen Militarisierung der internationalen
Politik bei; sie hat sogar den Irak-Krieg trotz offizieller Ablehnung
dieses Kriegsverbrechens von Ramstein aus logistisch
unterstützt. Sie hat verschiedene
Völkerrechtsbrüche wie den Balkankrieg, die
Unterstützung der illegalen de-fakto-Regierung in Kiew und den
sog. Antiterror-Krieg der USA immer wieder mitgetragen. Sie ist dadurch
mit am Versuch der USA beteiligt, die internationale Architektur des
Völkerrechts durch eine Politik des Stärkeren zu
ersetzen. Die Friedensbewegung steht gegen diese Gefährdung
des Weltfriedens unter anderem auf den Ostermärschen
und den Aktionen zum 70. Jahrestag der Befreiung Europas von Faschismus
und Krieg auf. Sie fordert alle am Frieden interessierten Humanisten
auf, sich an den Aktionen zur Rettung des Friedens zu beteiligen.]
Damit fällt die jetzige Koalition sogar
hinter die FDP Westerwelles zurück, die in ihrem
Koalitionsvertrag dereinst noch die Forderung nach Abzug aller
Atomwaffen aus Deutschland verankerte. Heute aber wird geplant, die in
Deutschland lagernden A-Waffen zu modernisieren. Diese Modernisierung
erfolgt in Büchel (Eifel), dem deutschen
Atomwaffenstützpunkt von NATO und USA.
Beunruhigendes
aus Büchel, Kalkar und Ramstein
Über den Absturz eines Tornadoflugzeugs
vom 16. Januar 2014 in der Nähe Büchels wird bis
heute Stillschweigen geübt. Warum wohl? Bei anderen Meldungen
verlassen sich die offiziellen Stellen darauf: Tote reden nicht
– und sie können sich nicht verteidigen gegen das,
was über sie im Zusammenhang mit dem Aufprallen eines
Eurofighters auf einen Learjet 35 berichtet wird. Der Vorfall trug sich
am 23. Juni 2014 über dem Sauerland zu. Die Eurofighter sind
ständig in der Luft; sie wurden und werden vom
NATO-Luftkommando Kalkar/Uedem gelenkt und haben die Aufgabe,
»verdächtige« Flugzeuge abzuschrecken oder
zum Absturz zu bringen. Der Standort Kalkar/Uedem ist das
Gegenstück zu Ramstein, worüber hier und dort im
Zusammenhang mit dem Drohnenkrieg der USA von deutschem Boden aus und
über den gegen Russland gerichteten Raketenschirm berichtet
wird.
Alles, was Ramstein jetzt kann, wird
künftig Kalkar/Uedem auch können. Ramstein ist
für den Raum südlich der Alpen zuständig,
Kalkar/Uedem für den Raum nördlich der Alpen. Schon
jetzt brüstet man sich dort damit, einen Radius bis zum
Baltikum abzudecken, große Teile Russlands eingeschlossen (s.
Ossietzky 7/12).
Die Thinktanks
des Weltkriegs Drei arbeiten schon
Vom 18. bis 20. November 2014 fand die
jährliche NATO-Spitzentagung des Kalkarer Joint Air Power
Competence Centre (JAPCC; Gemeinsames Luftmacht-Kompetenzzentrum)
statt. Diesmal unter dem Titel »Future Vector«. Der
Pfeil oder Vektor steht nicht für einen schnellen Weg in eine
gute Zukunft. Er fliegt über Europa bis ins All. Er kann die
Zukunft der Menschheit tödlich treffen: Man spricht im
Tagungsmaterial von »Nexus« und meint damit die
Verbindung aller Elemente der Kriegsführung. Auch der
atomaren. Zur derzeitigen Tätigkeit des Luftkommandos
gehört die Ermöglichung jeder Art von
»tödlicher wie nichttödlicher
militärischer Gewaltanwendung«. In den Dokumenten
wird von Luft-, Weltraum- und Cybermacht als eigenständiges,
offensives (!) und möglicherweise entscheidendes Instrument
gesprochen. Das ist eine unverhohlen offensive Strategie.
