23.09.2013 Ergebnis der Bundestagswahl: NPD mit
Verlusten in Hochburgen - 4,7 Prozent für die Rechten
von der AfD Die NPD hat bei der Bundestagswahl am 22.
September 75 000 Stimmen eingebüßt.
Bundesweit erhielt sie 1,3 Prozent der abgegebenen Stimmen, -
und damit wieder Hunderttausende Euro Fördermittel.
Rep und pro Deutschland blieben unterhalb der
Finanzierungsgrenze. Die sehr rechte nationalistische und
rassistische Protestpartei AfD kam auf 4,7 Prozent der Stimmen und
zog damit beinahe in den Bundestag ein. Die undemokratische
Fünf-Prozent-Hürde half somit, die
Antidemokraten aus dem Bundestag fernzuhalten. Mit Steuermitteln
werden sie nun am Leben gehalten. Am NPD-Verbot führt kein
Weg vorbei! Endstation-rechts.de meldete am
23.09.2013: Bundestagswahl:
NPD verliert - AfD stark in NPD-Hochburgen von
Marc Brandstetter Nun ist es amtlich. Die NPD
verlor bei der gestrigen Bundestagswahl fast 75.000
Wählerinnen und Wähler. Schwere Niederlagen mussten
auch die Splitterparteien REP und pro Deutschland einstecken, die an
der Finanzierungsgrenze scheiterten. Einen faden Nachgeschmack
hinterlässt derweil das Resultat der rechten Protestpartei
AfD, die mit 4,7 Prozent an die Tür des Bundestages klopfte. 560.660
Menschen entschieden sich gestern nach dem vorläufigen
Ergebnis bei den Bundestagswahlen für die NPD. Da sind 74.865
weniger als noch vor vier Jahren. Der Bundeswahlleiter weist die Partei
damit mit einem Ergebnis von 1,3 Prozent (minus 0,2 Prozentpunkte) aus.
Abgestraft wurden die REP, die 0,2 Prozentpunkte auf 0,2 Prozent
verloren. Rund 92.000 Wählerinnen und Wähler kreuzten
die Mannschaft um Bundeschef Rolf Schlierer, die 1989 noch ins
Europaparlament eingezogen war, an. Noch einmal gut 15.000 Stimmen
weniger erhielt pro Deutschland, die auch über 0,2 Prozent
nicht hinaus kamen. Absolut chancenlos blieb die von Christian Worch
gegründete Neonazi-Partei Die Rechte, die nur in
Nordrhein-Westfalen mit einer Landesliste kandidierte. 2.288 Personen
votierten für die Organisation, die vor allem als Sammelbecken
verbotener Kameradschafts-Strukturen dient. Eine
Sonderrolle nimmt die Euro-feindliche Protestpartei Alternative
für Deutschland (AfD) ein, die aus dem Stand 4,7 Prozent
einfahren konnte. Im Wahlkampf hatte die Truppe um Bernd Lucke mit
nationalchauvinistischer und europaskeptischer, aber auch mit
fremdenfeindlicher Argumentation gepunktet – und
stieß damit auf Zustimmung bei mehr als zwei Millionen
Bürgerinnen und Bürgern. Obwohl die AfD denkbar knapp
an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte, wirbelt sie das
bisherige Parteiensystem durcheinander: In der Bundesrepublik existiert
rechts der Union ein Potential, das eine entsprechende Partei in den
Bundestag hieven könnte. Von einem Einzug in
den „Reichstag“ ist die NPD indes weit entfernt.
Angesichts der schwierigen Gelegenheitsstrukturen –
Verbotsverfahren, angespannte Finanzsituation, NSU-Prozess, interne
Strömungskämpfe – hatte die
Parteiführung dieses Ziel ohnehin frühzeitig zu den
Akten gelegt. Ihr ging es vielmehr darum, ihr Ergebnis von 2009 mehr
oder weniger zu bestätigen. Besonders wichtig schien dabei,
mehr als 0,5 Prozent der Wahlstimmen auf sich zu vereinen, um auch
zukünftig in den Genuss von staatlichen Geldern zu kommen.
