23.11.2014 Die Aufklärung über die
Berufsverbote, die politische Strafjustiz unter Adenauer und die
Wirkungen des Antikommunismus geht weiter Stellungnahme der
Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten
Krieges (IROKK) Am Freitag, den
14. November befasste sich der Sprecherkreis der Initiative mit den
Aktivitäten im Jahre 2014 und einem Ausblick auf
2015. Im Mittelpunkt stand dabei die Übergabe der
über 3000 Unterschriften zur Aufhebung des KPD-Verbots an den
Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages und das Echo darauf. Die
Aufklärung über Berufsverbote, politische Strafjustiz
unter Adenauer und die Wirkungen des Antikommunismus. Der
Sprecherkreis der Initiative hatte ergänzend zur
Unterschriftensammlung eine Erklärung unter der
Überschrift: „Das KPD- Verbotsurteil und die
Demokratie sind unvereinbar“ herausgegeben, die er als
Material auch der Vorsitzenden des Petitionsausschuss, Kerstin Steinke
(Die Linke) übergab. Bei der
Übergabe durch Peter Dürrbeck (IROKK) und den
Vorsitzenden der VVN- BdA Prof. Heinrich Fink an Frau Steinke im
Gebäude des Deutschen Bundestags erläuterte Prof.
Heinrich Fink, warum die VVN- BdA sich daran beteiligte und Peter
Dürrbeck verwies auf die vorangegangenen Eingaben an den
Bundestag und die Gespräche mit Abgeordneten des
Niedersächsischen Landtags, sowie die Stellungnahmen von
niedersächsischen Minister/innen in Gesprächen mit
Opfern des Kalten Krieges. Frau Steinke versprach,
dem Ausschuß zu berichten. Der
Ausschuß lehnte jedoch umgehend und ohne Prüfung
mehrheitlich eine inhaltliche Befassung mit dem Thema ab, worauf die
Fraktion des „Die Linke“ in einer Fragestunde des
Bundestagestages nachhakte. wann war das, ich würde des gern
im Bundestagsprotokoll nachlesen Alles in allem wurde
immer wieder hervorgehoben, dass der Bundestag das Verbotsurteil nicht
aufheben könne. Die Möglichkeit eines
Parlamentsbeschluss auf Überprüfung des Verbotsantrag
durch das Bundesverfassungsgericht und die Hinweise darauf, dass das
Verbotsurteil unter Eindruck des Kalten Krieges gefällt wurde,
wird von der Parlamentsmehrheit rundweg abgelehnt. Die
ausdrücklich im KPD-Verbotsurteil genannte
Möglichkeit zur Überprüfung des Urteils bei
der Wiedervereinigung wird völlig ignoriert, da die
ostdeutschen Bundesländerländer ja der Bundesrepublik
beigetreten seien und vorher keine gesamtdeutschen Wahlen stattfanden,
zu denen dann die KPD hätte zugelassen werden müssen.
Mit dieser Begründung wurde bekanntlich auch Diskussion um
eine gesamtdeutsche Verfassung abgelehnt. Bei einer
solchen Haltung wird auch die Aufarbeitung der Geschichte der
Bundesrepublik verhindert und die Auseinandersetzung mit
Funktionsträgern des NS- Regimes, vor allem in Justizorganen,
Polizei und Bundeswehr vermieden. Immer wieder stoßen neuere
Forschungen von Historikern auf eklatante Verletzungen durch Politiker
und Funktionsträger bei der Gründung der
Bundesrepublik, die ihre Vergangenheit leugneten und ihre
Willfährigkeit beim Einsatz von Zwangsarbeitern und der
Enteignung jüdischem, polnischem und tschechischen Eigentum
vertuschten. Ein Sprecher der Initiativgruppe: "Wir
haben immer wieder deutlich gesagt, das der juristische Weg nur eine
Möglichkeit ist und wir keine Gnade wollen, sondern es muss
ein gesellschaftliches Umdenken erfolgen, um neues Unrecht zu
verhindern." Im weiteren Verlauf unserer Sitzung
wurde festgestellt, dass es auch in diesem Jahr weitere Veranstaltungen
gab, in denen Verfolgte aus der Zeit des Kalten Krieges als Zeitzeugen
auftraten, und verwiesen wurde auf die Zusammenarbeit mit den
„Kindern des Widerstands“, von denen viele, so sie
in der „alten“ Bundesrepublik groß
geworden sind, die doppelte Verfolgung ihrer Eltern erlebten. IROKK
betonte die weitere Zusammenarbeit und würden
begrüßen, wenn auch in mehreren
Bundesländern solche Gruppen entstehen. Die
Initiativen der Opfer der Berufsverbote, ihre Anliegen erneut an die
Öffentlichkeit und die Landesparlamente heranzutragen, werden
von der IROKK begrüßt. Unter den Berufsverbote Opfer
sind auch eine Reihe von Kindern von Nazi-Verfolgten und Verfolgten aus
der Zeit des Kalten Krieges. Mit den Gruppen zur Rehabilitierung der
Berufsverbote und den "Kindern des Widerstandes" will die IROKK im Jahr
2015 verstärkt zusammenarbeiten. Ihnen soll das umfangreiche
Archiv über die Verfolgungen im Kalten Krieg zur
Verfügung stehen, dass IROKK aufgebaut hat. Siehe
auch: http://www.nrw.vvn-bda.de/bilder/kpd_verbotsurteil_aufheben.pdf http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1023_kpd_verbot_aufheben.htm http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1291_kpd-verbot.htm https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/bis-heute-verfemt http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/021/1802152.pdf |