Im NATO-Tagungsmaterial des JAPCC für
2014 ist zu lesen: »Die zwei Jahrzehnte überdauernde
Annahme, daß es in Europa keinen Ausgangspunkt für
einen größeren Krieg gebe, ist
einigermaßen zweifelhaft.« Das heißt
doch: Der Krieg ist möglich, schon bald, und die NATO sieht
sich als Sieger.
Das sich Einstellen auf den großen
Krieg, in den auch wir Deutsche wieder ziehen sollen, das geschieht
auch mit Hilfe jener Kriegsprediger mit Namen Steinmeier, Gauck und von
der Leyen, die seit einem Jahr dem Volk predigen, man müsse
mehr Verantwortung in der Weltpolitik übernehmen, und zwar
auch militärische. Einstellen sollen wir uns auch auf den
Krieg durch die Hinnahme neuer Verteidigungspolitischer Richtlinien,
die man diesmal im Volk diskutieren wolle.
Sagen wir
unsere Meinung zu den Verteidigungspolitischen Richtlinien
Ja, dann man los, - greifen wir in die Diskussion
ein.
So auch durch die Stimmen aus der
Friedensbewegung, die an ihre großen Diskurstraditionen
anknüpfen sollte. Sie begannen gleich nach dem 8.Mai 1945. In
Potsdam wurde beschlossen: Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg
ausgehen; der deutsche Militarismus wird abgeschafft.
Als viele von uns begannen, in der VVN-BdA aktiv
zu werden, da galt noch uneingeschränkt: „Nie wieder
Faschismus und Krieg“. Seit Jahren ist der zweite Teil immer
mehr zurückgedrängt worden. Doch dann kam es zur
gefährlichen Krise in der Ukraine, wo ultrarechte Politiker
mit Hilfe auch deutscher Politiker an die Macht kamen und begannen,
sich an der NATO-Politik gegen Russland zu beteiligen, und zwar auch
mittels einer militarisierten EU. Das stellt unsere VVN-BdA seit einem
Jahr vor eine völlig neue Situation.
Zur Situation
in der Ukraine nahmen Antifas sofort Stellung
Wir in NRW sagten uns, es sollte gelingen, eine
Anti-Kriegs-Erklärung aus der Mitte der antifaschistischen
Kräfte heraus zu schaffen. Sie haben wir in Dortmund gleich
nach dem profaschistischen Putsch vom Februar 2014 in Kiew durch ein
gemeinsames Komitee der Hinterbliebenen und heutigen Mitstreiter des
Widerstandes erarbeitet. In der Erklärung hieß es
u.a.: "Als Förderverein Steinwache/Internationales
Rombergparkkomitee, Mitglied der FIR, sind wir besorgt über
das Schicksal unserer Mitglieder in der ehemaligen Sowjetunion. Wir
sind mit ihnen solidarisch. Wir fürchten um ihre Sicherheit
vor den Angriffen rechter Kräfte. Jetzt sind antifaschistische
Aktionen nötiger denn je, ebenso Aktionen für den
Frieden!"
Jetzt sind auch wieder mehr Gewerkschafter und
Sozialisten, auch Sozialdemokraten Teil der Friedensbewegung. Diese
Tendenz nimmt wieder zu. Dieses Jahr gibt es wieder viel mehr
sozialdemokratische Unterstützung für die
Ostermärsche. Nicht zu vergessen: Die Erklärung
„Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!“
Sie wurde von ehemals führenden SPD-Leuten mit initiiert.
Allerdings hat sie erhebliche Mängel: Sie thematisiert die
aggressive NATO-Strategie nicht.
Ich finde, auch wir haben als VVN-BdA den
richtigen Ton getroffen und haben mit unserem Bundeskongress und auch
in der Zeit danach wichtige Aussagen gemacht, mit denen wir in den
Friedensdiskurs wirkungsvoll eingriffen. Ich darf zitieren:
VVN-BdA
protestiert gegen die Kriegsvorbereitung
Kriegsvorbereitung
einstellen, Frieden in Europa sichern! geschrieben von
Bundessprecherkreis der VVN-BdA - 8. Dezember 2014 - Mehr denn je seit
dem Ende des Kalten Krieges haben wir Anlass zur Sorge um den Frieden
in Europa.
