11.04.2014 Nie wieder Krieg! Stoppt NATO und Bundeswehr! VVN-BdA schlägt der Friedensbewegung einen gemeinsamen Aktionsplan vor Die
VVN-BdA NRW hat gemeinsam mit dem Bundesausschuss der Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten einen Antrag
gerichtet "Nie wieder Krieg! Stoppt NATO und Bundeswehr". Der Antrag,
der auf dem Bundeskongress der VVN-BdA am letzten Maiwochenende in
Frankfurt am Main behandelt werden soll, verurteilt die aktuelle
Kriegstreiberei von Nato und EU und schlägt der Friedensbewegung
einen friedenspolitischen und antimilitaristischen Aktionsplan
vor. Nie wieder Krieg! Nato und Bundeswehr stoppen! Antragsentwurf für den VVN-BdA-Bundeskongress Antragsteller: Bundesausschuss und Landesvereinigung NRW Im
Sommer 2014 jährt sich der Beginn des Ersten Weltkrieges zum 100.
Mal und der des Zweiten Weltkrieges zum 75. Mal. Die Kriegsschuld lag
jedes Mal bei Deutschland. Die Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes hat seit ihrer Gründung 1946 daraus den Schluss
gezogen, dass Deutschland die Verantwortung erkennen muss und nie
wieder Krieg von deutschem Boden ausgehen dürfe. Es gilt, eine
breite Friedensbewegung und umfassende
antifaschistisch-antimilitaristische Bewegung zu schaffen. Allerdings
ist inzwischen Krieg ist wieder zum Mittel deutscher Politik geworden,
egal in welcher Koalition. In der „Sicherheitspolitik“
Deutschlands ist auch 15 Jahre nach dem Serbien-Krieg kein Umdenken
erkennbar. Die Große Koalition hat in ihrem Regierungsprogramm
immer neue Kriegseinsätze auf dem Plan. Es heißt,
Deutschland solle mehr „Verantwortung“ übernehmen,
„auch militärische“, gemeint ist, Kriege führen. Deutschland ist nach wie vor nicht frei von Atomwaffen, geplant ist sogar die Erneuerung atomarer Waffen. In Europa ist eine gefährliche Lage entstanden. An
der gefährlichen Lage in Osteuropa tragen die deutsche Regierung,
die EU und die NATO eine erhebliche Mitschuld. Die Bündnisfreiheit
der Ukraine wird in scharfmacherischer Weise in Frage gestellt. Die
EU-Assoziierung der Ukraine ist kein Beitrag zur Entspannung. Mit
großer Sorge sieht die VVN-BdA die innenpolitische
Entwicklung in der Ukraine. Mit massiver Unterstützung aus dem
Westen ist es rechtsextremen, antisemitischen und faschistischen
Gruppierungen wie "Svoboda" oder den "Rechten Sektor" ermöglicht
worden, zu einem bestimmenden Faktor in der Ukraine zu werden und
Schlüsselpositionen zu besetzen. Doch es muss eine
Verhandlungslösung gefunden werden. Die NATO und EU müssen
die Sicherheitsinteressen der Russischen Föderation genauso ernst
nehmen wie die der Ukraine. Wir sagen: Keine Gewalt! Reden ist besser als Schießen. Wir
fordern von der Bundesregierung die Beendigung der antirussischen
Kampagne sowie den Stopp des Aufbaus des sog. Raketenschirms auf
deutschem Boden. Dieser Schirm entsteht in Ramstein (von wo die USA
ihren Drohnenkrieg führen) und in Kalkar/Uedem (von wo die NATO
und die BRD den Drohnenkrieg vorbereiten). Wir verlangen den
Stopp der Aufrüstung mit Kampfdrohnen und neuen US-amerikanischen
Atombomben in Büchel – denn dies kann von Russland nur als
Bedrohung betrachtet werden. Und wir betonen: Es gibt kein Recht
auf „humanitäre Interventionen“, keine
„Responsibility to protect“, mit der sie nun wieder drohen.
