07.08.2014 Vor dem 1. September und 3. Oktober: Vom
Hauptkettenglied im Ringen um Frieden Der
Antikriegstag 1. September wird von der Friedensbewegung vorbereitet.
Nicht alle Aufrufe dazu, z.B. der des DGB, legt den Schwerpunkt auf
Aussagen gegen den geplanten Luftkrieg der NATO und gegen Beschaffung
und Einsatz von Kampfdrohnen. Es gibt sogar Stimmen im
Gewerkschaftslager für die Kampfdrohnenproduktion in
Deutschland. In feierlichen Reden zum Weltkrieg I wird behauptet, heute
sei ein friedliches Europa erreicht. Doch im europäischen
Gebiet jenseits von Polens Ostgrenze wird mit Unterstützung
des Westens ein Krieg gegen die Kommunisten und die Russen
geführt. Über Vordringliches für die
Friedensbewegung schreibt Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA, in
einer Gastkolumne für "Unsere Zeit": Von
Wladimir Iljitsch Lenin stammt der Rat: „Man muß es
verstehen, in jedem Augenblick jenes besondere Kettenglied zu finden,
das mit aller Kraft angepackt werden muß, um die ganze Kette
zu halten und den Übergang zum nächsten Kettenglied
mit fester Hand vorzubereiten." (LW 27, S. 265) Diesen Hinweis halte
ich für sehr wichtig in unübersichtlichen Lagen. Er
gilt auch für die Friedensbewegung. Es wird
gesagt: Es gibt keine Ein-Punkt-Bewegung mehr wie „Bomben
weg“, „Amis raus“, „Keine
Raketen“, die Kriegsschauplätze sind zu zahlreich.
Wir müssen also das „Hauptkettenglied“
finden. Die "neue" Friedensbewegung sagt nun sehr
schlicht: Alles gegen die jüdischen Banken und die USA, das
sei der Punkt, um den Frieden zu erringen. Das ist
nicht wahr, darum geht es nur jenen, die aus nationalistischen
Gründen Deutschland den Vorteil verschaffen wollen; das hat
mit Friedensbewegung nichts zu tun. Da geht es nur um die "Interessen
des Vaterlandes" anstelle derer der FedBank. Aber die
Menschen sehnen sich doch nach einfachen Lösungen, und sie
sind zugleich sehr verängstigt über das, was die USA
und Israel anstellen – zu Recht. Wir antworten dann mit "es
gibt neue Herausforderungen in der Friedensfrage" und mit
ähnlichem abstrakten Sachen. Man muss aber den Punkt finden,
das Kettenglied. Wenn die USA derzeit der
größte Feind des Friedens sind, und sie sind es,
dann müssen wir dennoch (entsprechend einem anderen
Klassikerzitat) den "Hauptfeind im eigenen Land, die deutsche
Kriegspartei" (Karl Liebknecht) ausmachen, und das ist der, der die USA
(und NATO) alles machen lässt, weil er selbst gern eigene
Großmachtinteressen wahrnehmen will oder zumindest
partizipieren möchte an Machtgewinn des Westens, Profit durch
Rüstung etc.: Der deutsche und EU-Imperialismus. Der
lässt die USA von deutschem Boden aus jede Sauerei machen. Der
verbündet sich mit Faschisten in Kiew, die wiederum mit den
USA verbündet sind, um sogar Krieg gegen Russland zu
führen. Auch im Kalten Krieg haben das die USA und die NATO
gemacht, sich mit Nazis gegen den Osten verbündet.
Faschistische Regime wie damals Spanien, Griechenland und Portugal
waren Mitglied der NATO. Der heutige Krieg wird
Luftkrieg sein (das haben wir, die Friedensbewegung nachgewiesen). Die
drei Standorte dafür sind Kalkar (nach Osten), Ramstein (nach
Süden) und Stuttgart (gegen Afrika). Von Kalkar aus soll der
Krieg gen Osten - nördlich der Alpen – getragen
werden. Kampfdrohnen haben (noch und exclusiv) die
US-Truppen, die Steuerung ist in Kalkar. Die USA werden - nach
Stuttgart und Ramstein - nicht zögern, ihre Drohnen und
Waffenautomaten von Kalkar aus zu steuern, auch wenn Deutschland noch
gar keine hat. Mit aller Kraft muss ein Hauptkettenglied wie Kalkar
angepackt werden, wenn wir irgendetwas erreichen wollen. Am 3. Oktober
wird die Friedensbewegung nach Kalkar ziehen. Gestrichelte
Linien: künftige Routen der Kampfdrohnen, ungebrochene Linien:
jetzige Routen der Kampfdrohnen von deutschem Boden aus. Eine
Karte der NRW Friedensbewegung (ausgeführt von HSander) Ulrich
Sander |