Mit dem
2-plus-4-Vertrag, der die Vereinigung der beiden deutschen Staaten erst
möglich gemacht hat, sollte die Block-Konfrontation enden.
Wesentliche Bedingung von Seiten der damaligen Sowjetunion war die
Zusage, dass der Osten Deutschlands atomwaffenfrei bleiben sollte und
die NATO keine Erweiterung bis an die Grenzen (…) anstrebe.
Im „Gemeinsamen Europäischen Haus“ sollten
alle Staaten in Sicherheit zusammen leben.
Seitdem haben
sich NATO und EU Schritt für Schritt an die heutigen Grenzen
Russlands heran erweitert. Mit der Einbeziehung der Ukraine in EU und
NATO-Strategie wurde eine neue explosive Situation geschaffen. Die EU
ist in diesem Konflikt kein Vermittler, sondern (Mit-)Verursacher. Die
Bundesregierung muss in dieser Situation ihre historische Verantwortung
für den Frieden in Europa wahrnehmen.
Wir fordern
deshalb von der Bundesregierung, sich an die Zusagen an Michail
Gorbatschow zu erinnern und die russischen Sicherheitsinteressen ernst
zu nehmen. [Es wurde Gorbatschow nicht versprochen, dass sich die Nato
nicht bis an die Grenze der Sowjetunion ausdehnt. Das stand bei d.
2+4-Verhandlungen nicht an, niemand konnte sich da das Ende des
Warschauer Paktes vorstellen. Verboten wurden Atomwaffen auf dem Gebiet
der DDR.] Das bedeutet
- Keine weitere Ausweitung der NATO nach Osten!
- Keine provozierenden Manöver an den
russischen Grenzen!- Schluss mit antirussischer Propaganda und
Drohgebärden!
- Einspruch gegen die Eskalationsstrategie, die
besonders von Polen und den baltischen Staaten gefordert und von
NATO-Generalsekretär Stoltenberg aufgegriffen wird!
- Kein Schulterschluss mit der ukrainischen
Regierung, die sich politisch und militärisch auf die
reaktionärsten Kräfte des Landes unter Einschluss
faschistischer Parlamentarier und Milizen stützt!
Es
drängt sich der Verdacht auf, dass die gefährliche
Situation in der Ukraine genutzt werden soll, um mit der Neuaufstellung
der „Speerspitze“ genannten multinationalen
Eingreiftruppe unter deutscher Führung der von
Bundespräsident Gauck mehrfach geforderten
„Übernahme von mehr Verantwortung“
näher zu kommen.
Wir sagen NEIN
zur weiteren Militarisierung der deutschen Politik!
- Schluss mit den Auslandseinsätzen!
- Abrüstung statt Interventionsarmee!
- Kein Werben für’ s
Töten und Sterben!
Dort, wo
künftige Kriege vorbereitet werden, werden wir gemeinsam mit
unseren Freunden aus der Friedensbewegung Widerstand leisten.
Zu diesem Widerstand haben wir in zwei wichtigen
Dokumenten aufgerufen: einmal in unserer eigenen Erklärung zum
8. Mai, 70. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus, und zum
anderen in der gemeinsamen Erklärung von
Bündnispartnern. Sie möchte ich hier vorstellen:
70 Jahre nach
der Befreiung von Faschismus und Krieg: Für eine neue
Entspannungspolitik, nein zur Vorbereitung auf den Krieg!
Am 8. Mai 1945
wurde ganz Europa von dem Verbrechersystem des deutschen Faschismus und
seinem Krieg befreit. Mehr als 55 Millionen Menschen waren zuvor
Nazi-Terror, Holocaust und Vernichtungskrieg zum Opfer gefallen.