Dieses Hindernis konnte die NPD ohne Mühe meistern, auch in
der kommenden Legislaturperiode werden die Rassisten jährlich
gut eine halbe Million Euro an Steuermitteln einstreichen. Das
Resultat verschafft Parteichef Holger Apfel, der besonders an der Basis
mit heftigem Gegenwind zu kämpfen hatte, etwas Luft. Seine
umstrittene Strategie der „Seriösen
Radikalität“ hatte er bereits zu Beginn des
Wahlkampfes eingestampft und stattdessen die provozierende Karte
gespielt. Die NPD-Spitze setzte auf rassistische Botschaften, die eine
Flut an Anzeigen gegen ihre Werbeplakate nach sich zog. Dieser
Richtungsschwenk war nicht zuletzt auch dem Aufkommen der AfD
geschuldet, die der NPD die von Apfel einst favorisierte
Euro-feindliche Linie schnell streitig machte. Besonders in einigen
Gegenden, in denen hitzige Debatten über neue
Flüchtlingswohnheime stattfanden, traf die NPD so den Nerv der
Bevölkerung. In Berlin-Hellersdorf kam sie in einem Wahllokal
in der Nähe des umstrittenen Asylbewerberwohnheims auf 10,2
Prozent. Große Freudensprünge
dürften in der Berliner NPD-Zentrale nichtsdestoweniger
ausbleiben. Denn in ihren Hochburgen mussten die Rechtsextremisten
teils kräftige Verluste einstecken. In Sachsen (3,3 Prozent)
und Mecklenburg-Vorpommern (2,7 Prozent) büßte die
NPD 0,7 bzw. 0,5 Prozentpunkte ein. Trotzdem warnte der Rostocker
Politikwissenschaftler Martin Koschkar vor einer Verharmlosung der
rechtsextremen Partei. „Die 2,7 Prozent vom Sonntag
können wir als das Stammwählerpotenzial der NPD in
Mecklenburg-Vorpommern sehen“, sagte er der dpa. Unter
bestimmten Bedingungen seien bis zu neun Prozent mobilisierbar. Die NPD
hingegen gibt sich sprachlos. Ein offizielles Statement steht bislang
noch aus. In den großen
Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen (1,0 Prozent),
Niedersachsen (0,8 Prozent), Bayern (0,9 Prozent) oder
Baden-Württemberg (1,0 Prozent) kommen die Rechtsextremisten
nach wie vor auf keinen grünen Zweig. Bestätigen
konnten sie ihre Resultate hingegen in den anderen ostdeutschen
Bundesländern: Brandenburg (2,6 Prozent), Sachsen-Anhalt (2,2
Prozent) und Thüringen (3,2 Prozent). Signifikate Zugewinne
gelangen nur im Saarland auf 1,7 Prozent (plus 0,5 Prozentpunkte). Am
schwächsten war die NPD mit 0,6 Prozent in Hamburg, wo der
bekannte Neonazi Thomas Wulff als Listenführer antrat. In
einem Wahlgebiet übersprang die NPD die
Fünf-Prozent-Hürde, nämlich in der
Sächsischen Schweiz mit 5,1 Prozent. 2009 hatte sie hier
allerdings noch auf 5,6 Prozent Zustimmung gewonnen. Werte um die
Vier-Prozent-Marke fuhr die sächsische NPD noch in den
Wahlkreisen Bautzen, Görlitz und im Erzgebirge ein. Ein
weiterer weit überdurchschnittlicher NPD-Stimmbezirk findet
sich in Mecklenburg-Vorpommern. In Mecklenburgische Seenplatte
I-Vorpommern-Greifswald II kreuzten 4,6 Prozent der
Wählerinnen und Wähler als Zweitstimme NPD an. Die
thüringische NPD kann in
Eisenach-Wartburgkreis-Unstrut-Hainich-Kreis II mit 4,0 Prozent
ebenfalls einen Achtungserfolg verbuchen. Bei den REP
sind besonders im südwestlichen Bundesgebiet
Ausreißer nach oben festzumachen, wo sie in
Baden-Württemberg und Bayern auf 0,8 Prozent bzw. auf 0,9
Prozent (Saarland) kamen. In Bremen oder Brandenburg reichte es
demgegenüber nur für jeweils 0,2 Prozent. Die
selbsternannte Bürgerbewegung pro Deutschland schaffte in
Sachsen und Brandenburg 0,4 Prozent. Im eigentlichen Kerngebiet der
„Hobbypolitiker“, in Nordrhein-Westfalen,
entschieden sich 0,3 Prozent für die Islamhasser. Die
Afd erreichte ihre Spitzenwerte in Brandenburg (6,0 Prozent),
Thüringen (6,2 Prozent) und in Sachsen, wo sie sogar 6,8
Prozent der Stimmen einstrich. In Mecklenburg-Vorpommern hatte die
Professoren-Partei mit 5,6 Prozent ebenfalls eine deutlich
höhere Zustimmungsrate als im Bundesschnitt. Die guten
Ergebnisse in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern (, aber auch in den
anderen neuen Ländern,) könnten auf das Konto der NPD
gehen, die in beiden Ländern stark verlor. Der Weltatlas zeigt
dies deutlich. Am schwächsten schnitt die AfD in Niedersachsen
(3,7 Prozent) und in Nordrhein-Westfalen mit 3,9 Prozent ab, was sie
zusammen mit den 4,3 Prozent in Bayern womöglich den
Bundestagseinzug gekostet haben
könnte. Quelle:
http://www.endstation-rechts.de/index.php?option=com_k2&view=item&id=8508:btw&Itemid=384
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