14.12.2012 Eine Mahntafel soll in der Dortmunder
Emil-Kirdorf-Siedlung entstehen Dies
berichtet heute die Westfälische Rundschau unter der
Überschrift „Fahrplan für Info-Tafel
über Kirdorf steht“: Die von der VVN-BdA beantragte
Tafel soll 2013 realisiert werden. Am 22. Februar soll nun eine
Infoveranstaltung für Bürger der Kirdorf-Siedlung
veranstaltet werden. Am 20. März wird dann Dr. Stefan
Mülhofer vom Stadtarchiv in der Bezirksvertretung Eving
Bericht erstatten. Die Forderung nach Beseitigung des Namens
wird von der VVN-BdA aufrecht erhalten. Die Siedlung besteht 2013
hundert Jahre. (Westfälische Rundschau – Blick in
die Dortmunder Nachbarschaft, 14.12.12) Ruhrnachrichten am 14. 12. 12 Misstöne um Mahnmal:
Kirdorf-Siedlung: Bezirksvertretung Eving will über
Namensgeber informieren EVING Die Bezirksvertretung
Eving möchte in der Kirdorf-Siedlung eine Gedenktafel
aufstellen, die über den Namensgeber Emil Kirdorf informiert.
Problem dabei: Nicht alle Anwohner wollen eine solche Tafel. Von
Andreas Schröter »In der Evinger
Kirdorf-Siedlung entbrannte eine Diskussion um die Aufstellung einer
Gedenktafel. (Foto: Oliver Schaper) Soll man sie
trotzdem aufstellen oder nicht? An dieser Frage entbrannte eine
Diskussion in der letzten Sitzung der Bezirksvertretung im Jahre 2012
am vergangenen Mittwoch. Die Fraktionsvorsitzende der Grünen,
Gisela Sichelschmidt, vertrat die Ansicht, man habe als
Bezirksvertretung auch die Pflicht, Erziehungsarbeit zu leisten. Es
werde immer einzelne geben, die eine andere Meinung haben. Detlef
Münch (FBI) dagegen schlug vor, zuerst eine entsprechende
Bürgerinformations-Veranstaltung abzuwarten, bevor man
endgültig „Ja“ zur Mahntafel sage. Doch
dafür ist es zu spät: Das Gremium hatte bereits im
Jahre 2010 beschlossen, eine solche Tafel in Auftrag zu geben. Vorgespräche
geführt Der heute parteilose Helmut Adden
hat in seiner Eigenschaft als früherer
Bezirksbürgermeister bereits eine Reihe von
Vorgesprächen geführt. „Wir haben einmal ja
gesagt, und dabei sollten wir jetzt auch bleiben“, war der
einhellige Tenor der beiden großen Fraktionen SPD und CDU.