Millionen Menschen auf der ganzen Welt bezahlten den deutschen Griff
nach der Weltherrschaft mit unvorstellbarem Leid.
Anstifter und
Nutznießer des Raub- und Vernichtungskrieges waren deutsche
Banken und Konzerne, allen voran der Chemie- und
Rüstungsindustrie. Die deutsche Wirtschaft profitierte von der
„Arisierung“ und der Ausbeutung von
KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern ebenso wie von der
Ausplünderung der besetzten Länder. Unvorstellbar,
welch weitere Opfer es gekostet hätte, wäre der
Faschismus nicht besiegt und zerschlagen worden.
Deshalb
verdanken wir als heute Lebende die Grundlagen eines Lebens in Frieden,
Freiheit und Vielfalt den Siegern des 8. Mai. Die alliierten
Streitkräfte, unter denen die Rote Armee mit Abstand die
größte Last des Krieges in Europa zu tragen hatte,
sind auch unsere Befreier.
Ihre Rolle und
die des Widerstands in Deutschland und den von der Wehrmacht besetzten
Ländern zu würdigen und die geschichtliche Wahrheit
über Ursachen und Folgen des Faschismus zu
bekräftigen, ist bis heute eine unerlässliche
Pflicht. Angesichts der deutschen Verantwortung für die beiden
Weltkriege des 20. Jahrhunderts muss die historische Konsequenz, dass
von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen darf, verteidigt und an
die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden.
Trotz
schwieriger politischer Konstellationen folgte dem Sieg über
den Faschismus in Europa eine lange Friedensperiode. Der Drang der
Völker, nach zwei mörderischen Kriegen dauerhaft
friedliche Beziehungen aufzubauen und demokratische
Verhältnisse zu errichten, trug Früchte. Diese
Periode endete mit dem Jugoslawien-Krieg, an dem sich auch Deutschland
wieder beteiligte. Dieser Wiedereintritt Deutschlands in die Reihe der
Krieg führenden Länder war ein eklatanter Bruch mit
den Lehren der jüngeren deutschen Geschichte. Heute sind
deutsche Waffen – und oft auch deutsches Militär
– wieder an den meisten Kriegen in der Welt beteiligt.
Die Bereitschaft, „deutsche Interessen“
mit militärischen Mitteln durchzusetzen, wurde gegen den
Willen der Mehrheit der Bevölkerung erneut zur politischen
Praxis der Regierenden. (…)
Wir
fordern die sofortige Beendigung dieser gefährlichen Politik.
Im 70. Jahr der Befreiung vom Faschismus steht die Bundesregierung in
der historischen Verantwortung, eine neue Entspannungspolitik mit
Russland auf den Weg zu bringen, in der die Sicherheitsinteressen aller
Beteiligten Berücksichtigung finden.
[Am 28. Januar 2015 in Berlin unterschrieben und
veröffentlicht von: Ludwig Baumann, Rolf Becker, Esther
Bejarano, Volker Bethge, Henny Dreyfuss, Prof. Dr. Heinrich Fink,
Silvia Gingold, Lühr Henken, Willi Hoffmeister, Liesl
Jäger, Jutta Kausch, Patrik Köbele, Bernd Meimberg,
Willi van Ooyen, Günter Pappenheim, Peggy Parnass, Karl-Heinz
Peil, Sally Perel, Tobias Pflüger, Anne Rieger, Ulrich Sander,
Monty Schädel, Horst Schmitthenner, Gerd Schramm, Prof. Dr.
Ursula Schumm-Garling, Friedo Seydewitz, Frank Skischus, Justin Sonder,
Eckart Spoo, Dr. Peter Strutynski, Horst Trapp, Bernhard Trautvetter,
Peter Christian Walther, Konstantin Wecker, Marianne Wilke, Steffi
Wittenberg, Kutlu Yurtseven]
Antifaschismus
und Antimilitarismus gehören zusammen
Wir erleben eine Welle von Völkerhass und
Gewalt, und zwar nicht nur in Kriegen. Heute kommt der
Auseinandersetzung Antifaschismus vs. Faschismus und Antimilitarismus
vs. Kriegstreiberei eine besondere Bedeutung zu. Dies sowohl im Inland,
wo die rechten Bewegungen gegen die Opfer der Kriegspolitik und der
Krise, gegen den Zuzug von Flüchtlingen, immer
größere Ausmaße annehmen. Und dies gilt
für die europäische Politik gleichermaßen.
