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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

26.07.2013

Stiftung niedersächsische Gedenkstätten begrüßt Vorschläge zur Schaffung einer Gedenkstätte für die politischen antifaschistischen Häftlinge der BRD in der Zeit des Kalten Krieges

Die Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten hat der VVN-BdA und der Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges zugesichert, sich dafür einzusetzen, "bei der Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel auch jene Insassen der Strafanstalt zu würdigen, die nach 1949 aus politischen Gründen verurteilt wurden." Der Vorsitzende des Stiftungsrates Dr. Habbo Knoch teilt die Auffassung der VVN-BdA wie der Initiativgruppe, dass "die Beschäftigung mit der bundesdeutschen Justiz gerade in den ersten Nachkriegsjahrzehnten angesichts der großen Kontinuität von Juristen im Staatsdienst, die zuvor im NS-System tätig waren, eine wichtige Aufgabe in der Arbeit einer Gedenkstätte ist, die sich der Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Justiz im Nationalsozialismus widmet." Auch aus dem niedersächsischen Kultusministerium liegt ein Schreiben vor, das Zustimmung zu den Vorschlägen der VVN-BdA und der Initiativgruppe erkennen läßt. Der Wortlaut der Briefe:

Der Brief mit Vorschlägen der Sprecher/innen der VVN-BdA Niedersachsen, Mechthild Hartung und Reinhold Weismann-Kieser, sowie der Vertreter der Initiativgruppe für die Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges (IROKK), Peter Dürrbeck; Göttingen ist hier vergöffentlicht: http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1099_opfer_des_kalten_krieges.htm.

Hier nun die ANtwort der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten: 

Initiative zur Rehabilitierung der Opfer des Kalten Krieges
Herrn
Peter Dürrbeck
Göttingen

Verein der Verfolgten des Naziregimes
- Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Landesvereinigung Niedersachsen e. V.
Rolandstraße 16
30161 Hannover

Celle, den 10.06.2013

Ihre Anregungen zur Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit Ihrem Schreiben vom April 2013 (Eingang am 2. Mai 2013) regen Sie an, bei der Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel auch jene Insassen der Strafanstalt zu würdigen, die nach 1949 aus politischen Gründen verurteilt wurden.

Sie führen zurecht an, dass die Beschäftigung mit der bundesdeutschen Justiz gerade in den ersten Nachkriegsjahrzehnten angesichts der großen Kontinuität von Juristen im Staatsdienst, die zuvor im NS-System tätig waren, eine wichtige Aufgabe in der Arbeit einer Gedenkstätte ist, die sich der Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Justiz im Nationalsozialismus widmet.

In diesen Zusammenhang gehört, sich angemessen mit Kontinuitäten des Strafrechts und der Rechtsprechung insbesondere gegenüber jenen Gruppen zu befassen, die bereits vor 1945 Opfer der NS-Verfolgung waren. Dazu zählen insbesondere auch diejenigen Gefangenen, die während des "Kalten Krieges" erneut aufgrund ihrer politischen Einstellung verurteilt wurden.

In welcher Form beide Aufgaben im Rahmen einer Neugestaltung und der zukünftigen Arbeit der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel berücksichtigt werden können, ist bereits eines der Themen im Rahmen der Neugestaltungsplanungen.

Ich begrüße Ihr Votum, dass die Gedenkstätte mit den erforderlichen Mitteln ausgestattet sein muss, um diesen Aufgaben in Ergänzung zu ihrer vorrangigen Verpflichtung nachkommen zu können, an die Justizverbrechen im Nationalsozialismus und ihre Opfer zu erinnern.

Ich werde Ihre Anregungen in die nächste Sitzung der Internationalen Expertenkommission für die Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel einbringen und über das Ergebnis der dortigen Beratungen auch den Stiftungsrat im Rahmen der Gesamtüberlegungen zur Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel unterrichten.

Ich werde Sie über die Ergebnisse der Beratungen zu gegebener Zeit informieren. Bis dahin bitte ich Sie noch um etwas Geduld, da wir uns zurzeit in vorbereitenden Planungen und Gesprächen befinden.

Mit freundlichen Grüßen

PD Dr. Habbo Knoch

Vorsitzende des Stiftungsrates: Ministerin Frauke Heiligenstadt
Im Güldenen Winkel 8
29223 Celle
Geschäftsführer PD Dr. Habbo Knoch
http://www.stiftung-ng.de/

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Niedersächsisches Kultusministerium
Postfach 1 61
30001 Hannover

Bearbeitet von Frau C. Fischer

Sehr geehrter Herr Dürrbeck,

Sie haben sich mit Vorschlägen zur Neugestaltung der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel an Frau Ministerin Frauke Heiligenstadt gewandt. Für Ihr Schreiben und die darin geäußerten Vorschläge und Anregungen möchte ich Ihnen herzlich danken.

Wie Sie mitteilten, haben Sie ein gleichlautendes Schreiben auch an die Stiftung niedersächsische Gedenkstätten gerichtet, deren Stiftungsratsvorsitzende Frau Ministerin Heiligenstadt ist. Der Geschäftsführer der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, Herr Dr. Habbo Knoch, ist gebeten worden, bezüglich Ihres Anliegens mit Ihnen Kontakt aufzunehmen.

Zu Ihrer Information teile ich Ihnen mit, dass eine Durchschrift dieses Schreibens auch an die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Landesvereinigung Niedersachsen e.V. (VVN-BdA Nds. e.V.) übersandt wird.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrage

C. Fischer

Siehe auch:

http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1099_opfer_des_kalten_krieges.htm