04.05.2014 Wenn erst die Gewerkschaftshäuser brennen…! Aufruf aus der Friedensbewegung zu Mahnwachen am 8. Mai 2014 Der
Friedensratschlag hat am 4. Mai alle antifaschistischen und
Friedensgruppen im Land aufgerufen, am 8. Mai gegen die antirussische
Hetzkampagne aufzustehen und der Rolle der Sowjetunion bei der
Befreiung Europas von Krieg und Faschismus zu gedenken. Der Aufruf hat den Wortlaut: Die
rechtsradikalen Banden in der Ukraine machen vor nichts halt: Am
Freitag wurde in Odessa ein Gewerkschaftshaus abgefackelt, in das sich
Menschen vor marodierenden Milizen des „Rechten Sektors“
flüchteten. Mehr als 40 Menschen kamen in den Flammen ums Leben.
Die ukrainische Polizei machte nicht einmal den Versuch, die
Rechtsradikalen aufzuhalten und den Massenmord zu verhindern. Der
Bundesregierung sind die Toten keiner Erwähnung wert. Es waren ja
nur „prorussische Demonstranten“, die ums Leben kamen. Es
ist für uns unerträglich mitansehen zu müssen, wie in
diesen Tagen antirussische Stimmung in unserem Land gemacht wird. Der
8. Mai wird traditionell als Tag der Befreiung vom Faschismus begangen.
Dieses Datum ist auch untrennbar verbunden mit einer Würdigung der
Rolle, welche die Sowjetunion als Teil der Anti-Hitler-Koalition bei
der Niederringung der deutschen Aggression spielte. Kein anderes Land
der Welt hatte mehr Kriegstote und Zerstörungen zu erleiden. Vorausgegangen
war diesem Krieg die Propagierung eines Feindbildes, das „den
Russen“ dämonisiert hatte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde
in Zeiten des Kalten Krieges die Sowjetunion wieder zum Feind vor allem
in der Bundesrepublik Deutschland der Adenauer-Ära erklärt;
dieses Feindbild war bis 1989 eine Art Staatsdoktrin. Mit
Erschrecken müssen wir heute feststellen, dass dieses alte
Feindbild neu aufgelegt wird, auch mit Vergleichen zwischen Putin und
Hitler. Der Respekt gegenüber den Opfern des zweiten
Weltkrieges und des danach geltenden Grundsatzes „Nie wieder
Faschismus – nie wieder Krieg“ erfordert die
Zurückweisung einer Propaganda, die an alte
„Vorbilder“ anknüpft. Trotz mancher Kritik an
der russischen Politik im Ukraine-Konflikt dürfen wir nicht
vergessen, dass die Urheber des Konflikts woanders zu suchen sind. Es
waren die EU und die NATO, die mit ihrer Osterweiterung und
Einkreisungspolitik Russlands Sicherheitsinteressen angegriffen haben.
Und es war der Sturz der Regierung in Kiew, in dessen Gefolge eine
von Rechtsradikalen und neofaschistischen Kräften
beeinflusste, extrem antirussische
„Übergangsregierung“ die Macht ergriff. Der 8.
Mai 1945 ermahnt uns, nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus
zuzulassen. Es ist wieder an der Zeit, an das Prinzip der
„gemeinsamen Sicherheit“ im gemeinsamen „Haus
Europa“ zu erinnern. Neben dem historischen Gedenken dem Prinzip
„Gemeinsame Sicherheit statt Konfrontation“ verpflichtet
sehen. Dieses erfordert: - Von der Bundesregierung
fordern wir eine Politik zur Deeskalation in der Ukraine und zum Abbau
der Spannungen mit Russland, z.B. durch den Stopp aller
wirtschaftlichen „Strafmaßnahmen“.
- Von den Medien in unserem Land verlangen wir eine sachgerechte Berichterstattung und rhetorische Abrüstung.
- Keine Toleranz gegenüber und keine Zusammenarbeit mit faschistischen Kräften in der Ukraine!
- Die
Einberufung einer europäischen Sicherheitskonferenz unter
Einbeziehung der Konfliktparteien könnte eine Vertrauen bildende
Maßnahme sein.
Gemeinsame Sicherheit statt Konfrontation! Bundesausschuss Friedensratschlag, 4. Mai 2014
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