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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

09.02.2013

Keppler half Hitler an die Macht - Das deutsche Großkapital, der „Keppler-Kreis“ und die NSDAP

Neue Publikation zu Verbrechen der deutschen Wirtschaft 1933-1945

Nachdem vor einem Jahr das Buch „Von Arisierung bis Zwangsarbeit – Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr 1933-1945“ von der VVN-BdA NRW herausgegeben wurde, erfolgt nun mit einer neuen Veröffentlichung über den Keppler-Kreis ein weiterer Schritt in die Aufarbeitung der Verbrechen der ökonomischen Eliten der NS-Zeit , und zwar hin in den gesamten deutschen Raum.  Autor der Schrift ist Dr. Reiner Zilkenat, Historiker aus Berlin. Titel der Broschüre: Keppler half Hitler an die Macht - Das deutsche Großkapital, der „Keppler-Kreis“ und die NSDAP: Eine unentbehrliche Vorgeschichte des 30. Januar 1933.

Wer war Keppler? Wilhelm Keppler (* 14. Dezember 1882 in Heidelberg; † 13. Juni 1960 in Friedrichshafen) studierte Maschinenbau und schloss sich den Corps Frisia Karlsruhe und Baltica Danzig an. Ab 1921 war er einer von zwei Direktoren und Mitinhaber der Odin-Werke zur Produktion von Fotogelatine. Am 1. April 1932 wird er auf Anregung Hitlers Gründer eines Unterstützerkreises für die NSDAP aus Männern der Wirtschaft, des sogenannten „Studienkreis für Wirtschaftsfragen“ oder Keppler-Kreis. Der NSDAP war er im Jahre 1927 beigetreten (Mitglieds-Nr. 62.424), später wird er SS-Mitglied und bringt es zum Staatssekretär – und Angeklagten in Nürnberg. Im März 1928 organisierte er eine Rede Hitlers vor 650 Industriellen in Heidelberg. Ziel des Kreises war es, den ökonomisch unerfahrenen Hitler in Wirtschaftsfragen zu beraten und den Aufstieg der NSDAP zu fördern. Historisch bedeutsam wurde die Vereinigung, als Keppler und der Bankier Kurt Freiherr von Schröder den Kontakt zwischen Hitler und Franz von Papen herstellten, der schließlich am 30. Januar 1933 zur Machtübergabe an die Nationalsozialisten führen sollte. In dieser Zeit, Anfang der 30er Jahre, wirkte Keppler u.a. in Köln und arbeitete in der NSDAP-Gauleitung mit Robert Ley, dem seinerzeitigen Gauleiter zusammen.  In Berlin steuerte Keppler die Industriellen-Petition an Hindenburg zugunsten Hitlers und in Köln organisierte er das Treffen vom 4.1.33 in der Villa Schröder zur Machtübertragung vom 30. Januar 1933.

Dr. Reiner Zilkenat (Berlin) stellte in seiner jetzt fertiggestellten Arbeit den Keppler-Kreis in den Mittelpunkt seiner Betrachtungen (zum Download), die er für die Fortsetzung der Spurensuche „Verbrechen der Wirtschaft an Rhein und Ruhr“ zur Verfügung stellte.

Die Schrift kann bezogen werden bei VVN-BdA Gathe 55 42107 Wuppertal nrw[at]vvn-bda[dot]de. Bitte 3,50 Euro mit gut lesbarer Anschrift senden an Postbank Essen, Konto 282 12-435, BLZ 360 100 43.

Fotogalerie zu "Verbrechen der Wirtschaft"

Am Ende der Broschüre über den Keppler-Kreis ist ein Aufruf der VVN-BdA und der www.r-mediabase.eu zu finden. Politisch engagierte Menschen und Fotoaktivisten sind aufgefordert, sich  an der Fotogalerie zu "Verbrechen der Wirtschaft" zu beteiligen. Beispielsweise mit dem Ablichten von Tafeln von Straßenschildern, Plätzen und Orten der Zwangsarbeit, von Betrieben mit NS-Sklavenarbeit, von Deportation oder Arisierung. Es sollen die Opfer, aber auch die Täter nicht vergessen sein. So entstehen Mahntafeln ganz neuer Art.

Interessenten wenden sich bitte an: post[at]r-mediabase[dot]eu und erhalten dann Informationen über den weiteren Ablauf. Die Exponate in diesem Fotoprojekt des Medienportals www.r-mediabase.eu sind dort unter der Rubrik "Politik und Gesellschaft", "Verbrechen der Wirtschaft 1933-1945" zu finden.