18.09.2012 Für das Umfairteilen – Demos am 29.09.2012 Für
den 29. September 2012 ruft ein breites Bündnis von
Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und politischen Institutionen
(siehe: www.umfairteilen.de) zu Demonstrationen und Aktionen gegen die
einseitige Finanzierung der (Euro-) Krisenlasten durch den
Steuerzahler, also uns, auf. Auch die "Europäischen Märsche
gegen ungeschützte Beschäftigung, ungeschützte
Beschäftigung und Ausgrenzung" und die VVN-BdA NRW rufen zur
nachhaltigen Teilnahme an den Demonstrationen und Aktionen auf. Sie
weisen darauf hin, daß diese Art Krisenbewältigung in alllen
EU-Ländern gleichermaßen praktiziert wird - und daß
einer Politik des Niederkonkurrierens nur - und unbedingt - mit
internationalem, solidarischem Widerstand zu begegnen ist. Hier der
Aufruf: Alle zusammen! Todos juntos! Tousens emble! Für ein soziales Europa: UmFAIRteilen europaweit! Als
das Zocker-Karussell 2008 abrupt zum Stillstand kam, war der Schrecken
weltweit groß. Flugs wurden insbesondere die Banken, da angeblich
„systemrelevant“, mit gigantischen Milliardenbeträgen
aus den Staatskassen versorgt – damit die Zockerei weitergehen
kann, wie wir heute wissen. Mit der (Unter-)Stützung der
Finanzmarktspekulation durch die Regierungen (Stichworte: Fiskalpakt,
ESM) wird das Unternehmerrisiko, das ja ein höheres Einkommen
rechtfertigen soll, in perverser Weise auf die Steuerzahlerinnen und
-zahler, die Bevölkerung umgelegt: Sie sind die
Ausfallbürgen, wenn die Wechsel fällig werden. Die
jüngste EZB-Entscheidung zum Ankauf von Staatsanleihen (gleich:
Staatenfinanzierung durch Gelddrucken – mit Inflationsgefahr)
„feierten die Börsianer als
Koste-es-was-es-wolle-Party“ (FAZ). Auf Kosten der Allgemeinheit
werden den Reichen ihre Besitzstände gesichert. Was das
für alle anderen bedeutet, lässt sich jetzt schon in
konkreter Politik feststellen: Mit „Schuldenbremsen“
verbieten sich die Politiker (einer faktischen
rot-grün-schwarz-gelben Parteienkoalition in Deutschland, aber
auch sonst in Europa) öffentliche Ausgaben für Schulen,
Straßen, Lehrer, öffentliche Dienstleistungen, Renten
– „sparen, bis es quietscht“ (Wowereit)! Die Arbeits-
und Lebensverhältnisse der Menschen europaweit sind immer mehr
geprägt von Arbeitshetze, Stress, Minilöhnen, prekären
Beschäftigungsverhältnissen. Wie die Beispiele Schlecker und
OPEL zeigen, sind Arbeitsplätze grundsätzlich natürlich
nicht systemrelevant. Dem EU-Dogma des freien und
unverfälschten Wettbewerbs folgend, wird die soziale
Lebensgrundlage überall in Europa durch angeheizte Konkurrenz
zerstört. Demokratie darf die Geschäfte nicht stören:
Für Frau Merkel muss sie „marktkonform“ sein; Herr
Monti möchte die Parlamente gleich ganz ignorieren. Und damit das
so bleibt, wie es ist, lässt die schwarz-gelbe Bundesregierung die
Bundeswehr schon einmal für den „inneren Notstand“
(Bürgerproteste wie in Griechenland? Streiks wie Italien oder
Portugal?) üben. Das alles ist extrem unfair!
Gesellschaftlich fair wäre, wenn der gemeinschaftlich erarbeitete
Reichtum nicht von Wenigen und für Wenige verzockt wird, sondern
den Menschen, der Gesellschaft zugute kommt. Bevor die Zukunft ganzer
Generationen ruiniert wird, ist es höchste Zeit zum UmFAIRteilen:
Das obszön hohe Geldvermögen einiger Weniger –
4.000.000.000.000,- EUR (allein in Deutschland) – muss zur
Tilgung der Schulden und zum Erhalt der öffentlichen Infrastruktur
herangezogen werden: - Schuldenschnitt für die öffentlichen Haushalte
- Deutliche und nachhaltige Besteuerung hoher Vermögen
- Banken und Finanzinstitute unter demokratische Kontrolle
Zu fairen Verhältnissen, zu gleich verteilten Chancen auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben gehören ebenso - eine allgemeine Mindestsicherung (an der nationalen Reichtumsentwicklung orientiert),
- Mindestlöhne (auf der Mindestsicherung fußend und darüber hinausgehend),
- eine Arbeitszeitverkürzung (ausgehend von der Produktivitätsentwicklung) mit vollem Lohn- und Personalausgleich.
Die
Durchsetzung der sozialen Ansprüche wird nur in einem
solidarischen Miteinander der Bürgerinnen und Bürger gelingen
– und zwar über die Ländergrenzen hinweg! Für ein
sozial integriertes Europa der Bürgerinnen und Bürger! Demo, Köln und Bochum, 29. Sept. 2012, http://www.umfairteilen.de kontakt[at]soziales-europa[dot]de • http://www.euromarches.org |