26.05.2014 Die Fehler der Politiker halfen mal wieder den
Nazis Zwei
gewalttätige Neonazis wurden Mitglied im Dortmunder
Stadtrat Die
Nazis sind in Dortmund mit je einem Abgeordneten der NPD und der
angeblichen Partei "Die Rechte" (Nachfolgeorganisation verbotener
Nazigruppen) als Ratsmitglieder in das Rathaus eingezogen. Sie
versuchten, am Wahlabend die Wahlparty im Rathaus gewaltsam zu
stürmen. Gewählt wurde auch der Nazi
Siegfried
Borchardt, seit vielen Jahren Anführer der
gewalttätigen
Szene. (Siehe die Meldungen aus „Ruhrbarone“ und
„Ruhrnachrichten“ [letztere wiedergegeben von ND]
vom 26.
5. 14.) Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA, in Dortmund lebend,
erinnerte an die Fehler der Politiker und der Polizei im Umgang mit den
Nazis in ihrer "rechten Hochburg" Dortmund. Das Organisationsverbot von
2012 habe nicht zu einem Verbot der Nachfolgeorganisationen
geführt, die "Rechte" sei geduldet und zur Wahl zugelassen
worden
und diese "Partei" wie die NPD konnten sich rassistische Stimmungsmache
aus der Mitte der Gesellschaft zu Nutze machen. Nie aufgeklärt
wurde die Verbindung der Dortmunder Neonazis zum V-Leute-System und zum
Mordtrio NSU. Sander berichtet: Noch am Vortag
erlebte ich dies: Die
„Rechte“ zog mit ihrem Redner Dennis Giemsch durch
Dortmund
. Am 24.5.14 um 10.30 Uhr baute sich auf dem Markt
(Heinrich-Sondermann-Platz) in Lütgendortmund neben unserem
Stand
der „Linken“ diese Nazibande auf und startete eine
Wahlkundgebung. Etwa 30 Lütgendortmunder Bürgerinnen
und
Bürger umstellten die Rechten (sechs Personen, ein
Lautsprecher,
ein PKW) und störte die Nazis mit Rufen und Protestplakaten.
Die
Gegendemonstranten der Nazis wurden von Polizisten fotografiert. Dennis
Giemsch machte die Ausländer für alle sozialen
Probleme
verantwortlich, er betrieb Hetze gegen Roma und Sinti, die sich hier in
„Ekelhäusern“ breitmachten - ein Begriff
der
etablierten Parteien und Medien aus der unrühmlichen Zeit der
Hetzkampagne gegen den bulgarischen
„Straßenstrich“
in Dortmund. Die Roma und Sinti vor allem aus Bulgarien würden
sich Gelder ergaunern, ohne zu arbeiten. Sie erhöhten die
Kriminalitätsrate. Giemsch bekannte sich dazu, dem 2012
verbotenen
Nationalen Widerstand anzugehören und nun in der Partei
„Die
Rechte“ weiterzumachen. Ich informierte
mich bei der
Besatzung eines anwesenden Polizeiwagens, ob man die Giemsch-Rede
mitgeschnitten habe. Antwort: Nein. Ob man wegen Volksverhetzung
vorgehen werde? Antwort: Nein. Ob man die Rede überhaupt
angehört habe? Antwort: Das ist Gelaber, ich höre da
nicht
hin. Wenn Demokraten jetzt
darüber nachdenken, wer
ihre Stimme bei den anstehenden Stichwahlen zum
Oberbürgermeisterposten verdient, so sollten sie beachten: Der
Kandidat Ullrich Sierau hat viel für das Widerstehen gegen die
Nazis in Dortmund getan, mehr als andere, aber er hat großen
Teilen seiner Partei nicht widersprochen und auch den Medien nicht, die
die Kampagne gegen die Roma und Sinti seit dem Jahre 2010
hochpeitschten, um "Ekelhäuser" und "Straßenstrich"
diesen
armen Menschen anzulasten und sie zu stigmatisieren. Darauf konnten die
Nazis nun erfolgreich aufbauen. Diese Kampagne mit ihren schlimmen
Auswirkungen sollte endlich kritisch aufgearbeitet werden. |