13.01.2014 Verfassungsschutz auflösen – Rassismus bekämpfen! Protest gegen VS-Ausstellung Unter
der Losung "Verfassungsschutz auflösen und Rassismus
bekämpfen" ruft die Gruppe I Furioosi/Die Wütenden auf, gegen
die Verfassungsschutz-Ausstellung „Die braune Falle“
im „Haus des deutschen Ostens“ in Düsseldorf zu
protestieren. Im Aufruf heißt es: Vom 16. bis 31. Januar
2014 soll im Gerhard-Hauptmann-Haus (früher „Haus des
Deutschen Ostens“) die Ausstellung „Die braune
Falle…eine rechtsextreme Karriere“ vom Bundesamt für
Verfassungsschutz (VS) gezeigt werden. Laut Werbetext will der VS die
Besucher/innen der Ausstellung „hinter die Fassaden des
Rechtsextremismus“ schauen lassen und über die Gefahren
„von rechts“ aufklären. Verlogen und zynisch –
denn die eigenen Verstrickungen des VS und anderer Sicherheitsorgane in
die Morde des rechtsterroristischen NSU spielen in der Ausstellung
keine Rolle. Während immer mehr Details über das
Zusammenspiel von VS und dem NSU-Netzwerk Schlagzeilen machen, wollen
VS, Polizei und politisch Verantwortliche den Eindruck erwecken, dass
sie alles tun, um “den braunen Sumpf” trockenzulegen. Das
Gegenteil ist der Fall: Verschiedene Ebenen in den
Verfassungsschutzämtern unterstützten das Umfeld des NSU mit
bezahlten V-Männern und -Frauen, die z.B. Sprengstoff oder auch
Waffen an den NSU lieferten. Akten wurden nach der Enttarnung des NSU
bewusst vernichtet. Die geforderte Aufklärung der Verstrickung von
Verfassungsschutz und anderen Sicherheitsorgane mit dem NSU und seinem
Netzwerk wird konsequent hintergangen und behindert. Und nun spielt
sich der Verfassungsschutz selbst als der große Aufklärer
auf. Ebenso zynisch ist, dass der scheidende
Polizeipräsident Schenkelberg bei der Eröffnung als Redner
auftreten wird. Rassistische Übergriffe und Auseinandersetzungen
werden seit Jahren von Verfassungsschutz, Polizei und anderen
Sicherheitsbehörden geleugnet oder heruntergespielt. Daran
beteiligt ist auch die Düsseldorfer Polizei, die die
Öffentlichkeit weder über anstehende Termine von
Neonazi-Aktivitäten, noch über rechte und rassistische
Übergriffe informiert. 2013 gab es mindestens sieben
Übergriffen mit rechtsgerichteten bzw. rassistischen Hintergrund
in Düsseldorf – die Polizei berichtete nicht. Konsequent
versucht die Düsseldorfer Polizei antifaschistische Arbeit zu
kriminalisieren, während mehrere Neonazi-Kader in Düsseldorf
und Umgebung jahrelang ungehindert agieren konnten. Die
Ausstellung ist der Versuch eines ideologischen
„Greenwashing“ des Verfassungsschutzes, Imagepflege nach
den katastrophalen Skandalen rund um den VS, gerade in den letzten
beiden Jahren. Insofern ist es auch zu kritisieren, dass
Mitveranstalter der Ausstellung in Düsseldorf das Netzwerk
„Respekt und Mut“ ist, in dem über 40 Organisationen
Mitglied sind. Wiederholt hat „Respekt und Mut“
Veranstaltungen mit dem Verfassungsschutz gemacht. Der Sprecher des
Netzwerkes, Volker Neupert, hetzte im letzten Jahr gegen
antifaschistische Aktivitäten und riet öffentlich davon ab,
sich an Aktionen gegen die rechte Partei „Die Rechte“ in
Düsseldorf zu beteiligen. Es ist bedauerlich, dass sich die
beteiligten Organisationen zum Spielball eines Einzelnen machen lassen. Schon
seit Jahren versucht der Verfassungsschutz die Meinungshoheit über
die Bildungsarbeit und Aufklärung gegen Rechts
zurückzugewinnen, die ihm von Antifaschist/innen abgerungen wurde.
Mit der Beteiligung an der Ausstellung unterstützt „Respekt
und Mut“ dieses schmutzige Spiel. Der Verfassungsschutz ist nicht
die Lösung, sondern wichtiger Teil des Problems. Deshalb kann es
nur heißen: Verfassungsschutz auflösen – Rassismus
bekämpfen! Deshalb rufen wir dazu auf, gegen diese zynische
Propagandaveranstaltung zu protestieren. Wann und wo? 15. Januar |
16.30 Uhr | Bismarckstr. 90 (Nähe Hbf Düsseldorf) Anmerkung:
I Furiosi war eine Gruppe im Antifa-KOK. Bei der Auflösung des
Antifa-KOK haben die einzelnen Gruppen vereinbart Newsletter weiter zu
nutzen. Anschrift: newsletter[at]ifuriosi[dot]org. |