14.12.2012 Erst am
Jahrestag der Machtübertragung an Hitler soll in Dortmund
über die Carl-Duisberg-Straße gesprochen werden Am
Mittwoch 12.12. in der Bezirksvertretung Dortmund Innenstadt West.
Richard Kelbers Antrag auf Umbenennung der Carl Duisberg Str. stand auf
Punkt 2.2 der Tagesordnung, also günstig. Es begann mit Palaver,
ausgelöst durch die CDU (nicht durch die FDP, die gibt es dort
nicht, die hätte aber Duisberg sicher geschützt, denn er ist
der Namenspatron ihrer Bildungsvereinigung). Duisberg war IG
Farben-Gründer, Giftgaskrieger im WK I und zuletzt Hitler-Fan. Die
CDU beantragte Ausschluss der Öffentlichkeit, um Datenschutz bzw.
Persönlichkeitsschutz für einen verdienten Mann zu sichern.
Dass es zu einem öffentlichen Straßennamen keine
öffentliche Diskussion geben sollte, das fanden dann alle Redner
(SPD, Linke) ziemlich doof, aber dann setzte die CDU sich mit dem
Vertagen des Punktes auf den 30. Januar durch. Das ist nun ein
schwarz-brauner Schildbürgerstreich: 80 Jahre nach dem 30. Januar
1933, dem Tag der Hitlerermächtigung, wird über das Thema
Straßenumbenennung Duisberg gesprochen – und dieser war
einer der Leute, die Hitler in die Position gebracht haben. Vielleicht
sollte man bis dahin das Straßenschild Duisbergs verhüllen,
wegen Datenschutz? Wir, die VVN-BdA, werden am 7. 1. um 11 Uhr an
der Hainallee Ecke Eintrachtstraße die Markierung der Stelle
verlangen, wo die Villa Springorum stand. Dort haben die führenden
Industriellen des Ruhrgebiets am 7.1.33 mit Papen über die
Ergebnisse des Treffens vom 4.1.33 in Köln (Industrie traf sich
mit Hitler) beraten. Seit fünf Jahren fordert die VVN-BdA
vergeblich diese Markierung. (Die Stadt will dies nicht. Es gibt ja
hier noch die Familie Springorum, auf die man Rücksicht nimmt). Hier ein Text aus Köln, den wir als Vorlagen nehmen sollten: Ein Schild der Stadt Köln seit 1996 vorm Hause Stadtwaldgürtel 35: »Hier,
im Haus des Privatbankiers Kurt Freiherr von Schröder, trafen sich
am 4. Januar 1933 Adolf Hitler und Franz von Papen, um über eine
Regierungsbildung zwischen Nationalsozialisten und Rechtskonservativen
zu beraten. In einem Gespräch wurden die Weichen für Hitlers
Ernennung zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 gestellt und die
Voraussetzungen für die menschenverachtende Diktatur der
Nationalsozialisten geschaffen. Kurt von Schröder
unterstützte bereits vor 1933 die Ziele des Nationalsozialismus
und organisierte nach 1933 finanzielle Leistungen der deutschen
Wirtschaft an die SS.« Siehe auch: http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1021_duisberg.htm
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