04.12.2014
VVN-BdA gegen Kooperation mit Mahnwachen: »Genau hinsehen, mit wem wir uns in eine Reihe stellen«
Das Neue Deutschland berichtet
ausführlich über die Position der VVN-BdA zum anstehenden
"Friedenswinter" und der Beteiligung von Mahnwachen. Am Wochenende hatte der Bundesausschuss der VVN-BdA getagt und Stellung gegen eine Kooperation mit den Mahnwachen bezogen:
VVN-BdA gegen Kooperation mit Mahnwachen
Bund
der Antifaschisten: »Genau hinsehen, mit wem wir uns in eine
Reihe stellen« / Distanzierung von jedem Querfront-Versuch
Der Friedensbewegung droht durch den Friedenswinter die Spaltung von rechts.
Berlin.
Der Bundesausschuss der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
– Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) hat sich gegen eine
Zusammenarbeit mit den so genannten Mahnwachen ausgesprochen. Der
Bundesausschuss der VVN-BdA beschloss am Wochenende einstimmig, dies
komme »nicht in Frage«. Man unterzeichne daher auch
»keine Aufrufe für den 'Friedenswinter', die von Mahnwachen
oder deren Vertretern unterschrieben werden«. Alle Gliederungen
der VVN-BdA seien »aufgefordert, vor der Teilnahme an
Veranstaltungen des 'Friedenswinters' zu prüfen, wer die
örtlichen Aktivitäten organisiert, bewirbt und
prägt«, so der Beschluss.
Um die Haltung
gegenüber dem so genannten Friedenswinter, bei dem Teile der
Friedensbewegung auch mit Vertretern der umstrittenen Mahnwachen
kooperieren, wird seit Wochen kontrovers diskutiert. Die VVN-BdA
schreibt in der Begründung ihres Beschlusses mit Blick auf die im
Frühjahr 2014 entstandenen ersten »Mahnwachen für den
Frieden« und die Gründung eines Dachverbands
»Friedensbewegung 2014«, was spontan und unorganisiert
gewirkt habe, sei »allerdings von Personen initiiert, die
entweder selbst rechts verortet sind« oder »von solchen,
die keine Notwendigkeit sehen, sich nach rechts abzugrenzen«.
Die
Querfront-Strategie, so die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
– Bund der Antifaschisten, werde unter anderem »durch die
platte Art von 'Kapitalismus'- und 'Imperialismus'-Kritik deutlich, die
immer dort auftaucht, wo Rechte versuchen, linke Themen zu besetzen.
Statt Analyse komplexer Zusammenhänge geht es da um simple
antiamerikanische Ressentiments und undifferenzierte
Pro-Russland-Haltung, die Ablehnung des 'Zinssystems', das angeblich
den Kern des Kapitalismus ausmacht und – seit Beginn des
jüngsten Gaza-Krieges – um einseitige Israel-Schelte. Dazu
kommen eine allgemeine 'Eliten'-Kritik mit Schwerpunkt auf Banken,
Politiker und Medien, die – direkt oder indirekt - als Teile
einer Verschwörung dargestellt werden«.
Die VVN-BdA
weist in der Begründung zudem Argumente zurück, nach denen
sich Teile der Mahnwachenbewegung inzwischen eindeutig antifaschistisch
positioniert hätten. Hierbei handele es sich »um ein rein
taktisches Lippenbekenntnis«, so die Vereinigung. »Die
rechten Inhalte werden nicht zurückgewiesen, sondern lediglich als
der Diskussion nicht zuträglich und verzichtbar
qualifiziert.« In Zeiten, »in denen Rechte offensiv
versuchen linke Themen zu besetzen, sind wir gut beraten, genau
hinzusehen, mit wem wir uns in eine Reihe stellen, genau
hinzuhören was gesagt wird und uns von jedem Querfront-Versuch zu
distanzieren«, so der Bundesausschuss der VVN-BdA. Dem Gremium
gehören Vertreter der Landes- und Mitgliedsvereinigungen an, er
ist zwischen den Bundeskongressen das höchste Organ der
Organisation. nd
Quelle: http://www.neues-deutschland.de/artikel/954279.vvn-bda-gegen-kooperation-mit-mahnwachen.html
Zur Diskussion um den Friedenswinter siehe auch unseren regelmäßigen Pressespiegel auf https://www.facebook.com/vvnbdanrw
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