06.11.2012 Bemerkenswerte Gästebuch-Eintragung Für eine Gedenkstätte für die Opfer des Kalten Krieges im Westen Es
ist üblich, Gedenkstättenfahrten in die neuen
Bundesländer nur dann öffentlich zu fördern, wenn die
Besuchergruppe auch eine Gedenkstätte in einer Einrichtung des
ehemaligen Ministeriums für Staatssicherheit der DDR
besucht. Ein Besuch in einer Gedenkstätte für die
westlichen Opfer des Kalten Krieges ist in Ermangelung einer solchen
nicht möglich. Am 29. September fanden sich nun im Gästebuch
des ehemaligen Stasi-Untersuchungsgefängnisses in der Bautzener
Straße in Dresden diese Eintragungen: „Eine andere
Seite der Erkenntnis durch Erinnerung ist auch: In der BRD wurden
aufgrund des FDJ- und KPD-Verbots zehntausende Menschen in der Zeit des
Kalten Krieges (1950 bis 1968) unterdrückt, verfolgt,
inhaftiert. Kommunisten, Widerstandskämpfer gegen den Faschismus
wurden wieder verfolgt. Man entzog ihnen oftmals die
gewährten Widerstandsrenten. Die im Kalten Krieg unter diesen
Repressalien gelitten haben, wurden bis heute nicht rehabilitiert. Günter Bennhardt, 44536 Lünen PS
Ich war selbst 20 Monate wegen „Staatsgefährdung“ und
„Geheimbündelei“ in der Adenauer-Ära
inhaftiert.“ Darunter die weitere Eintragung: „Zur
Erinnerungsarbeit in Deutschland und besonders auch in den alten
Bundesländern gehört in der Tat das Schicksal vieler, die in
der „Adenauer-Ära“ politisch verfolgt und inhaftiert
wurden und bis heute nicht rehabilitiert sind. Eine Gedenk- und
Mahnstätte in den alten Bundesländern für die Opfer
dieser politischen Gewalt fehlt immer noch. Für Toleranz, Solidarität und Demokratie Georg
Deventer, Leiter der Besuchergruppe Dortmund, Vorstand
Förderverein Mahn- und Gedenkstätte
Steinwache/Internationales Rombergparkkomitee e.V.“
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