Und so beschlossen die Politiker, das Projekt mit 10 000 Euro zu
bezuschussen. Emil Kirdorf: Geboren 1847, gestorben
1938, deutscher Industrieller. Er war einer der ersten bedeutenden
angestellten Ruhrindustriellen. Kirdorf aktiver Förderer des
Aufstiegs Adolf Hitlers. Am 4. Juli 1927 traf er sich erstmals mit
Hitler und wurde NSDAP-Mitglied. Die nächste Sitzung der
Bezirksvertretung findet am 13. Februar 2013 in der
Bezirksverwaltungsstelle statt. Das weitere Vorgehen
sieht nun so aus, dass am 22. Februar eine
Bürgerinformationsveranstaltung in der Segenskirchengemeinde
erfolgt. Knapp einen Monat später, am 20. März,
referiert Dr. Stefan Mühlhofer von der Steinwache noch einmal
in der Bezirksvertretung zum Thema. Bezirksbürgermeister
Oliver Stens wünscht sich, dass die Bewohner der
Kirdorf-Siedlung später einmal die Patenschaft für
das Mahnmal übernehmen. Bitte auch dies
beachten: http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0847_kirdorf.html http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/1028_dortmund.htm http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/nordosten/Kirdorf-Siedlung-Bezirksvertretung-Eving-will-ueber-Namensgeber-informieren;art2576,1853407 http://www.ruhrnachrichten.de/lokales/dortmund/nordosten/In-der-Kirdorf-Siedlung-wird-die-Bergbauzeit-wieder-lebendig;art2576,1830212 http://www.derwesten.de/wr/staedte/dortmund/nord-ost/fahrplan-fuer-info-tafel-ueber-emil-kirdorf-steht-id7392100.html Hintergrund: Ruhrnachrichten 23.01.2009 12:49 Irritation um den Namen der
Evinger Kirdorf-Siedlung EVING Fast 100
Jahre ist sie alt, die 1912/13 im Gartenstadtstil mit
abwechslungsreicher Architektur erbaute Kirdorfsiedlung. Die Frage ist
nur, ob sie ihr rundes Jubiläum auch als solche feiern wird. Von
Uwe Brodersen »Zur Siedlung
gehören Preußische, Königgrätzer,
Nachroder, Gitschiner und Wrangelstraße. ( Foto:
Geschichtsverein)Artikel aus diesem Ressort Misstöne um
Mahnmal Kirdorf-Siedlung: Bezirksvertretung Eving will über
Namensgeber informieren Denn der Namensgeber – der 1847 in
Mettmann bei Düsseldorf geborene Industrielle Emil Kirdorf
– hat eine braune Vergangenheit. Laut
Wikipedia, der Enzyklopädie im Internet, war Kirdorf ein
aktiver Förderer des Aufstiegs Adolf Hitlers. 1927 habe er
sich erstmals mit Hitler getroffen und sei bald darauf Mitglied der
NSDAP geworden. Kirdorf habe sich bemüht, Hitler in der
Ruhrindustrie die Tür zu öffnen und der NSDAP so neue
Geldquellen zu erschließen. Wikipedia
charakterisiert ihn als Reaktionär mit autoritären
Ansichten und Gegner der Demokratie. Er habe die Weimarer Republik als
„Pöbelherrschaft“ abgelehnt, die
Arbeiterbewegung und die Gewerkschaften bekämpft. Nach seiner
Überzeugung hätten Staat und Unternehmer die soziale
Ordnung festzulegen. "Eine schillernde
Persönlichkeit" Emil Kirdorf sei eine
„schillernde Persönlichkeit“ gewesen,
teilte Volker Schacke (Foto) vom Evinger Geschichtsverein auf
RN-Anfrage mit. Die Meinungen über ihn gingen weit
auseinander. Einerseits habe Kirdorf im Alter die Nähe zu den
Nazis gesucht, und dies bereits vor der Machtergreifung. Tief
in die Materie eingreifen Andererseits sei er ein
erfolgreicher Industrieller und angesehener Vorsitzender der
Gelsenkirchener Bergwerks AG gewesen. Kirdorfs Kontakt zu den Nazis
werde auch seiner Senilität zugeschrieben – er starb
1938 mit 91 Jahren. Schacke: „Um den Fall Kirdorf wirklich
beurteilen zu können, müsste man tiefer in die
Materie einsteigen.“ Auch der Schacht IV der Zeche Minister
Stein sei nach ihm benannt. Kein Wunsch auf
Namensänderung „Das Thema wurde
mit dem Mieterbeirat besprochen und bisher ist an uns kein Wunsch einer
Namensänderung herangetragen worden“, so Sprecherin
Katja Weisker von der Deutschen Annington, zu der die Kirdorf-Siedlung
noch überwiegend gehört. Ein Teil ist privatisiert
worden. Da es sich um eine kartierte Bezeichnung handele, wäre
eine Namensänderung auch mit Kosten verbunden. Wenn Stadt oder
Mieterbeirat den Namen ändern wollten, sei die Annington offen
dafür. |