20.03.2013 „… sonst wäre
die FDP verboten!“ FDP spielt beim
NPD-Verbot nicht mit Die FDP will nicht beim NPD-Verbot mitmachen
und begründet dies damit,
dass „man Dummheit nicht verbieten kann“.
Man müsse die NPD durch
Bildung, durch Aufklärung und durch politische
Maßnahmen bekämpfen
(Philipp Rösler, FDP). Ein Kommentar. "‘Dummheit
kann man nicht verbieten‘ ... das denke ich auch immer, wenn
ich in der Presse ein Interview mit Herrn Rösler
lese.“ (Facebook-Kommentar) „Faschismus ist keine
Dummheit, sondern ein Verbrechen!“ (Ulla Jelpke, Die Linke) Recht hat er
natürlich. Dummheit kann man nur mit Bildung und
Aufklärung bekämpfen. Nur als Begründung
für ein NPD-Verbot taugt dies beileibe nicht. Es wäre
schön, wenn Neofaschismus Dummheit wäre. Schon diese
Aussage Röslers ist eine Verharmlosung des Neofaschismus!
Nur Neofaschismus ist Ideologie und Vorsatz. Er ist
demokratiefeindlich, menschenverachtend und gewalttätig.
Dagegen hilft zwar auch Bildung und Aufklärung. Aber fast nur
bei denen, die diesem Wahnsinn noch nicht verfallen sind. Die VVN-BdA,
das Netz
gegen Nazis, das Aussteigerprogrammm EXIT Deutschland
(hier werden gerade die Mittel durch die CDU-FDP-Bundesregierung
gekürzt, sodass die Existenz von EXIT bedroht ist) und etliche AntiFa-Gruppen
etc. sind gerade ein Beispiel dafür, dass Bildung und
Aufklärung gegen Neofaschismus tagein, tagaus praktiziert wird. Nur
Neofaschismus (im Gegensatz zu allen anderen Ideologien) ist
lebensgefährlich für die Menschen in diesem Land
(Alleine „169 Menschen sind seit der Vereinigung Deutschlands
bis Ende 2011 durch rechts motivierte Gewalttaten zu Tode
gekommen“). Man schaue sich doch einfach mal die
Kriminalitätsstatistik für die NPD an. Etliche Kader
sind wegen neofaschistischer Gewalttaten vorbestraft. Also:
Verbrecherische Organisationen kann und muss man verbieten. Der
Staat und damit „wir Steuerzahler“ finanzieren
diese Partei mit 1,3 Mio. Euro. Das Geld fließt direkt in den
Neofaschismus. Das ist schon ein Grund für ein Verbot. Man
muss immer wieder deren Strukturen zerschlagen, damit sie
geschwächt werden. Dazu gehören Vereinsverbote gegen
die sog. „Freien Kameradschaften“ ebenso wie das
Verbot der NPD! „Richtig sei aber auch,
dass das Verbot einer Partei nicht die Gesinnung ihrer Mitglieder
beziehungsweise Wähler beseitigt.“ (Stefan Ruppert,
FDP-Mitglied des Innenausschusses des Bundestages) „Weder
Ideologie noch Ideologen könnten durch ein Verbot aufgehalten
werden“ (Niedersächsischer FDP-Landeschef Stefan
Birkner) Genau. Ihr habt ja Recht! Nur: Das hat aber
auch keiner in der gesamten Debatte erklärt. Beim NPD-Verbot
geht es darum, die Finanzierung und Strukturen des Neofaschismus zu
kappen. Ein NPD-Verbot kann und darf nicht als Ersatz für
zivilgesellschaftliches Engagement gegen Neofaschismus gesehen werden.
Aber fragen Sie doch mal die ganzen Initiativen gegen Neofaschismus im
Land! Keine wird Ihnen sagen, dass sie ihre Arbeit nach einem
NPD-Verbot einstellen werden würde. Die oben genannten
Aussagen der FDP-Leute zeigen doch nur, dass sie nichts von der ganzen
Debatte seit Schröders „Aufstand der
Anständigen“ mitbekommen haben. "Ein
NPD-Verbotsverfahren könnte am Ende nur als
Wiederbelebungsmaßnahme für eine siechende Partei
enden…" (Patrick Döring, FDP) …hat
man in den letzten Wochen schon öfters gehört. Belege
wurden nicht geliefert! Der finanziell maroden Partei geht es immer
schlechter. Die Wahlergebnisse gehen eher runter als rauf. In
Niedersachsen verfehlten sie Gottseidank die 1-Prozent-Hürde
(0,8 Prozent), die sie für Niedersachsen in die
Parteienfinanzierung gebracht hätten. Im November 2012 wollte
die NPD einen Mediencoup landen und zog vor das BVerfG. Die sollten der
NPD einen Persilschein auf Verfassungskonformität ausstellen.
Aber der Mediencoup ist nach hinten losgegangen. Das BVerfG schmetterte
den „Klamaukantrag“ (Volker Beck, Grüne)
ab. „Der Antrag der NPD war reines Theater“, so
Thomas Oppermann (SPD) an. Die NPD ist als Tiger gesprungen und als
Bettvorleger gelandet! „Die gehen
dann doch in den Untergrund…“ (Volksmund), …hört
und liest man oft. So auch in den Kommentaren auf der Facebook-Seite
der FDP: Dass diese Befürchtung völlig abstrus ist,
merkt keiner. Das glaubt doch keiner, dass knapp 6.000 Mitglieder der
NPD gleich ab in Untergrund gehen. Die jüngst verbotenen
„Freien Kameradschaften“ haben genau den
entgegengesetzten Weg beschritten. Sie sind von undefinierten
Gruppenstrukturen unter das Parteienprivileg des Grundgesetzes
geschlüpft. Die „freien Kameraden“ aus
Aachen, Dortmund, Hamm, dem Münsterland, Wuppertal und, und,
und… sind nun in die Partei „Die Rechte“
eingetreten. Eine Prüfung des nordrhein-westfälischen
Innenministers Ralf Jäger, ob somit eine
Weiterbetätigung im Sinne der verbotenen Kameradschaften
vorliegt und ein Verbot geboten ist, steht noch aus. jgn PS:
In dem Artikel fordern etliche FDP-Politiker die Verbalattacken auf die
FDP zu unterbinden. Schließlich müssten
„Demokraten gegen Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus
zusammenstehen“. Dabei schießen sie im
nächsten Satz gegen ihre Kritiker. Das fällt wohl auf
die FDP selber zurück! PPS: Einen Tag pochen die Liberalen auf den Rechtsstaat. Am nächsten schaffen sie ihn ab: „Bundestag will Donnerstag verfassungswidrigen Gesetzentwurf zur Internetüberwachung durchpeitschen“. So geht das bei denen! |