13.09.2013 Wann wird endlich auch der Zwangsarbeiter von
Phönix gedacht? Leserbrief an BODO,
Straßenzeitung für Dortmund und Bochum Der Redaktion "Bodo" wurde
geschrieben: Liebe Bodo-Redaktion, ich habe mich sehr
über Ihren Bericht zum Phönix-See gefreut. Dazu eine
Ergänzung: Schon als die ersten Gerüchte auftauchten,
dass es einen Phönix-See geben sollte, hatten wir geschrieben:
Das ist schön, aber die Erinnerungen an die Naziverbrechen
dürfen nicht verschwinden. Wir dachten an das
Arbeitserziehungslager am Emscher Tor, wo die Stahlindustier und die
Gestapo ein Betriebs-KZ unter der Werkshalle unterhielten. Wir
betonten. Das ist ein authentischer Ort und solche Orte dürfen
nicht geflutet werden. Er wurde dann auch nicht geflutet,
aber die Bauten wurden abgerissen abgerissen. Den Keller und
die Portale zum KZ an der Hermannstarße hätte man
gut erhalten können, aber die Stadt und die Industrie wollten
nicht. Dann verabredeten wir - Stadt und VVN-BdA - schon im 2009 den
folgenden Text für eine Tafel an der Stelle, wo sich die
Stätte des Leids so vieler Menschen, vor allem Zwangsarbeiter/innen, befand: "Zum Gedenken an die Opfer der
Rüstungsindustrie und der Gestapo - Hier am ehemaligen
Emschertor./Hermannstraße befand sich während des
Krieges ein Auffanglager der Stahlindustrie und der Gestapo. Als
KZ-ähnliches Arbeitserziehungslager des
Dortmund-Hörder Hüttenvereins diente es der grausamen
Verfolgung von deutschen und ausländischen Sklavenarbeitern.
Insassen des Auffanglagers, darunter ausländische
Zwangsarbeiter und jüdische Bürgerinnen, wurden auf
heimtückische Weise von den Nazis ermordet. Über 50
Häftlinge wurden noch in den letzten Wochen des Krieges im
Frühjahr 1945 im Rahmen der Rombergpark- und Bittermarkmorde
der Gestapo von hier zur Erschießung abtransportiert." Das
ist nun schon so lange her, und die Tafel ist noch immer nicht
angebracht worden. Der See hätte nicht darunter gelitten, wenn
es die Tafel gäbe. Ulrich Sander Vereinigung
der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten |