Logo VVN/BdA NRW

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

01.08.2014

Für eine neue internationale Friedenspolitik

Aus Anlass des 100. Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieges am 1. August 1914 und des 75. Jahrestages der Überfalls Hitlerdeutschlands auf Polen am 1.September 1939, dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, ruft die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten, der Dachverband von Organisationen ehemaliger Widerstandskämpfer, Partisanen, Angehörigen der Anti-Hitler-Koalition, Verfolgten des Naziregimes und Antifaschisten heutiger Generationen aus fünfundzwanzig Ländern Europas und Israels Friedenskräfte, politische Gruppen und Regierungen zu gemeinsamen Anstrengungen für eine neue internationale Friedenspolitik auf.

Die Kriege 1914-18 und 1939-45 waren nicht das Resultat von „Schlafwandlern“ oder einer „Koalition totalitärer Regime“, sondern Ausdruck der Durchsetzung imperialistischer Interessen um Macht- und Einflussgebiete in Europa und der Welt. Nach der Befreiung vom Faschismus wurde in den Beschlüssen der Anti-Hitler-Koalition auf der Potsdamer Konferenz und mit der Gründung der Vereinten Nationen 1945 der Versuch unternommen, eine Neuordnung in den internationalen Beziehungen zu erreichen, den Krieg aus dem Leben der Völker zu verbannen. Wir erinnern daran, dass vor gut 40 Jahren durch das Handeln der Völker und Staaten im KSZE-Prozess die Hoffnung bestand, dass in Europa die Gefahr eines Krieges beseitigt sei.

Seit dem Krieg gegen Jugoslawien und mit dem Bürgerkrieg in der Ukraine erleben wir, dass auch in Europa die Kriegsgefahr noch real ist. Wenn auch anders begründet als 1914 bzw. 1939, geht es immer noch um die Durchsetzung hegemonialer Interessen, um Einflussgebiete und – zunehmend um den Zugriff auf Rohstoffe. Dabei beansprucht das Militärbündnis NATO für sich einen weltweiten Einsatzraum – vorgeblich zur „Verteidigung westlicher Werte“, wobei Verletzungen von Menschenrechten, selbst Massenmorde nach Rohstoffinteressen bewertet werden. Auch das Selbstbestimmungsrecht von Völkern wird dabei missachtet.

Als „Botschafter des Friedens“ der Vereinten Nationen rufen wir die UNO, die internationalen Organisationen und gesellschaftlichen Kräfte auf, Initiativen für eine neue internationale Friedenspolitik zu entwickeln. Dazu gehören die Anerkennung des Existenzrechtes aller Staaten sowie die Durchsetzung einer gerechten Weltwirtschaftsordnung. Auch die Staaten der Europäischen Union und das Europäische Parlament könnten ihren Beitrag dazu leisten, wenn sie einer Militarisierung der Außenpolitik eine Absage erteilten.

In diesem Sinne appellieren wir an Friedenskräfte, Parteien, Gewerkschaften und Kritiker der Globalisierung, sich in Aktionen, Abstimmungen und Erklärungen für eine neue internationale Friedenspolitik einzusetzen. Die FIR ruft ihre Mitgliedsverbände dazu auf, sich mit ihren historischen Erfahrungen an solchen Initiativen zu beteiligen.

A new international policy of peace is necessary

On the occasion of the 100th anniversary of the beginning of the WWI on August 1, 1914 and the 75th anniversary of the aggression of Hitler's Germany on Poland on September 1, 1939, the beginning of WWII, the International Federation of Resistance Fighters (FIR) - Association of Anti-fascists, the umbrella association of organizations of former resistance fighters, partisans, members of the anti-Hitler coalition, persecuted by the Nazi regime and anti-fascists of today's generations from twenty-five countries in Europe and Israel calls peace movements, political groups and governments for common activities for a new international policy of peace.

The wars of 1914-18 and 1939-45 were the results neither of „Sleepwalkers“ nor of a „coalition of totalitarian regimes”, but a proof for the fight for imperialist interests, for might and influence in Europe and the world. After the liberation from fascism 1945 the Anti-Hitler-Coalition tried in the decisions of the Potsdam conference and by creating the United Nations to rebuild the international relations and to ban the war out of the life of the peoples. We remind to the fact that forty years ago by political activities of peoples and states in the CSCE - process it has been successful to eliminate the danger of war in Europe.

Since the war against Yugoslavia and the civil war in Ukraine we can see that the danger of war is a reality in current Europe. Although one can hear other words than 1914 or 1939, but the only stakes are also today the penetration of interests of power, regions of influence and – growing up – the dominance and reserves for raw material. For that the military alliance NATO claims for itself a global room for activities - ostensibly for "defence of Western values", while injuries of human rights, even mass murders are evaluated under the aspects of interests in raw material. Also the right of self-determination of peoples is ignored thereby.

As a “peace-messenger” - appointed by the United Nations - we call the UN, the international organizations and social forces to support initiatives for a new international policy of peace. This includes the recognition of the right of existence of all states and the enforcement of an equitable world economic order. Also the states of the European Union could make their contribution in addition if they reject the militarization of the foreign policy.

In this sense we call peace forces, parties, trade unions and critics of the globalisation, to be active in actions, in voting’s and explanations for a new international policy of peace. The FIR calls its member federations to take part in such initiatives with their historical experiences.