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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

24.10.2013

„Blut muss fließen": Aufklärungsfilm über Nazis wird dennoch in Essen gezeigt

Zum Abbruch der Filmvorführung im AWO-Fanclub nach Attacke rechter RWE-Hooligans 

Zum Angriff der rechten Fanszene in Essen auf eine Veranstaltung, auf der der antinazistische Film "Blut muss fließen" gezeigt werden sollte, hat die VVN-BdA eine Erklärung abgegeben. Sie begrüßt die Entscheidung, den Film nun in größerem und gesicherteren Rahmen erneut zu zeigen. 

Seit vielen Jahren warnt die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) vor rassistischen und Neonazigruppen innerhalb der Fussball-Fanszenen.

Für uns, die VVN-BdA, Essen war es jedoch bisher undenkbar, dass  Hooligans mit Einschüchterung und Drohkulisse am Mittwoch Abend des 16. Oktobers die Anti-Nazi-Dokumentation „Blut muss fließen -Undercover unter Nazis“ im AWO-Fanclub des RWE verhindern konnten. Die VVN-BdA Essen ist über diesen Vorfall sehr beunruhigt, zeigt es doch, welche Macht und Deutungshoheit diese Gruppe ausüben konnte. Umso mehr begrüßen wir die Reaktion von RWE-Vereinsvorsitzenden Michael Welling und Aufsichtsratsvorsitzenden des RWE Christian Hülsmann, diesen unrühmlichen Vorfall in keiner Weise auf sich beruhen zu lassen. Die RWE-Geschäftsführung, der Aufsichtsrat und die Grundstücksverwaltung Essen haben in ihrer Stellungnahme das Bedrohungsszenario der Hooligans nicht nur entschieden verurteilt. Dem AWO-Fanclub und dem antifaschistischen Bündnis „Essen stellt sich quer“ soll nun die Möglichkeit geboten werden, im Bereich des Stadions in einem viel größeren Rahmen den Film „Blut muss fließen – Undercover unter Nazis“ zu zeigen.

Das ist unserer Meinung nach die beste Antwort gegenüber dem Bedrohungsszenario im Georg-Melches-Stadion von Seiten rechter Hooligans. Die VVN-BdA hofft, dass viele RWE-Fans mit dem Besuch der Filmveranstaltung  ein Zeichen setzen, dass sie sich von diesen rechten Hooligans weder beeinflussen noch einschüchtern lassen. Vorkommnisse wie am 16. Oktober  beweisen, wie wichtig es ist, mit Dokumentationen wie der Film „Blut muss fließen - Undercover unter Nazis“ viele Menschen  über die antisemitischen, menschenverachtenden und gewaltverherrlichenden Konzerte der Neonazis aufzuklären, die in der Tradition ihrer verbrecherischen Vorbilder mit ihren Texten zu Gewalt gegenüber anders Aussehenden und anders Denkenden aufrufen.

Paul Schnittker, Alice Czyborra