14.12.2013 Leserbrief mit Medienkritik und Kritik an der
Großen Koalition Zum
Bericht der Süddeutschen Zeitung vom 9.
Dezember über die Jusos und
zum SZ-Leitartikel vom 10.
Dezember über die Journalisten, wurde dieser
Leserbrief geschrieben, der der Redaktion nicht passte und
unveröffentlicht blieb, aber hier doch - noch vor
Bekanntwerden des SPD-Abstimmungsergebnis - das Licht der Welt
erblicken soll: Sehr geehrte Redaktion, bitte
veröffentlichen Sie diesen Leserbrief.
Der deutsche Journalismus und die Jungsozialisten haben eins gemeinsam:
Sie sind nur mutig bei Abseitigem. Natürlich war es wirklich
Unsinn, mit Gabriel einen Streit anzufangen, ob die Mitgliederbefragung
verfassungsgemäß sei. Die Parteien nutzen
zur in der Verfassung befürworteten Mitwirkung an der
Willensbildung die geeigneten Institutionen, wozu das
Delegiertenprinzip ebenso gehört wie die
Urabstimmung. Und den Koalitionsvertrag abzulehnen, weil man
sich stattdessen um die Abschaffung des Kapitalismus kümmern
sollte - was soll das denn? Worauf niemand hinweist:
Große Koalitionen und große
Abstimmungsgemeinsamkeiten von Union und SPD haben in diesem Land nie
etwas Gutes ergeben. Ergeben haben sie aber die
Notstandsgesetze 1968, den Beschluß vom Herbst 1998 zum
Kriegseintritt gegen Jugoslawien, den Einsatz in Afghanistan und
andere Auslandseinsätze, die Durchführung von Hartz
IV und Agenda 2010, die Bankenrettung anstelle der Rettung des
Sozialsystems. Künftig sollen die
Regierungsfraktionen im Verhältnis zur Opposition die
erdrückende, zu Verfassungsänderungen berechtigende
Mehrheit von 80 zu 20 Prozent haben. In
der Koalitionsvereinbarung von CDU, CSU und SPD werden neue
Auslandseinsätze angekündigt, aber auch die
Stärkung der Einsätze der Reservisten im
Inneren. Allgemein heißt es: „Die Bundeswehr ist
eine Armee im Einsatz.“ Es drohen also Kriege und
Demokratieabbau. In den großen Medien und
bei den Jusos finden wir kein Wort dazu. Ulrich Sander Journalist Dortmund
Siehe auch http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1195_kalkar.htm Diese
Rede hat das Neue Deutschland wortwörtlich in seine
Online-Ausgabe gestellt. So geht es auch. Danke! http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1194_groko.htm Die
Langfassung zum obigen Leserbrief, der nicht veröffentlicht
wurde. |