18.11.2013 Die Hinrichtung von 16 politischen Gefangenen
im Iran ist ein empörender Akt Resolution des
Bundesausschusses der VVN-BdA Im
Iran sind am 26. Oktober und 4. November insgesamt 16
politische Gefangene in unterschiedlichen Gefängnissen
hingerichtet worden. Dagegen protestiert die Vereinigung der Verfolgten
des Naziregimes mit aller Entschiedenheit. So heißt es in
einer Resolution an die Regierung Irans, die dem iranischen Botschafter
zugeleitet wurde. Sie wurde von der VVN-BdA in Magdeburg auf ihrer
Bundesausschusstagung verabschiedet. Sie fordert den
Iran auf, endlich mit den Morden an politischen Häftlingen
aufzuhören und zu einer Praxis zu gelangen, die der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte entspricht. Unter
den zuletzt hingerichteten Personen befanden sich der kurdische
politische Gefangenen Şerko Moarefi (34 Jahre), weiter
Habibulla Gulperipur (30 Jahre) und Reza Ismaili (35 Jahre), zwei
kurdische Politiker der PJAK (Partei des freien Lebens in Kurdistan).
Beide waren vor fünf Jahren auf Grundlage
erfolterter Geständnisse in unfairen Verfahren ohne
angemessene Verteidigung wegen "Gottesfeindlichkeit" zum Tode
verurteilt worden. Auch nach der Verurteilung waren sie im
Gefängnis immer wieder Folter ausgesetzt. Die
Namen der weiteren Hingerichteten sind bisher nicht bekannt. Bei ihnen
handelt es sich um Angehörige der Bevölkerungsgruppe
der Balutschen. Reza Ismaili war zunächst
zum Tode verurteilt, seine Strafe jedoch später in 25 Jahre
Haft umgewandelt worden. Dass er nun hingerichtet wurde ist jenseits
jeglicher rechtlicher Normen. Iranische
Menschenrechtsorganisation äußern große
Besorgnis. Berichten zufolge sollen auch die
Hinrichtungen der politischen Gefangenen Zanyar Moradi und Loghman
Moradi im November vollzogen werden. Beide waren ebenfalls auf
Grundlage erfolterter Geständnisse in unfairen
Gerichtsverfahren ohne angemessene Verteidigung wegen
"Gottesfeindlichkeit" zum Tode verurteilt worden. Sie befinden sich
aufgrund anhaltender Folter in schlechtem Gesundheitszustand. Auch bei
vier weiteren sunnitischen Kurden könnte die Exekution zu
einem baldigen Termin geplant sein. Der neue
iranische Staatspräsident Hassan Rohani hatte im Wahlkampf
versprochen, dafür zu wirken die Minderheitenrechte
anzuerkennen, einen Dialog mit kulturellen und religiösen
Minderheiten zu suchen und rechtsstaatliche Verfahren zu entwickeln.
Die jetzigen Hinrichtungen der kurdischen und balutschischen
politischen Gefangenen sind menschenverachtend und ein verheerendes
Signal in die falsche Richtung. Der Iran muss die
Praxis systematischer Folter beenden und die Gesellschaft grundlegend
demokratisieren. Folter und Hinrichtungen als Mittel der
Lösung politischer Konflikte lehnen wir ab. Wir appellieren an die iranische
Regierung die geplanten Hinrichtungen von Zanyar Moradi und
Loghman Moradi nicht durchzuführen. |