Es sind z.T. offen faschistische Kräfte, die immer mehr
Einfluss in der Nato und der EU gewinnen. Sie sehen die Chance, 70
Jahre nach dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition, die unter der besonderen
Mitwirkung der UdSSR den deutschen Faschismus bezwang, das Rad der
Geschichte zurückzudrehen und wieder gen Osten zu marschieren
– wenn nicht alle antifaschistischen Kräfte dagegen
gemeinsam mobil machen.
Die Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten ruft daher verstärkt zu
Antikriegsaktionen auf. Die Friedens- und Antifakräfte
müssen gemeinsam handeln. In den Stätten, in denen
die aktuellen Nato-Kriegsvorbereitungen forciert werden, sind
entschiedene Antikriegsaktionen durchzuführen, als da sind
solche
- in Kalkar am Niederrhein, wo Tag für
Tag die NATO-Luftstreitkräfte an der russischen Grenze
navigiert werden, was den großen Knall auslösen kann.
- in Münster, wo die Nato mit Zustimmung
der Bundesregierung eine 4000-Mann-Schnelle-Eingreiftruppe aufbaut, die
den aggressiven und bezeichnenden Namen „Speerspitze" tragen
soll.
- in Ramstein, von wo die USA ihren Drohnenkrieg
durchführen, der jederzeit auch auf Osteuropa ausgedehnt
werden kann.
- vor den Regierungsgebäuden,
wo derzeit Kriegsvorbereitung groß geschrieben wird und wo
die Losung heißen muss: Raus aus der NATO..
- vor Medienhochburgen, wo die Kriege als etwas
völlig Normales, ja Notwendiges propagiert werden.
- vor Rüstungsbetrieben, wo die neue
Welle der Kriegsvorbereitungen ihren Auftrieb erfahren.
Das
Überlebensinteresse Europas erfordert starke Friedensbewegungen
In dieser brandgefährlichen Situation
zwischen Krieg und Frieden wird es zum Überlebensinteresse
Europas, aber auch der Menschheit insgesamt, dass alle Bewegungen, die
als Gegenkraft relevant sind, zu gemeinsamen Aktionen für das
Leben finden. Das betrifft die Friedensbewegung genauso, wie die
Umweltbewegung, die Gewerkschaften und neue soziale Bewegungen, die
etwas zum Frieden beitragen können und wollen. Es kommt auf
jeden Einzelnen an, wir brauchen einen langen Atem und wirksame
Aktionsformen.
In unserer Bündniserklärung
stellen wir uns und allen friedliebenden Menschen die Aufgabe:
An den 8. Mai
1945 zu erinnern, heißt heute mehr denn je, den Frieden in
Europa zu sichern. Eine starke Friedensbewegung muss Druck machen
für Verständigung und Abrüstung statt Hetze
und Rüstungsexport. Wir werden als
Antifaschist/innen und Aktive aus der Friedensbewegung diese
Lehre aus der Geschichte mit vielfältigen Veranstaltungen, die
am und um den 8. Mai in der ganzen Republik stattfinden werden, in die
Öffentlichkeit bringen. Und wir rufen alle Demokratinnen und
Demokraten, insbesondere die jungen Menschen auf: Erinnert mit einer
Vielzahl von regionalen und örtlichen Veranstaltungen das
ganze Jahr über an die Befreier und an die großen
Hoffnungen der Befreiten.
Nie
wieder Faschismus – Nie wieder Krieg!
