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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

06.07.2013

Offener Brief gegen die Mordhetzer: „Bis euer Blut in unsere Wupper fließt“

Die Nazis wollen sich gefährlich in Wuppertal ausbreiten und haben eine bundesweite Demonstration am 21. September 2013 angekündigt. In ihrem Aufruf rufen die Nazis unverhohlen zum Mord am politischen Gegner auf, machen die Opfer der Shoa lächerlich und rufen zur Schlacht in Wuppertal auf. Wir müssen durch öffentlichen Druck die Polizei zwingen, diese Nazi-Provokation zu verbieten. Dafür brauchen wir Unterstützung auch von den Verfolgtenorganisationen und ehemaligen Widerstandskämpfern und Überlebenden der Shoah.

Offener Brief an die Wuppertaler Polizeipräsidentin

Verbieten Sie die Nazidemonstration jetzt!

Der Wuppertaler Kreisverband der Neonazi-Partei “Die Rechte” kündigt seit dem 14. Juni 2013 im Internet eine “nationale Großdemonstration in Wuppertal” am 21. September – am Tag vor der Bundestagswahl – an. “Es ist immer ein Angriff auf uns alle – Gegen linken Terror und antideutsche Zustände”, so lautet das Motto.

Die Wuppertaler Nazis der Kameradschaft “Nationale Sozialisten Wuppertal”, die für eine Vielzahl von schwersten Straftaten (Cinemaxx-Überfall, Flohmarktüberfall, Schändungen von Denkmälern, Messerstechereien und schwere Körperverletzungen, etc.) verantwortlich sind, tarnen bekanntlich ihre neonazistischen Straftaten seit Ende Januar 2013 in einem Kreisverband der Neonazi-Partei “Die Rechte”.

Jetzt haben die bekennenden Nationalsozialisten wohl einen gravierenden Fehler gemacht. Auf ihrer “Parteiseite” bei Facebook und auf ihrer Parteimobilisierung für die Nazidemonstration am 21. September haben sie am 16. Juni 2013 für einige Stunden einen sogenannten Mobitrack mit einem Musikstück des Nazirappers “Makss Damage” alias Julian Fritsch gepostet.

In dem extra für die Wuppertaler Demo-Mobilisierung produzierten Stück “Tränengasdusche” wird ganz unverhohlen zu Mord an politischen Gegnern und zur Schlacht in Wuppertal aufgerufen.

Zitate aus dem Musikstück:

“Zu uns kommen nur Motivierte! Wir bilden die Infanterie und ihr kriegt nur den durchgefickten Abfall von uns wie Marie. Achtung, wir kommen zu euch, jetzt wird es richtig deutsch, jetzt wird das K, ich meine das AZ, wieder richtig voll. Wir kommen in Unterzahl ins bunte Wuppertal. Unter der Tränengasdusche werden Wunder wahr.“(…)
“Fickt euch! Ihr seid zum Glück bald tot, dann übernehmen wir das Ruder.“(…)
“Wir machen weiter und weiter, bis euer Blut in unsere Wupper fließt.“(…)
“Es ist immer ein Angriff auf uns alle! Kommt alle zur Schlacht von Wuppertal. Sommer 2013!“

Nach wenigen Stunden haben die Nazis “aufgrund rechtlicher Bedenken” den Mobitrack von Makss Damage wieder von der parteioffiziellen Demo-Mobilisierungsseite entfernt. Die ursprüngliche Fassung kursiert aber weiterhin bei Youtube mit ausdrücklichem Hinweis auf die Mobilisierungsseite der Nazidemonstration.

[Anmerkung der Redaktion:

Youtube: Hassrede

Inzwischen wurde das Video bei Youtube wegen Richtlinienverstoß "zum Verbot von Hassrede" gelöscht; Das Facebook-Profil von Makks Damage ist nicht mehr abrufbar]

Ein weiterer Beleg für den von der Nazi-Partei “Die Rechte” geplanten Einsatz des Mobitracks für Demo-Mobilisierung ist das Posting des KV Düsseldorf “Die Rechte” vom 17.6.2013. Er zeigt auch, welche Bedeutung der Songtitel “Tränengasdusche” für bekennende Nationalsozialisten hat:

Unter der Überschrift “Eine Dusche für Claudia [Roth]” heißt es: “Und es ist nun wirklich der Lacher schlechthin, daß sie, als bekennende Anhängerin der Holocaustreligion, in eine türkische Gasdusche rennt. Und das ganze keine 24 Stunden nach der Veröffentlichung des neuen Hits ‚Tränengasdusche’ für die bald stattfindende Großdemonstration unserer Partei in Wuppertal.”

[Anmerkung der Redaktion:

Holocaustleugnung der Partei "Die Rechte Wuppertal"? "Eine Dusche für Claudia"

Das Wort "Holocaustreligion" wurde in "Tätervolk-Theorie" entschärft. Der positive Bezug zum Video besteht immer noch (Stand: 06.07.2013)

Screenshot: Google Cache: http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:Cn7yzBxuSYgJ:rechte-duesseldorf.com/%3Fp%3D113+&cd=2&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox-a]

Stellvertretender Vorsitzender dieses Kreisverbandes ist übrigens Manfred Breidbach, er ist einer der drei Hauptredner auf der Demonstration am 21.9.2013.

Diese unverhohlenen Gewaltdrohungen müssen juristische und demonstrationsrechtliche Konsequenzen haben.

Wir fordern daher das unverzügliche Verbot der Nazidemonstration am 21. September 2013!

Wuppertaler Bündnis “Kein Platz für Nazis”, 18.6.2013

Erstunterzeichner*innen: Vertreter/innen der VVN-BdA und viele andere. Bitte unterschreibt auch Ihr!

Weitere Informationen:

Militante „Spielregeln“: Im nordrein-westfälischen Landesverband von „Die Rechte“ versammelt sich der harte Kern der früheren Kameradschafts-Aktivisten – nicht jeder hat den Wechsel zum schein-seriösen Parteifunktionär geschafft.
http://www.bnr.de/artikel/hintergrund/militante-spielregeln