11.06.2014 FIR: Gedenken an die Opfer der faschistischen
Barbarei in Oradour Vor 70
Jahren, am 10. Juni 1944 ermordeten Einheiten der SS-Division
„Das Reich“ und Einheiten der deutschen Wehrmacht
in dem nahe Limoges gelegenen französischen Dorf Oradour
Frauen, Kinder und Männer. Nur wenige Tage nach der Landung
der Alliierten in der Normandie wollten die deutschen Besatzer ein
Exempel statuieren. Auf der Suche nach Partisanen und Waffen wurden die
Dorfbewohner auf dem Marktplatz zusammengetrieben. Danach wurden wurden
die Frauen und Kinder von den Männern getrennt. Die
Männer brachte man in vier Scheunen, wo sie niedergeschossen
und und ihre Leichen verbrannt wurden. Die Frauen und Kindern erlitten
in der Kirche das gleiche Schicksal: 642 Menschen starben, nur sechs
Zivilisten überlebten. Wenn wir an dieses
Massaker der faschistischen Okkupanten erinnern, dann müssen
wir in aller Deutlichkeit betonen, dass die Täter
weitestgehend straffrei geblieben sind. Die Todesurteile, die 1953 in
Abwesenheit der Angeklagten von der französischen Justiz in
Bordeaux verhängt wurden, führten nicht dazu, dass
bundesdeutsche Gerichte die Täter, die unbehelligt in der BRD
lebten, zur Rechenschaft zogen. Nur in der DDR wurde Heinz Barth,
ehemals Zugführer in Oradour, 1983 verurteilt. Nach der
Wiedervereinigung wurde dieses Urteil als
„Unrechtsjustiz“ aufgehoben. Die
FIR betont: Es reicht nicht aus, dass der deutsche
Bundespräsident in einer
„Betroffenheits“-Tour nach Oradour reist, wenn
gleichzeitig die politische und juristische Aufarbeitung dieses
Verbrechens in der bundesdeutschen Öffentlichkeit nicht
stattfindet. Deshalb hat die FIR ein Projekt von Florence
Hervé und Martin Graf unterstützt, die eine
deutsch-französische Dokumentation dieses Verbrechens unter
dem Titel „Oradour - Geschichte eines Massakers“
vorlegten. Wir fordern: - Die
Bundesrepublik Deutschland muss die deutsche Verantwortung für
dieses Massaker endlich anerkennen.
- Die noch
lebenden Täter müssen juristisch zur Rechenschaft
gezogen werden.
- Deutschland muss seinen Beitrag
dazu leisten, dass die historischen Tatsachen angemessen aufgearbeitet
und dokumentiert werden.
Internationale
Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) |