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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

16.10.2014

23 000 Unterschriften an die KMK übergeben - Kampagne bis zum 8. Mai verlängert - Zivilklauselkongress in Hamburg - Demo in Essen

An vielen Orten beteiligt sich die VVN-BdA an der Kampagne "Schulfrei für die Bundeswehr" gegen das Werben fürs Töten und Sterben, besonders das Werben der Bundeswehr an Schulen und Hochschulen. Jetzt wurden 23.000 Unterschriften an die Kultusministerkonferenz übergeben, die durch eine Demo in Essen bekräftigt  wurden. Dazu erhielten wir diesen Brief:

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter der Kampagne „Lernen für den Frieden“,

am Donnerstag sind der Kultusministerkonferenz über 23 000 Unterschriften der Kampagne "Lernen für den Frieden" übergeben worden – die Unterzeichner stehen für das dringende Erfordernis einer zivilen und menschlichen Gesellschaftsentwicklung und für einen Mentalitäts- und Kulturwechsels. Erfreulich, aufklärend und munter war auch die Kundgebung anlässlich der Übergabe in der Essener Innenstadt, auf der sehr engagiert gegen den Krieg und seine Verursacher und Profiteure, für die solidarische Überwindung des ökonomisierten Bildungssystems, eine Rekonstruktion kritischer und solidarischer Bildungsstätten und eine Welt des Friedens und der Freiheit gesprochen wurde. Die Reden werden in Kürze auf www.lernenfuerdenfrieden.de online gestellt und können nachgelesen werden, zusammen mit einem Videozusammenschnitt der Kundgebung.

Wichtig: Es kann und soll weiter gesammelt werden! Wir haben die Kampagne bis zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung vom Faschismus, verlängert. Wie gehabt findet ihr Listen zum Ausdrucken und alle aktuellen Infos auf unserer Homepage.

Aktive der Zivilklauselbewegung haben einen Kongress „Für eine Wissenschaft und Kultur des Friedens“, vom 24.-26 Oktober in Hamburg iniitiiert. Wir wollen eine lebendige Praxis friedensfördernder Wissenschaft in Studium, Lehre und Forschung entwickeln, die Vereinzelung überwinden und Souveränität in den Auseinandersetzungen gewinnen. Dafür wollen wir  „den emanzipatorischen Charakter der einzelnen Fächer ergründen und ihn uns in Gegnerschaft zu deren Zurichtung auf Profit und Krieg aneignen und zur Geltung bringen“ (aus dem Aufruf).

Zu berichten ist zudem, dass sich seitens der Gewerkschaften mit wachsender Offensivität und Eingriffsfreude an der Kampagne beteiligt wird. Der DGB hat sich anlässlich der Übergabe mit einem offenen Brief an die Kultusministerkonferenz gewandt, und verleiht dem Erfordernis einer Entmilitarisierung der Bildung und wirklicher Friedensbildung Nachdruck. In dem Brief heißt es:

"Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) steht für das Menschenrecht auf Bildung. Dies kann nur durch eine Erziehung zum Frieden geschehen. (…) Der DGB fordert die Länder auf, bestehende Kooperationsvereinbarungen mit der Bundeswehr zu kündigen. Er sieht in den Lehrkräften die Fachkräfte, die (...) am besten geeignet sind, Friedensbildung frei von den Interessen dritter zu vermitteln. Der DGB fordert Hochschulen und Forschungseinrichtungen auf, sich auf die Forschung zu zivilen und friedlichen Zwecken zu verpflichten. Der Abhängigkeit der Wissenschaft von privatwirtschaftlichen Geldgebern muss durch eine auskömmliche öffentliche Finanzierung entgegengewirkt werden. Grundsätzlich sollen die Verwendung von Drittmitteln und ihre Finanzierer offengelegt werden.“

Ebenso greift die GEW mit einer Pressemitteilung für eine friedliche Gestaltung der Welt ein: „Bildung und Wissenschaft haben die Aufgabe, die Voraussetzungen für eine friedliche Welt zu ergründen und über Kriegsursachen, Kriegsprofiteure und Kriegsideologie aufzuklären. (…) Bildung und Wissenschaft sollten ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, solidarisches Lernen für den Frieden ermöglichen sowie einen Beitrag zur friedlichen Lösung der Probleme und Konflikte in dieser Welt leisten“, so klar und unmissverständlich Marlis Tepe, Vorsitzende der GEW.

Wir kommen voran.

Mit friedensbewegten Grüßen

Roland Blach (DFG VK)
Peter Förster (Initiative Hochschulen für den Frieden)
für die Kampagne „Lernen für den Frieden“