14.12.2014
Eine Entschiedene Antwort auf
die neue aggressive NATO-Politik ist das Gebot der Stunde
Rede von Ulrich Sander
(VVN-BdA) am Tag der Menschenrechte, 10. Dezember 2014, auf
der Mahnwache des Friedensforums Dortmund an der Katharinentreppe am
Hauptbahnhof.
Das wichtigste Menschenrecht ist das Recht auf
Leben, auf ein Leben in Unversehrtheit und damit auf Frieden. Kriege
zur Erlangung von Menschenrechten sind Menschenrechtsverletzungen. Wir
leben in einer sehr gefährlichen Situation:
Auf Drängen der besonders
scharfmacherischen und anti-russischen Regierungen und unter
maßgeblicher Beteiligung der Bundesregierung rüstet
die Nato zum Krieg in Europa. In der ukrainischen Krise wird die
Versicherung, es gäbe keine militärische
Lösung, immer unglaubwürdiger, und die Pläne
für die aggressive Einbeziehung der Ukraine in die Nato
– mit oder ohne formale Nato-Mitgliedschaft –
werden immer wahrscheinlicher. Die ukrainische ultrarechte
Führung spricht unwidersprochen vom 3. Weltkrieg, auf den man
eingestellt sei. Sie setzt ihren Krieg gegen die eigene
Bevölkerung in der Ostukraine fort, und die
NATO-Länder unterstützen sie. Es wird den
Scharfmachern in den baltischen Ländern überlassen,
durch Provokationen gegen Rußland den ganz großen
Konflikt auszulösen.
In dieser Situation kommt der Auseinandersetzung
Antifaschismus vs. Faschismus eine besondere Bedeutung zu. Dies sowohl
im Inland, wo die rechten Bewegungen gegen die Opfer der Kriegspolitik
und der Krise, gegen den Zuzug von Flüchtlingen, immer
größere Ausmaße annehmen. Und dies gilt
für die europäische Politik gleichermaßen.
Es sind z.T. offen faschistische Kräfte, die immer mehr
Einfluß in der Nato und der EU gewinnen. Sie sind in der
Lage, 70 Jahre nach dem Sieg der Anti-Hitler-Koalition, die unter der
besonderen Mitwirkung der UdSSR den deutschen Faschismus bezwang, das
Rad der Geschichte zurückzudrehen und wieder gen Osten zu
marschieren – wenn nicht alle antifaschistischen
Kräfte dagegen gemeinsam mobil machen.
Die Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes/Bund der Antifaschisten ruft zu Antikriegsaktionen auf. Die
Friedens- und Antifakräfte müssen gemeinsam handeln.
Die Bundesregierung ist aufzufordern, zu einer Politik der Vernunft
zurückzukehren. In den Stätten, in denen die
aktuellen Nato-Kriegsvorbereitungen forciert werden, sind entschiedene
Antikriegsaktionen durchzuführen, als da sind solche
- in Kalkar am Niederrhein, wo Tag für
Tag die NATO-Luftstreitkräfte an der russischen Grenze
navigiert werden, was den großen Knall auslösen kann.
- in Münster, wo die Nato mit Zustimmung
der Bundesregierung eine 4000-Mann-Schnelle-Eingreiftruppe aufbaut, die
den aggressiven und bezeichnenden Namen „Speerspitze" tragen
soll.
- in Ramstein, von wo die USA ihren Drohnenkrieg
durchführen, der jederzeit auch auf Osteuropa ausgedehnt
werden kann.
- vor den Regierungsgebäuden, auch dem
Sitz des Bundespräsidenten, wo derzeit Kriegsvorbereitung
groß geschrieben wirdund wo die Losung heißen muss:
Raus aus der NATO.
- vor Medienhochburgen, wo die Kriege als etwas
völlig Normales, ja Notwendiges propagiert werden.
- vor Rüstungsbetrieben, wo die neue
Welle der Kriegsvorbereitungen ihren Auftrieb erfahren.
In dieser brandgefährlichen Situation
zwischen Krieg und Frieden wird es zum Überlebensinteresse
Europas, aber auch der Menschheit insgesamt, dass alle Bewegungen, die
als Gegenkraft relevant sind, zu gemeinsamen Aktionen für das
Leben finden. Das betrifft die Friedensbewegung genauso, wie die
Umweltbewegung, die Gewerkschaften und neue soziale Bewegungen, die
etwas zum Frieden beitragen können und wollen. Es kommt auf
jeden Einzelnen an, wir brauchen einen langen Atem und wirksame
Aktionsformen.
Die Friedensbewegung hat schon viel erreicht: Sie
hat z.B. die Atombewaffnung der Bundeswehr verhindert, und sie hat zum
Abzug der US-Atomraketen aus Deutschland beigetragen. Jetzt geht es
immer noch darum, den Atomkrieg zu verhindern. Jetzt ist der Moment des
Handelns, die Friedensbewegung hat die Verantwortung und sie nimmt ihre
Aufgabe entschlossen wahr.
Anlässe für Aktion sind: die
Sicherheitskonferenz, der Ostermarsch, 70 Jahre Befreiung von
Nazi-Herrschaft und Krieg in Europa, 70 Jahre Hiroshima und Nagasaki.
Wann wenn nicht jetzt!
Siehe auch:
Kriegsvorbereitung einstellen, Frieden in Europa sichern!
http://www.vvn-bda.de/kriegsvorbereitung-einstellen-frieden-in-europa-sichern/
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