08.04.2014 Ulla Jelpke gegen Flugzeugabschuss auf Verdacht "Das
ist ein fataler Schritt zur Militarisierung der Inneren Sicherheit. Wer
ein Flugzeug besteigt, hat ein Recht darauf, nicht von der Bundeswehr
abgeschossen zu werden. Diesen Grundsatz sollte sich die
Bundesregierung einfach mal zu Herzen nehmen", kritisiert die
innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Ulla Jelpke, die
Ankündigung der Bundesregierung, das Grundgesetz zu ändern,
um im Rahmen der Terrorabwehr den Abschuss von Flugzeugen auf Anordnung
des Bundesverteidigungsministers zu ermöglichen. Jelpke, die auch
in der VVN-BdA mitarbeitet, weiter: "Die von der Bundesregierung
angestrebte Grundgesetzänderung würde den Weg zu einem
Szenario ebnen, das mit dem Grundrecht auf körperliche
Unversehrtheit unmöglich vereinbar ist, dem Abschuss von
Flugzeugen auf puren Verdacht hin. Das Bundesverfassungsgericht hat mit
seiner Entscheidung vom August 2012 die Tür zu solchen
Inlandseinsätzen einen kleinen Spalt weit geöffnet, und die
Große Koalition scheut sich nicht, sie weiter aufzustoßen.
Damit setzt sie die gefährliche Tendenz fort, die Grenzen zwischen
Katastrophenschutz, polizeilicher Terrorabwehr und Militäreinsatz
gegen die eigenen Bürger nach und nach zu verwischen. Nach den
Instrumenten der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit und den
sogenannten Heimatschutzkräften der Bundeswehr jetzt auch noch die
Abschussermächtigung gegen Zivilflugzeuge - das ist das Gegenteil
dessen, was die Mütter und Väter des Grundgesetzes gewollt
haben." Ulla Jelpke, MdB, Innenpolitische Sprecherin, Fraktion DIE LINKE. |