28.12.2012 Aufruf zur Spurensuche 80 Jahre nach der
Machtübertragung an die Nazis Start zu bisher
einmaliger Fotodokumentation In
Dortmund und anderen NRW-Städten startet die Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes mit ihrer Aktion
„Spurensuche“ ins Jahr, in dem an die
Machtübertragung an Hitler und seine Partei vor 80 Jahren
erinnert wird. Sie legt zu diesem Zweck ihren Rechercheband
„Von Arisierung bis Zwangsarbeit – Verbrechen der
Wirtschaft an Rhein und Ruhr 1933 bis 1945“ vor. Zugleich startet sie ein neues Projekt zur
Kennzeichnung von Tatorten der Verbrechen der ökonomischen
Eliten. Wurden bisher Tatorte gekennzeichnet und recherchiert und dann
in einem Buch sowie auf einer Website dokumentiert, so geht es nunmehr
darum, eine Fotogalerie und ein virtuelles Mahnmal davon anzufertigen. Ulrich
Sander, Herausgeber des Buches, erläutert: „Mit den
Stolpersteinen des Künstlers Gunter Demnig werden bekanntlich
die Opfer geehrt. Es sollten – so meinen wir - aber auch
Täter und Tatorte öffentlich bekannt werden. Rund 30
dieser Tatorte hat die VVN-BdA in einer Zwischenbilanz in dem Buch
„Von Arisierung bis Zwangsarbeit – Verbrechen der
Wirtschaft“ dokumentiert. Denn auch heute noch werden die
damaligen Täter aus dem Kreis ökonomischer Eliten
entweder verschwiegen oder sogar öffentlich geehrt, wie die
zahlreichen Reusch-, Thyssen und Kruppstraßen zeigen. Dazu
ist eine schonungslose öffentliche Auseinandersetzung
nötig.“ Mit einer virtuellen Gedenk- und
Aufklärungsgalerie sollen Lehren aus der Geschichte im
örtlichen und regionalen Umfeld gezogen werden. Politisch
engagierte Menschen und Fotoaktivisten sind aufgefordert, sich zu
beteiligen. Beispielsweise mit dem Ablichten von Tafeln von
Straßenschildern, Plätzen und Orten von
Zwangsarbeit, von Betrieben mit NS-Sklavenarbeit, von Deportation oder
Arisierung. Es sollen die Opfer, aber auch die Täter nicht
vergessen sein. So entstehen Mahntafeln ganz neuer Art, denn an die
Stelle der Straßenschilder Belasteter sollen Mahntafeln
gesetzt werden. Auf Antrag der VVN-BdA wurde z.B. beschlossen, die
Dortmunder Emil Kirdorf-Siedlung in Eving mit einem
Aufklärungstafel zu versehen. Die
Kreisorganisation der VVN-BdA Dortmund wird am 7. Januar 2013 um 11 Uhr
eine Mahnwache am Standort der ehem. Villa Springorum veranstalten. Bei
dieser Mahnwache wird eine erneute Antragsformulierung für
eine Mahntafel an jenem Ort an der Hainallee/Ecke Eintrachtstr.
präsentiert, wo seinerzeit am 7. Januar Franz von Papen mit
den Mitgliedern der Ruhrlade die Ergebnisse des Treffens Hitlers mit
den Vertretern der Wirtschaft um Bankier von Schroeder in
Köln, 4.1.33, besprach, d.h. die Planung für die
Machtübertragung an Hitler fortsetzte, die dann am 30. Januar
1933 erfolgte. (In gleicher Angelegenheit traf sich Hitler gleichzeitig
mit Emil Kirdorf in Mülheim.) (Siehe dazu die Medien aus
Dortmund nach dem 7. 1. 2008.) Bitte
unterstützen Sie uns bei unserem Erinnerungsprojekt, wie es
dies bisher noch nicht gab. Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschist/innen (VVN-BdA NRW) Mehr
zum Buch „Von Arisierung bis Zwangsarbeit“ und zu
unserer Spurensuche „Verbrechen der Wirtschaft
1933-1945“ siehe www.nrw.vvn-bda.de Mehr
zur Fotogalerie: Interessenten wenden sich bitte an: post@r-mediabase.eu
und erhalten dann Informationen über den weiteren Ablauf. Die
Exponate in diesem Fotoprojekt des Medienportals www.r-mediabase.eu
sind unter der Rubrik "Politik und Gesellschaft", "Verbrechen der
Wirtschaft 1933-1945" zu finden. Siehe auch: http://www.r-mediabase.eu/index.php/politik-gesellschaft/politik-und-gesellschaft/verbrechen-der-deutschen-wirtschaft
(Der Link und damit direkte Zugang)
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