17.04.2014 Kooperation für den Frieden zu
„Friedensbewegung 2014“: Wer steckt hinter
ominösen Aufrufen zu Friedensdemos? Die
Kooperation für den Frieden warnt vor einer ominöse
„Friedensbewegung 2014“: Sie warnt: "Wer allerdings
die Stereotypen politischer Sprachbilder kennt, weiß, dass
mit solchen Sprachbildern [über die Fed - Federal Reserve
System] nicht selten das gemeint ist, was die Nazis mit
„jüdischem Finanzkapital“ als Ursache
allen Übels in der Welt bezeichneten!" Die Pressemitteilung im
Wortlaut: Eine ominöse
„Friedensbewegung 2014“ ruft für die
nächsten Tage in unterschiedlichen deutschen Städten
zu Demonstrationen auf unter dem Motto: „Aufruf
zum friedlichen Widerstand! Für Frieden! In Europa! Auf der
Welt! Für eine ehrliche Presse! & Gegen die
tödliche Politik der Federal Reserve (einer privaten
Bank)!“ Die Veranstalter versuchen den
Eindruck zu erwecken, dass es sich bei ihrer Bewegung nicht um eine der
üblichen Friedensorganisationen handelt, sondern um etwas
Neues, etwas, was nicht in die üblichen Schemata Links oder
Rechts einzuordnen ist. Angesprochen werden sollen wohl vor allem
Menschen, die angesichts der Zuspitzung der Krise um die Ukraine Angst
vor einer zunehmenden Kriegsgefahr empfinden und sich engagieren wollen. Ein
Engagement von Menschen gegen Krieg ist sinnvoll und
begrüßenswert. Die deutsche Friedensbewegung vereint
Menschen unterschiedlicher Weltanschauung und unterschiedlicher
politischer Orientierung. Sie pflegt Debatten auch mit kontroversen
Positionen zu unterschiedlichen Themen und sie agiert mit
unterschiedlichen und vielfältigen Aktionsformen. In dieser
Hinsicht sind neue Anregungen immer willkommen. Was
aber bei dem Aufruf der ominösen „Friedensbewegung
2014“ auf den ersten Blick auffällt: Es tauchen zum
einen extrem allgemein gehaltene Begriffe wie Widerstand, Frieden,
Europa, Welt, Presse auf, jedoch keinerlei konkrete aktuelle Aussagen. Selbst
Begriffe aus der aktuellen Situation wie Ukraine, Krieg, Kriegsgefahr,
Sanktionen, Russland, NATO, EU, Russland, USA fehlen gänzlich,
ebenso wie Hinweise auf Regierungen dieser oder anderer Staaten. Bevor
man allerdings daraus schlussfolgern will, die neue
„Bewegung“ wolle vielen Menschen Gelegenheit geben,
ihre unterschiedlichen Ansichten und Empfindungen zum Thema
einzubringen, sollte eines auffallen: Es gibt in diesem Aufruf, der
bundesweit gleichlautend ist, eine und nur eine einzige konkrete
Position: „Gegen die tödliche Politik der Federal
Reserve“. Gemeint ist hier das
„Federal Reserve System“ oder kurz Fed genannt, das
Zentralbank-System der Vereinigten Staaten, allgemein auch als
US-Notenbank bekannt. Was dieses Bankensystem mit internationalen
Konflikten oder gar Krieg zu tun haben soll, wird nicht im
Entferntesten benannt. Beim Hauptorganisator dieser
neuen „Bewegung“, dem Berliner Lars
Mährholz, liest man auf seiner Homepage dabrain.biz auf
verschiedensten Seiten die gleichen zwei Sätze:
„IMMER wenn über die USA geredet wird, denkt euch
einfach die meinen die FED! Amerika bzw. das amerikanische
Militär ist nur der Knüppel der FED!“ Das
klingt auf den ersten Blick nach kruder Verschwörungstheorie.
Wer allerdings die Stereotypen politischer Sprachbilder kennt,
weiß, dass mit solchen Sprachbildern nicht selten das gemeint
ist, was die Nazis mit „jüdischem
Finanzkapital“ als Ursache allen Übels in der Welt
bezeichneten. Auf eine nicht nur zufällige
Verbindung zum Rechtsextremismus deutet hin, dass Lars
Mährholz zeitweise auf seiner Webseite unter der
Überschrift „Einige unserer Volksvertreter wachen
auf!“ nur einen einzigen per Video zu Wort kommen
lässt: Karl Richter, Stadtrat und Vorsitzender der
Bürgerinitiative Ausländerstopp (BIA) und Leiter des
Parlamentarischen Beratungsdienstes der NPD-Landtagsfraktion im
Sächsischen Landtag! http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Richter_(Politiker) Wer
auch immer sich durch die „Friedensbewegung 2014“
angesprochen fühlt, sollte genau hinsehen, für welche
Ziele diese Bewegung eintritt und für welche Ziele
Demonstrantinnen und Demonstranten gesucht werden. Sage
keiner, er habe es nicht gewusst! Die SprecherInnen
der Kooperation für den Frieden: Reiner Braun (IALANA) Philipp
Ingenleuf (Netzwerk Friedenskooperative) Jens-Peter Steffen
(IPPNW) Renate Wanie (Werkstatt für gewaltfreie
Aktion) Lucas Wirl (NaturwissenschaftlerInnen Initiative) In
Zusammenarbeit mit: Otmar Steinbicker (Aachener
Friedensmagazin aixpaix.de) http://www.koop-frieden.de/aktuelles/artikel/kooperation-fuer-den-frieden-zu-friedensbewegung-2014-wer-steckt-hinter-ominoesen-aufrufen-zu.html Siehe auch unser Special zum Thema auf facebook: https://www.facebook.com/vvnbdanrw/posts/697043720342085 |