Zu einigen
neuen Aspekten, die uns herausfordern, sollten wir heute diskutieren,
regte Ulrich Sander auf dem Treffen in Kassel an und führte
u.a. aus:
- Wie gehen wir mit dem islamistischen
Terrorismus um? Es gibt Leute, die raten uns, auf Kritik am Islam zu
verzichten, denn die Muslime verdienten unsere Solidarität,
wenn sie von Rechten und Rassisten angegriffen werden. Ich finde, unser
Kamerad Peter Trinogga hat den richtigen Ton gefunden, als er in
Köln beim rassistischen Aufmarsch „Hooligans gegen
Salafismus“ am 26. Oktober seine Rede unter das Motto
stellte: „Brüder im Geiste – gemeinsam
gegen rassistische Hooligans und djihadistische
Gotteskrieger“. Wenn die muslimischen Repräsentanten
sagen: Der Terrorismus hat mit dem Islam nichts zu tun, dann ist mir
dies zu wenig.
- Wie gehen wir mit dem Staatsterrorismus,
besonders der USA um? Der IS-Terror ist ohne den Staatsterrorismus
nicht zu verstehen. Die von den USA ausgegangenen Kriege in
Afghanistan, Irak, Libyen haben den islamistischen Terrorismus
begünstigt, vor allem die Waffen und die ideologischen
Begründungen wurden den Islamisten geliefert.
Öffentliche Hinrichtungen sind barbarisch, aber die
Hinrichtungen per Kampfdrohnen, direkt gesteuert aus dem Vorzimmer des
US-Präsidenten, sind es nicht minder.
- Angesichts dieser Politik der USA rät
uns eine „neue“ Friedensbewegung
(Montagsmahnwachen) zu vorrangigem Antiamerikanismus. Die "neue"
Friedensbewegung sagt sehr schlicht: Alles gegen die US-Banken und die
US-Regierung, das sei der Punkt, um den Frieden zu erringen. Das ist
nicht wahr, darum geht es nur jenen, die aus nationalistischen
– aus völkischen - Gründen Deutschland den
Vorteil verschaffen wollen; das hat mit Friedensbewegung nichts zu tun.
Da geht es nur um die "Interessen des Vaterlandes" anstelle derer der
FedBank. Aber die Menschen sehnen sich doch nach einfachen
Lösungen, und sie sind zugleich sehr verängstigt
über das, was die USA und auch Israel anstellen - zu Recht.
Wir müssen aber an dem Zitat vom "Hauptfeind im eigenen Land,
die deutsche Kriegspartei" (Karl Liebknecht) dranbleiben. Dieser
Hauptfeind ist der, der die USA (und NATO) gewähren
lässt, weil er selbst gern eigene
Großmachtinteressen wahrnehmen will oder zumindest
partizipieren möchte am Machtgewinn des Westens, Profit durch
Rüstung etc.: Das ist der deutsche und EU-Imperialismus. Der
lässt die USA von deutschem Boden aus fast jede
Kriegstreiberei machen. Der verbündet sich mit Faschisten
in Kiew, die wiederum mit den USA verbündet sind, um sogar
Krieg gegen Russland zu führen. Auch im Kalten Krieg ab 1950
haben das die USA und die NATO gemacht, sich mit Nazis gegen den Osten
verbündet. Faschistische Regime wie damals Spanien,
Griechenland und Portugal waren Mitglied der NATO.
- Zu den Montagsmahnwachen schrieb uns Bernhard
Trautvetter: Seit 2014 gibt es Versuche der sog. Montagsmahnwachen, die
klassische Friedensbewegung in ein Bündnis zu bewegen. Die
Montagsmahnwachen sind so heterogen und basisdemokratisch,
dass das zu einer auch inhaltlichen Diversität führt,
die dieses Ansinnen unmöglich macht. In ihnen ist der Begriff
des Faschismus zum Teil so unscharf, dass dies dem antifaschistische
Grundkonsens der Friedensbewegung nicht gerecht wird. Auf der Website
von Lars Märholz ‚www.mahnwache.info‘ wird
in einem Text „Lars Märholz über
Faschismus“ nichts zum Faschismus gesagt, viel aber
über Vorgehen von L. Märholz‘ Kritikern,
denen durch eine derartige Textgestaltung implizit faschistoides
Verhalten vorgeworfen wird. Das ist eine Verharmlosung des Faschismus,
die für die Friedensbewegung inakzeptabel ist.
