07.01.2015
Erklärung der FIR:
Tag der Befreiung 8./9. Mai 2015 Tag des Sieges
Vor 70 Jahren erlebte die
Menschheit am 8. und 9. Mai 1945 die endgültige
militärische Zerschlagung des deutschen Faschismus. Diese
Daten markieren den Sieg über das menschenverachtende Regime
des Hitler-Faschismus,
- das politische Gegner und Andersdenkende
ausgrenzte, verfolgte und inhaftiert,
- das Menschen allein aus einer konstruierten
Rassezugehörigkeit als Juden, als Sinti und Roma, als Slawen
millionenfach ermordete,
- das die Staaten in Europa und selbst
Länder und Völker in anderen Teilen der Welt mit
Krieg, Okkupation und Vernichtung überzog, mit dem Ziel der
imperialen Hegemonie und der Zerschlagung der Sowjetunion,
- das im grausamen Ergebnis mindestens 55
Millionen Menschen das Leben kostete.
Heute wird in manchen Ländern Europas die
geschichtliche Wahrheit verleugnet, werden die Kollaborateure mit dem
faschistischen Okkupanten als
“Freiheitskämpfer” geehrt. Gegen diese
Form von Geschichtsrevision betonen wir als FIR:
Die faschistischen Weltherrschaftspläne
wurden durch das gemeinsame Handeln der Anti – Hitler
– Koalition gestoppt.
Es waren die Angehörigen der
Streitkräfte der Alliierten, vor allem die
Angehörigen der sowjetischen Armee, die die Hauptlast des
Krieges trugen, die diese Bedrohung auch militärisch
zerschlugen.
Es waren die Partisanen
und Widerstandskämpfer in allen vom Faschismus
okkupierten Ländern, bei denen die Kommunisten in den ersten
Reihen standen, die ihr Leben einsetzten für die Freiheit
ihrer Heimat.
Teil dieser
Anti–Hitler–Koalition waren auch deutsche Antifaschisten,
die illegal in Deutschland, in den Reihen der Partisanen oder gemeinsam
mit den alliierten Streitkräften für die Befreiung
ihres eigenen Landes kämpften.
Wir erinnern an all diejenigen Frauen und
Männer, die oftmals unter Einsatz ihres Lebens die Befreiung
ermöglicht haben.
In politischen Erklärungen selbst des
Europäischen Parlaments wird behauptet, dass mit dem Ende des
Krieges nur eine “totalitäre Herrschaft”
durch die andere ausgetauscht worden sei. Die FIR betont
demgegenüber:
Der 8./ 9. Mai 1945 war der Tag der Befreiung und
des Sieges
- für alle vom deutschen Faschismus
bedrohten Völker,
- für die Inhaftierten der
faschistischen Konzentrationslager, die noch in der Agonie des
NS-Regimes auf Todesmarsch geschickt worden waren,
- für die Zwangsarbeiter, die in
verschiedenen Formen Sklavenarbeit für die deutsche Industrie,
die Landwirtschaft und Kriegspolitik leisten mussten,
- für die Nazigegner in Deutschland
selber.
Er markiert den Beginn einer neuen Politik in den
internationalen Beziehungen. Die Gemeinsamkeit des
Handelns aller Nazigegner schuf die Basis für die
Gründung der Vereinten Nationen und die Fixierung von
Grundlagen des Völkerrechts für die Verfolgung und
Verurteilung der Hauptkriegsverbrecher im Nürnberger Tribunal.
Diese Rechtsnormen haben bis heute Gültigkeit, wie die
Generalversammlung der Vereinten Nationen jüngst
bestätigte.
Damals hieß die gemeinsame Losung aller
Antifaschisten “Nie wieder Krieg! Nie wieder
Faschismus!” Für die FIR und ihre
Mitgliedsverbände ist das eine Verpflichtung für
heute und morgen. Wir handeln gemeinsam mit den Angehörigen
heutiger Generationen
- gegen Neofaschismus, extreme Rechte und
Rechtspopulismus,
- gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus,
religiöse Intoleranz und Antisemitismus,
- gegen Krieg, imperiale Hegemonie, staatlichen
und nicht-staatlichen Terrorismus sowie deren gesellschaftlichen
Wurzeln.
Die Befreiung bildet die Grundlage für
die Vision einer “neuen Welt des Friedens und der
Freiheit”, wie es die Häftlinge des KZ Buchenwald am
19. April 1945 formulierten. In ihrem Sinne kämpfen die
Mitgliedsorganisationen der FIR heute für die Verwirklichung
umfassender politischer und sozialer Menschenrechte, für
Frieden und Demokratie. Gemeinsam begehen wir den 8./ 9. Mai 2015 als
Tag der Befreiung und Tag des Sieges.
Januar 2015
Exekutivausschuss der FIR
(Fédération Internationale des
Résistants – Association Antifasciste)
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