11.11.2014 Die Friedensbewegung in diesem Herbst Zur Entwicklung der
Friedensbewegung berichtet die Junge Welt und weist dabei auf die
erfolgreiche Aktion in Kalkar vom 3. Oktober hin. Dazu stellen Teilnehmer/innen beispielsweise
fest: „Der Jungen Welt vom 10.11. habe ich mit Erstaunen
entnommen, dass in NRW bereits im Herbst Friedensbewegung und
Montagsmahnwachen anlässlich der Demo in Kalkar kooperiert
haben sollen. Das entspricht nicht den Tatsachen. Die Demo gegen den
NATO-Stützpunkt in Kalkar und zu ganz wesentlichen Teilen auch
die Mobilisierung zu dieser Demo wurde von den Friedensgruppen im
Ruhrgebiet und im Rheinland geleistete. Reiner Braun war des
Öfteren zu Gast bei der Friedensbewegung in NRW und bereits
zum zweiten Mal als Redner in Kalkar eingeladen, dabei mögen
ihm die erfreulich gestiegenen TeilnahmerInnenzahlen an den Protesten
gegen den NATO-Stützpunkt in Kalkar aufgefallen sein.
Tatsächlich waren in diesem Jahr am 3. Oktober auch zahlreiche
Menschen der Montagsmahnwachen in Kalkar. Den wesentlichen Beitrag zur
Mobilisierung der rd. 800 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben jedoch,
neben den nordrhein-westfälischen Friedensgruppen, Antifa- und
globalisierungskritische Gruppen und Organisationen sowie linke
Parteien in NRW geleistet. An einer Verdopplung oder gar Verdreifachung
der TeilnehmerInnenzahlen bei zukünftigen Friedensaktionen
durch die Mitwirkung der Montagsmahnwachen darf man deshalb erhebliche
Zweifel haben“, so Hannelore Tölke, Sprecherin des
Landesarbeitsausschusses der DFG-VK NRW. Hier der
Text aus der Jungen Welt vom 10.11.2014: Friedensbewegung:
Künftig Hand in Hand? Kampagne bringt
Friedensbewegung mit Mahnwachen zusammen. Johannes
Supe Ende letzter Woche stellten Sprecher der
Friedensbewegung und der Friedensmahnwachen in Berlin ihr Konzept
für einen »Friedenswinter« vor.
»Seit '89 ist der Grundsatz, von deutschem Boden
dürfe nie wieder Krieg ausgehen, verletzt worden. Die
Bundesrepublik ist nun in 17 Interventionen verstrickt, das muss
enden«, formulierte Reiner Braun, Sprecher der Kooperation
für den Frieden und Geschäftsführer der
IALANA, den Anspruch der Kampagne. Ähnlich sieht das auch Lea
Frings: »Wir befinden wir uns im Zeitalter imperialistischer
Angriffskriege.« Die Journalistin, die nach eigenen Angaben
für den deutschen Ableger von Russia Today arbeitet, trat seit
April auf diversen Mahnwachen auf. Unter dem Label
»Friedenswinter« sollen bis Mai 2015 diverse
»dezentrale Aktionen« stattfinden. Eine erste
größere ist bereits für den 13. Dezember
vor dem Schloss Bellevue angekündigt. »Der
Bundespräsident steht für einen neuen
Militarismus«, erklärte Braun die Wahl des
Kundgebungsortes vor dessen Amtssitz. Den Aufruf zum
Friedenswinter tragen bislang 33 Organisationen, die meisten
zählen zur »alten Friedensbewegung«. Aber
auch verschiedene Friedensmahnwachen unterstützen ihn.
»Es geht«, meint Reiner Braun, »um eine
Revitalisierung der Friedensbewegung.« Mit den Mahnwachen sei
ein »neues, aktives Element«
dazugestoßen, während sich erstere zu lange in einer
Nische befunden habe. Zwar habe auch er den Friedensmahnwachen anfangs
skeptisch gegenübergestanden, doch diese hätten sich
nun auf eine antifaschistische Grundhaltung verständigt. Alle
anderen Positionen müssten über Gespräche
geklärt werden, führten Braun und Frings vorigen
Donnerstag auf jW-Nachfrage übereinstimmend aus. Gemeint sind
damit verschwörungstheoretische Ansätze, die im
Umkreis der Mahnwachen häufig kursieren. Schon
Anfang Oktober war kooperiert worden. Da rief die
nordrhein-westfälische Friedensbewegung zum Protest gegen den
NATO-Stützpunkt in Kalkar auf. Separat von ihr mobilisierten
auch die Mahnwachen. »Es kamen dann etwa 800 Menschen, gut
dreimal so viele wie zuvor«, zeigte sich Braun begeistert. Die Vereinigung der Verfolgten
des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und
Antifaschisten (VVN-BdA) verweigert sich einer Unterschrift unter den
Kampagnenaufruf hingegen. Man wolle nicht mit den Friedensmahnwachen in
Verbindung gebracht werden, so Ulrich Sander, Bundessprecher des
VVN-BdA, gegenüber jW. Arbeit mit jungen Menschen, die durch
die Mahnwachen auf Friedensthemen aufmerksam geworden sind,
hält auch er für notwendig.
»Dafür«, sagte Sander, »braucht
es aber keine Zusammenarbeit mit deren Gründern.« »Die
Diskussion um Antisemitismus und Verschwörungstheorien bei den
Mahnwachen gab es bei uns ebenfalls«, erklärte Monty
Schädel, politischer Geschäftsführer der
Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte
KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK). Dennoch habe man den Kampagnenaufruf
unterschrieben. |