Demgegenüber gibt es im Spektrum der Mahnwachen
antifaschistisch-humanistische Positionen mit klaren Abgrenzungen gegen
gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, wie es auf der Website
von Pedram Shayar zu finden ist: „Viele Teilnehmer
der Montagsmahnwachen waren ... darüber empört und
enttäuscht, dass Herr Elsässer ... einen Artikel
veröffentlichte, in dem wieder einmal konkreten
personenbezogenen Herabwürdigungen Raum gegeben wurde. In der
aktuellen Ausgabe seines Magazins kommt ... ein Autor zu Wort, der in
unsäglicher Weise gegen Migranten, Homosexuelle und Frauen vom
Leder zieht. Es ist schlichtweg nicht glaubwürdig, sich auf
der Friedensbühne kurzfristig zu mäßigen,
um hinterher unverdrossen mit Ressentiments zu spielen,...“
(Für einen humanistischen Grundkonsens)
- Zur Rolle der Nato merkte Bernhard Trautvetter
an: Die Nato hat sich seit dem Ende des Kalten Krieges um 12 Staaten
des östlichen Europa bis an die Grenzen Russlands ausgedehnt
und warnt die Öffentlichkeit vor dem Expansionsdrang
Russlands. Sie legitimiert ihre eigene Expansion mit dem Willen der
Menschen in den demokratischen neuen Mitgliedsstaaten. Dabei
verschweigt sie, dass die Nato entsprechende Staaten mit Druck und
Bestechung in diese Richtung drängte: Rumänien wurde
1997 bei Verhandlungen zur Erlass von Auslandsschulden deutlich
gemacht, man könne dem Land leichter entgegenkommen, wenn es
in die Nato kommt (Blätter f. Deutsche u. internat. Pol. 215,
S.66). Die Verantwortlichen der Nato belügen die
Öffentlichkeit beweisbar und gefährden mit ihrer
Expansionspolitik ohne Rücksicht auf die Interessen anderer
Staaten den Weltfrieden, um dann im Gegenzug Russland aufgrund dessen
Reaktionen als Verantwortlichen für die Kriegsgefahr
darzustellen. Dies so zu analysieren bedeutet nicht, die
Rechtsbrüche Russlands zu rechtfertigen. Aber umgekehrt gilt
auch, dass man sich die Völkerrechtsbrüche nicht
herauspicken darf, gegen die man vorgeht. Denn diese Doppelmoral,
derzufolge der Westen der Gute ist und der Russe Putin alleine der
Brandstifter, steigert die Spannungen und damit die Kriegsgefahr.
- Noch einmal zur Religionsfrage. Wenn es um
Gewalt und Religion geht, dann sind die Diskurse mit einem Mangel
behaftet: Sie problematisieren nicht die Tatsache des
religiösen „Märtyrertums“ der
Selbstmordattentäter und auch nicht den mittelalterlichen
Feudalismus, der dem zugrunde liegt. Dieses Thema darf aber nicht aus
der Debatte über die Religionsfreiheit und den Schutz der
Religionen vor Verleumdung ausgeklammert werden. Sogar die deutschen
Neonazis bemühen religiöse Vorstellungen, um
Verbrechen zu heiligen. Im Jahre 2000 erschoss ein Dortmunder Neonazi
drei Polizistinnen und Polizisten und sich selbst. „Er war
einer von uns“, schrieben Neonazis später in
anonymen Flugblättern und bemühten den Germanen-Kult:
„Zeigt kein Erbarmen und keine Reue. Sieg oder
Walhalla.“ Dem Mörder und Selbstmörder
wurde der Einzug ins Paradies verheißen –
ähnlich wie bei vielen Selbstmordattentaten im Nahen Osten.
