16.10.2012 Einstellung des Verfahrens gegen
Kriegsverbrecher von Sant’ Anna di Stazzema - und praktische
Solidarität aus Stuttgart „Wir
sind empört und schämen uns über den Umgang
der Justiz mit den Kriegsverbrechen in Sant'Anna di
Stazzema“. Das schreiben Stuttgarter Antifaschist/innen in
einer Erklärung zur Nichtbestrafung von in Italien
verurteilten deutschen Kriegsverbrechern. Ihr stimmten u.a.
VVN-BdA-Bundessprecher Ulrich Sander (Dortmund) und Lothar Eberhardt
(Berlin) zu. Liebe Freundinnen und Freunde in
Stuttgart, hiermit unterstütze ich Eure
Initiative. Seit langem beteiligen wir, die VVN-BdA und meine
Freund/innen und ich, uns an den Aktionen unter dem Motto
‚Bestrafung der Täter/Entschädigung der
Opfer’, so bei den Aktionen in Mittenwald gegen die
Täter in der Gebirgstruppe. Das führte zu
Justizverfahren gegen uns, die wir abwehren konnten. Wir haben
seinerzeit eine Petition an alle Justizminister und -senatoren der
Länder und des Bundes geschrieben, um den Strafvollzug der in
Italien verurteilten Kriegsverbrecher zu erreichen. Siehe http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0369_briefwechsel.htm http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0912_urteil_haribo.htm http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0911_sander_arisierung.htm http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0599_knorr.htm http://www.nrw.vvn-bda.de/texte/0592_mordstruppe.htm Mit
solidarischen Grüßen Ulrich Sander Sprecher
der VVN-BdA Die
Erklärung aus Stuttgart: AnStifter organisieren
Solidaritätsfahrt nach Sant’Anna di Stazzema „Wir sind
empört und schämen uns über den Umgang der
Justiz mit den Kriegsverbrechen in Sant’Anna di
Stazzema“ Das Bürgerprojekt Die
AnStifter und die Initiative 10. Mai wollen sich nicht auf Kritik an
der Ent-scheidung der Stuttgarter Staatsanwaltschaft, das
Kriegsverbrechen in Sant’Anna di Stazzema nicht weiter zu
verfolgen, beschränken. Mit einer Fahrt in das italienische
Dorf und der Überbringung einer Spende sowie einer
Unterschriftenliste soll die Solidarität mit den Menschen dort
zum Ausdruck gebracht werden. In einem Aufruf
heißt es: „Ein NS-Kriegsverbrechen, das nicht
verjährt? 1944 ermordet die SS 560 Menschen in einem
italienischen Dorf, vor allem Frauen und Kinder. Die Täter
sind verurteilt, aber frei. Die Überlebenden fordern
Gerechtigkeit… vergeblich.“ Die Stuttgarter
Staatsanwaltschaft – zuständig Bernhard
Häussler – hat das Verfahren vor wenigen Tagen
eingestellt. Damit bleiben die Täter auf freiem Fuß.
Häussler habe, so heißt es in der Erklärung
der AnStifter, die Ermittlungsakten geschlossen mit der
Begründung, das Ziel des SS-Einsatzes könne die
‚Bekämpfung von Partisanen’ gewesen sein.
„Diese Begründung ist eine nachträgliche
Verhöhnung der Opfer.“ Justizminister Rainer
Stickelberger überprüft derzeit die
Einstellungsverfügung – in den nächsten 72
Stunden wird mit seiner Entscheidung gerechnet. Er kann die
Staatsanwaltschaft anweisen, die Ermittlungen fortzuführen. Die
AnStifter erklären in ihrem Aufruf: „Wir sind
empört und schämen uns über den Umgang der
Justiz mit den Kriegsverbrechen von Sant’Anna di
Stazzema.“ Und kündigen an: „Wir wollen
daher – unabhängig von allen juristischen
Winkelzügen – schon in einigen Wochen mit einer
größeren Gruppe von Bürgerinnen und
Bürgern nach Sant’Anna di Stazzema reisen und so
unserem Protest über die Entscheidung der Staatsanwaltschaft
und unserer Solidarität mit den Menschen Ausdruck verleihen.
Wir werden die Grüße unserer Stadt, unseres Landes
zu den Menschen in Italien tragen und unsere Solidarität durch
eine Spende für soziale und kulturelle Zwecke zum Ausdruck
bringen.“ http://www.die-anstifter.de Vorsitzende:
Peter Grohmann + Ebbe Kögel Wer die
Initiative unterstützen will: kontakt[at]die-anstifter[dot]de Peter
Grohmann + Ebbe Kögel Wer sind mit einer
Spende beteiligen kann: AnStifter-Konto 2292342, BLZ
600 501 01 Kennwort Sant’Anna di Stazzema Info: http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.nach-zehn-jahren-ermittlungen-keine-anklage-wegen-ss-massakers.7f8eb93f-bfeb-4372-b1a0-512d421bb2e5.html http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=10390374/1ox2tob/index.html |