23.09.2013 Keine Militärintervention in Syrien!
Friedensbewegung fordert eindeutige Distanzierung der deutschen
Bundesregierung. Aufruf zu Protestaktionen Resolution des
Bundesausschusses der VVN-BdA, beschlossen in Magdeburg am 22.09.2013 Mit der Kooperation für den Frieden
und andern Gruppen der Friedensbewegung lehnt auch die VVN-BdA eine
Militärintervention in Syrien ab. Die Kriegsvorbereitungen
müssen sofort gestoppt werden. Die
angestrebte Lösung zur Beseitigung der Chemiewaffen in Syrien
verdient volle Unterstützung. Dieser Prozess darf nicht durch
die Aufrechterhaltung der militärischen Interventionsdrohung
gestört werden. Wir fordern daher
Bundeskanzlerin Merkel auf, die Unterschrift unter die Petersburger
Erklärung zurück zu nehmen und jede Beteiligung an
einer militärischen Intervention in Syrien öffentlich
auszuschließen, keine weiteren Waffen in das Konfliktgebiet
Naher und Mittlerer Osten zu exportieren und sich für einen
Waffenstillstand einzusetzen. Es kann nur eine politische
Lösung geben! Sollte es dennoch zur
militärischen Intervention kommen, rufen wir alle Menschen
auf, sich an den Aktionen der Friedensbewegung um 17 bzw 18 Uhr am Tag
des Kriegsbeginns und am nachfolgenden Samstag zu beteiligen. Weiter
heißt es in der Resolution, mit der der Erklärung
der Kooperation für den Frieden zugestimmt wird: Die
Bilder der Giftgasopfer in Syrien haben weltweit Entsetzen
ausgelöst. Es muss geklärt werden, wer für
diese Verbrechen verantwortlich ist. Das Völkerrecht sieht
vor, dass die Verantwortlichen durch den Internationalen
Strafgerichtshof verurteilt und bestraft werden. Eine kriegerische
Strafaktion, wie sie von den USA geplant ist und aktuell auch mit der
Petersburger Erklärung von EU-Außenministern und der
deutschen Bundesregierung getragen wird, wäre ein Bruch des
internationalen Rechts. Ein militärischer
Angriff bedeutet zudem eine weitere Eskalationsstufe in diesem Krieg.
Die Folgen sind nicht kalkulierbar. Ein gewaltsamer Regimechange, noch
dazu von außen, wird möglicherweise zum
Staatszerfall führen und keine nachhaltige friedliche
Entwicklung Syriens ermöglichen. Wir lehnen Gewalt als Mittel
der Politik ab. Eine als humanitär begründete
militärische Maßnahme nach der UN-Konzeption
,responsibility to protect' ist abzulehnen. Sie kann weder verletzte
Menschenrechte wiederherstellen noch die Lage der
Zivilbevölkerung in Syrien verbessern. Im Gegenteil, eine
Militärintervention führt zu noch mehr Toten,
Verletzten und Flüchtlingen. Mit der
Petersburger Erklärung unterstützt die
Bundesregierung ein Vorgehen, das eine Militärintervention in
Syrien im Bündnis mit der Kriegspolitik der USA nicht
ausschließt. - Wir appellieren mit
Nachdruck an Bundesregierung und Parlament, einer
Militärintervention in Syrien eine Absage zu erteilen.
- Wir
fordern die Bundesregierung auf, den Luftraum für
Militärflugzeuge mit dem Ziel Syrien zu sperren (wie schon von
der österreichischen Regierung angekündigt).
- Wir
fordern die Bundesregierung auf, die in der Türkei bereits
stationierten Patriot-Raketen abzuziehen.
- Wir
fordern die Bundesregierung auf, sich auf diplomatischem Weg
für Verhandlungen mit allen Konfliktparteien einzusetzen und
auf die lang geplante Genfer Friedenskonferenz zu drängen.
- Wir
fordern die Bundesregierung auf, die Arbeit der internationalen
Hilfsorganisationen im Kriegsland Syrien stärker zu
unterstützen und einen weit größeren Teil
der 4 bis 6 Millionen Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen.
Es
kann nur eine politische Lösung geben! Damit
diese gelingen kann, müssen alle am Konflikt beteiligten
Parteien ohne Vorbedingungen an den Verhandlungstisch kommen. Wir
appellieren zudem an die friedensbewegten Menschen in Deutschland, die
mehrheitlich ein militärisches Eingreifen ablehnen, sich an
den Aktivitäten gegen eine militärische Intervention
in Syrien zu beteiligen und die vielfältigen
Erklärungen aus der Friedensbewegung zu verbreiten. |