Die VVN-BdA hat mit der Friedensbewegung gegen so oder ähnlich
begründete Militäraktionen eindeutig Position bezogen, z.B.
im NATO-Krieg gegen Jugoslawien, dem Afghanistan- und Irak-Krieg,
dem Luftkrieg gegen Libyen oder den Kriegseinsatz in Mali.
Wir fordern die Auflösung der NATO und die Abschaffung der
militärischen Strukturen der EU. Statt dessen muss ein System
gegenseitiger Sicherheit entwickelt werden. Die innere Militarisierung der Gesellschaft stoppen! Der
Aufbau der „Regionalen Sicherungs- und
Unterstützungskräfte“ (RSU) als
„Heimatschutz“ zeigt, in welche Richtung die Ausrichtung
der Bundeswehr zielt: Die neue Reservisten-Truppe ist für den
nationalen Einsatz ausgebildet und soll im Bedarfsfall auch gegen
Streikende eingesetzt werden können. Die Bundeswehr soll sogar mit
Kriegswaffen im Inneren kämpfen dürfen. Weiterhin
fördern Reservisten-Verbände Militarismus. Wir fordern die Auflösung der Reservisten-Truppe „Heimatschutz“. Forschung
an Hochschulen zu Rüstungszwecken ist zu verbieten, Zivilklauseln
an allen Bildungseinrichtungen verbindlich einzuführen. Die
VVN-BdA fordert die Landesregierungen auf, Programme zur
Rüstungskonversion zu entwickeln und die Zivil-Militärische
Zusammenarbeit (ZMZ) im Inland abzuschaffen. Die Landesregierungen
sollen im Bundesrat in Erfüllung des Art. 87a GG und 115a GG gegen
alle Auslandseinsätze wirken. Kein Werben für´s Töten und Sterben! Die
Bundeswehr wird zum „Arbeitgeber“ verniedlicht und wirbt
ihren Nachwuchs in Schulen, Hochschulen, Arbeitsagenturen und auf
Berufsbildungsmessen. Die Tendenz zum Staat im Staat
vergrößert sich, Militarismus ist weiterhin salonfähig. Wir
fordern die Kündigung der Kooperationsverträge der
Landesregierungen mit der Bundeswehr. Bundeswehr-Werbung hat in Schulen
und Hochschulen, Ausbildungsmessen, Arbeitsagenturen und Jobcentern
nichts zu suchen. Die VVN-BdA fordert den DGB-Bundesvorstand auf,
die Erklärung von DGB und Bundeswehr, in der die Gewerkschaften
die deutsche Kriegspolitik mittragen, nicht zu verabschieden. Frieden schaffen! Ein Aktionsplan für den Frieden sollte von breiten Bündnissen gemeinsam angepackt werden: - Schluß
mit dem Krieg in Afghanistan und den weltweiten Kriegseinsätzen
der Bundeswehr. Gegen den Umbau der Bundeswehr zu einer weltweiten
Interventionsarme.
- Schluß mit den Rüstungsexporten.
Wir brauchen Rüstungskonversion: zivile Produktion statt
Rüstungsproduktion. Produkte für das Leben statt Waffen
für den Tod.
- Die Rüstungsausgaben müssen
deutlich gesenkt werden. Die eingesparten Mittel werden für
soziale, ökologische, bildungs- und gesundheitspolitische Ziele
und Aufgaben verwendet.
- Der Einsatz von Spionagedrohnen zur
Überwachung der Bevölkerung wird untersagt, die Beschaffung
von Kampfdrohnen wird gestoppt. Das Verbot, die Ächtung und
Vernichtung von ABC-Waffen werden eingeleitet. Abzug der US-Atomwaffen
aus Büchel.
- Keine Einsätze der Bundeswehr im Innern. Stopp des Aufbaus der Heimatschutz-Reservisten-Armee.
- Die
derzeitige Kriegspolitik steht im Widerspruch zur Verfassung. Die
Bundeswehr darf nicht länger der Vorbereitung und Führung von
Angriffskriegen dienen und muss wieder auf den defensiven Auftrag
entsprechend dem Grundgesetz festgelegt werden.
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