Im angeblich von
Gott erlaubten, „heiligen“ oder
„gerechten“ Kriegen gilt der Kämpfer, der
tötet und getötet wird, als Märtyrer, der
ins Paradies einzieht. So wird die Hemmschwelle zum Mord gesenkt, auch
zum Massenmord. Nie zurückgenommen wurde jenes Gebetbuch
für Soldaten, in dem die deutsche katholische Kirche im Sommer
1939 dem Soldaten einschärfte: „An der Front ist
mein Platz, und wenn es mir noch so schwer fällt. Falle ich
dort, was macht das! Sterben müssen wir alle einmal, und einen
Tod, der ehrenvoller wäre als der auf dem Schlachtfelde in
treuer Pflichterfüllung, gibt es nicht.“ Der Terror
der Islamisten wird allgemein verurteilt. Aber niemand von Seiten
sämtlicher Religionsgemeinschaften geht daran, die
verbrecherische Anstiftung zum Märtyrertum der
Selbstmordattentäter völkerrechtlich in Frage zu
stellen und auch die eigene Geschichte in dieser Hinsicht kritisch zu
durchleuchten. Liegt es daran, daß es in allen
großen Religionen derartige Konzeptionen gab oder gibt, die
aus dem Mittelalter stammen? Warum wird nicht offen ausgesprochen: Es
gibt keinen Lohn im Jenseits für „heilige“
Krieger und Selbstmordattentate. In keiner Religion. Sollten wir nicht
von den Religionsführern verlangen, eine Konvention zu
erarbeiten, die religiöses Märtyrertum als Mittel der
Kriegsführung ächtet?
Fällig
ist eine Erklärung der UNO, die besagt: Religiös
verbrämte Kriegshetze wird nicht länger von der
Religionsfreiheit gedeckt. Bert Brecht schrieb 1951 an die deutschen
Schriftsteller und Künstler: „Völlige
Freiheit des Buches, des Theaters, der bildenden Kunst, der Musik, des
Films – mit einer Einschränkung. Die
Einschränkung: Keine Freiheit für Schriften und
Kunstwerke, welche den Krieg verherrlichen oder als unvermeidbar
hinstellen, und für solche, welche den Völkerhass
fördern.“ Ich erlaube mir hinzuzufügen:
Völlige Freiheit der Religion – mit einer
Einschränkung. Keine Freiheit der Religion, wenn sie zum Mord
aufruft, Krieg verherrlicht oder als unvermeidbar hinstellt und den
Völkerhass fördert.
- Bernard Trautvetter schrieb uns zur Gefahr, die
aus der Existenz von Atomanlagen in der Ukraine erwächst: In
der Bundestagsdrucksache 18/2496 erklärt die Bundesregierung
die Verantwortung für den Schutz von Atomanlagen auch im Krieg
als alleinige Aufgabe des jeweiligen Landes. Die Nato
einschließlich der Bundeswehr hat sich im Konflikt in der
Ukraine auf Seiten der de-fakto-Regierung betätigt, was auch
weiterhin geschieht und was durch erneute Pläne, weitere
Waffen zu liefern, Fortsetzung findet. Dies ist nicht nur Öl
ins Feuer eines gefährlichen Krieges in Europa, der sich zum
Flächenbrand ausdehnen kann; es ist auch das
‚Russisch Roulette‘ mit dem atomaren Inferno.
Atomanlagen und Krieg, das darf niemals miteinander verknüpft
werden. In der Situation gibt es keine Alternative zu einer
umsichtigen De-eskalation und Entspannungspolitik. Alle
Nato-Militär-Beiträge zugunsten der ukrainischen
de-fakto-Regierung sind sofort zu beenden. Friedensverhandlungen unter
UNO-Vermittlung sind der einzig mögliche Ausweg aus einem
Konflikt, der militärisch nicht gewonnen werden kann, sondern
die Gefahr eines nuklearen Infernos birgt.
Angesichts dieser Gefahr wird es noch einmal umso
wichtiger, dass die Friedensbewegung weitere Unterstützung aus
der Gesellschaft erhält. Dafür werden wir uns
einsetzen.
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