17.01.2014 Den Wahnsinn
beenden! Atomwaffen aus Büchel abziehen! Beendigung der
völkerrechtswidrigen "nuklearen Teilhabe"! Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag Kassel,
17. Januar 2014 - Zum Absturz einer Tornados-Maschine der Bundeswehr in
der Nähe von Büchel erklärte der Sprecher des
Bundesausschusses Friedensratschlag: Die Tornado-Piloten des
Jagdbombergeschwaders 33 auf dem Fliegerhorst Büchel lernen, wie
man Atombomben abwirft. Die in Büchel lagernden US-Atomwaffen
ermöglichen es der Bundesrepublik, sich an der "nuklearen
Teilhabe" der NATO zu beteiligen. Das heißt, im Kriegsfall
können Tornado-Piloten aus Büchel Nuklearwaffen einsetzen,
wenn der US-Präsident diese freigegeben hat. "Das will gelernt und
geübt sein", schrieb Otfried Nassauer in tagesschau.de (10. Juli
2008). "Deshalb lernen Bundeswehrtechniker, wie man zusammen mit
US-Personal Nuklearwaffen an den Tornadoflugzeugen montiert und
Bundeswehrpiloten, wie man mit solchen Waffen fliegt und wie man sie
abwirft. Regelmäßig überprüfen die
US-Streitkräfte mit Nuklearen Sicherheitsinspektionen, ob in
Büchel alle relevanten Vorschriften eingehalten werden." Warum,
so wäre als erstes zu fragen, überprüft niemand, ob die
Piloten der Bundeswehr dazu überhaupt berechtigt sind? Die
Rechtslage ist sogar eindeutig: Es ist deutschen Soldaten verboten
Massenvernichtungswaffen einzusetzen. So heißt es in einer
Neufassung der "Druckschrift Einsatz Nr. 03 - Humanitäres
Völkerrecht in bewaffneten Konflikten" - einer Taschenkarte
für Soldaten der Bundeswehr aus dem Juni 2008 - auf Seite
fünf klipp und klar: "Insbesondere der Einsatz folgender
Kampfmittel ist deutschen Soldaten bzw. Soldatinnen in bewaffneten
Konflikten verboten: Antipersonenminen, atomare Waffen, biologische
Waffen und chemische Waffen". Diese Anweisung entspricht auch den
von Deutschland ratifizierten völkerrechtlichen Verträgen.
Entgegen dieser unmissverständlichen Rechtslage übt die
deutsche Luftwaffe für den Atomkrieg. Es ist höchste Zeit,
diesen permanenten Völkerrechtsbruch zu beenden und aus der
"nuklearen Teilhabe" auszusteigen. Noch eine andere Frage stellt
sich: Führen die Tornado-Kampfjets übungshalber manchmal
nicht auch Atomwaffen mit sich? Wie gefährlich lebt es sich im
Radius der Übungsflüge? Es wäre nicht das erste Mal,
dass Unfälle mit Atomwaffen passieren. Ein paar Beispiele: Laarbruch, 1974 Eine Atombombe vom Typ WE 177 fiel beim Verladen in ein Flugzeug herunter. Unbekannter Ort, 1977 Motorbrand
eines mit Atomwaffen bestückten Hubschraubers vom Typ CH-47
führte zum Absturz. Eingestuft als ein "dumpfes Schwert"-Unfall. Bruggen, 1984 Eine
Atombombe vom Typ WE 177 fiel beim Verladen in ein Flugzeug herunter.
Dies verursachte eine zeitweilige Schließung des
Stützpunktes. Aus dem Tornado-Absturz vom 16. Januar 2014 sind aus Sicht der Friedensbewegung somit drei Schlussfolgerungen zu ziehen: - Deutschland
muss endlich die nukleare Teilhabe innerhalb des NATO-Bündnisses
aufkündigen und erklären, sich unter keinen Umständen an
einem atomaren Einsatz zu beteiligen.
- Das Jagdbombergeschwaders 33 in Büchel muss unverzüglich aufgelöst werden.
- Die in Büchel lagernden US-Atomwaffen müssen abgezogen werden. Deutschland muss atomwaffenfrei werden.
Für den Bundesausschuss Friedensratschlag: Peter Strutynski Bundesausschuss Friedensratschlag Germaniastrasse 14 34119 Kassel http://www.ag-friedensforschung.de Siehe auch: Bundeswehr-Jet in der Eifel: Absturz hätte eine Atom-Katastrophe verursachen können [Update 14] http://www.rhein-zeitung.de/region_artikel,-Bundeswehr-Jet-in-der-Eifel-Absturz-haette-eine-Atom-Katastrophe-verursachen-koennen-%5BUpdate-14%5D-_arid,1094418.html Bundeswehr-Tornado stürzt in der Eifel ab http://www.zeit.de/gesellschaft/2014-01/bundeswehr-tornado-eifel |