06.01.2014 Massenstimmung gegen Massenvernichtungswaffen Die Friedensbewegung und
die Kampfdrohnen Am 2. Januar und an den folgenden
Tagen wurde unentwegt verbreitet, dass Bundeswehrbeauftragter,
Bundeswehrverbandsvorsitzender und ISAF-Regionalkommandeur im Chor die
Anschaffung von Kampfdrohnen für die Bundeswehr verlangen. Regierende
und Militaristen sind beunruhigt über die
Anti-Drohnen-Stimmung im Lande. Dazu schrieb Ulrich Sander,
Bundessprecher der VVN-BdA, in einem Zeitungskommentar: Wird
die deutsche Friedensbewegung wieder zu einer Einpunktbewegung? Vor 30
Jahren hatte sie mit der Forderung „Weg mit den
Atomraketen“ ihre größte Wirkung und
massenhafteste Entfaltung. In Zeiten mit Großen
Koalitionsverträgen, in denen die Bundeswehr als
„Armee im (Dauer-)Einsatz“ definiert wird,
könnte eine Friedensbewegung mit Ein-Punkt-Zielsetzung
eigentlich nur die Forderung haben: Schafft die Bundeswehr ab. Das war
und ist immer richtig, aber wohl nicht ohne weiteres erreichbar. Auf
welche einigende breiteste Losung könnte man sich dennoch
einigen? Es zeichnet sich eine ab: Stoppt die Rüstung mit
Kampfdrohnen! Zu keiner weiteren Losung scheint es
derzeit eine so große Zustimmung in antimilitaristischen
Auseinandersetzungen zu geben wie zu dieser. Unterschriftensammlungen
wurden gegen die Kampfdrohnen gestartet. Der Friedensratschlag von
Kassel war stark von diesem Thema bestimmt. Linke, unzählige
Friedensgruppen, Grüne Kommunisten, DKP, VVN-BdA und viele
weitere Initiativen zeigen sich einig in dem Willen: Bewaffnete
Drohnen, einsetzbar in internationalen Kriegen in allen
möglichen Stufungen, bis hin zu Trägern von
Massenvernichtung, wie auch im Inneren gegen Oppositionelle, - diese
Drohnen dürfen wir nicht zulassen. Sogar die
CDU/CSU zögerte im Wahlkampf, die Beschaffung von Kampfdrohnen
auf die Tagesordnung zu setzen, und die SPD gab sich eifrig
als aktiv auf dem Antidrohnen-Kriegspfad. Doch im Koalitionsvertrag ist
von der Absage an Drohnen nur jene an vollautomatischen Kampfmittel und
extralegale Tötungen übrig geblieben. Doch aus
Kalkar/Uedem erfuhren wir jetzt, dass die NATO dort weiter den Einsatz
von Killerautomaten, weiterentwickelte Drohnen einplant, die noch auf
dem Reißbrett sind. Und „extralegale
Hinrichtungen“ sind in deutschen Polizeigesetzen seit langem
vorgesehen – im Falle sogenannter Geiselbefreiungen per
Scharfschützen. Und dann bald per Amtshilfe der Bundeswehr
für die Polizei per Kampfdrohnen? Der Einsatz von
ferngelenkten Raketen, Marschflugkörpern und Kampfdrohnen
aller Kategorien wird schon lange in Ramstein und Kalkar/Uedem geprobt,
in Ramstein wird gar gegen Afrika der geheime Krieg per Drohnen auf den
Weg gebracht. Deutsche und französische
Gemeinschaftsentwicklungen von Kampfdrohnen stehen bevor. Vor
hundert Jahren begann mit dem ersten Weltkrieg der massenhafte
Giftgaseinsatz. Der konnte weltweit geächtet werden. Jetzt
muss die Drohnenkrieg geächtet werden. Die Antidrohnenstimmung
ist vorhanden – von der Stimmung sollten wir zum
Massenprotest gelangen. |