09.09.2012 Gelungener Antikriegstag 2012 in Dortmund Eine Stellungnahme aus
dem «Bündnis Dortmund gegen Rechts“ Mit einem Bild von der Kundgebung
“Kein Nazistiefel auf Stolpersteinen” in
Hörde mit Musik von Joscha Gingold und Freunden sowie mit
einem Kommentar nimmt das Bündnis Dortmund gegen Rechts
positiv zum 1. 9. in Dortmund Stellung. Verbunden damit ist eine Kritik
an Stadt und Veranstaltern des verbotenen Antifa-Camps. Das
Bündnis Dortmund gegen Rechts freut sich über einen
gelungenen Antikriegstag 1. September 2012 in Dortmund. Auch ohne
Faschistenaufmarsch fanden viele der angekündigten
Demonstrationen und Veranstaltungen in mehreren Dortmunder Ortsteilen
statt. Die Dortmunderinnen und Dortmunder konnten qualifizierte Reden
hören, anspruchsvolle kulturelle Darbietungen erleben, ihre
politischen Netzwerke fester fassen und neue Kontakte knüpfen.
Antirassismus beginnt früh: Ein Kinderchor
präsentiert beim Friedensfest in Dorstfeld das Singspiel
“Swimmy” nach dem bekannten Buch von Leo Lionni.
Das Bündnis Dortmund gegen Rechts hatte sich entschlossen, den
Menschen im vom Faschistenaufmarsch bedrohten Stadtteil Hörde
ein Angebot zu machen, etwa 150 nahmen es in Anspruch. Die Kundgebung
führte zu Hörder Stolpersteinen, wo in kurzen Reden
an die Schicksale der Opfer faschistischen Terrors erinnert wurde. Ein
Gesangsquartett um Joscha Gingold, Enkel des bekannten Antifaschisten
und Resistance-Kämpfers Peter Gingold, trug an mehreren
Stationen jiddische und Partisanenlieder vor –
Beiträge, die unter die Haut gingen und die
Zuhörenden begeisterten. Jugendringvorsitzender Dirk Loose
spricht im Hof der Steinwache über Waffenexporte und
Rüstungskonversion. “Ich, der
Turm, fand Nazis schon damals voll uncool!” Der Spruch lief
wie in den Vorjahren den ganzen Tag über bis in den Abend als
Laufschrift über die LED-Wände des Museums U-Turm
hoch über den Dächern der Dortmunder Innenstadt. Mag
die Parole auch noch ein wenig unbeholfen sein – das
antifaschistische Bekenntnis eines großen
städtischen Museums und seiner Mitarbeiter ist sicher
ehrenwert. Auf den unten
verknüpften Seiten finden Sie weitere schöne Bilder
und ein Video von den Kundgebungen zum Antikriegstag 2012 in Dortmund: Video der Demonstration “Dortmund
stellt sich quer” Der Westen Ruhrnachrichten Kommentar Einziger
Wermutstropfen: das verhinderte Antifa-Camp Die Ereignisse um das
Antifa-Camp, das nicht in Dortmund stattfinden durfte und deshalb nach
Mülheim ausweichen musste, bedürfen sicher noch einer
Nachbereitung im Gespräch der Akteure. Möglichst
miteinander, nicht übereinander. Man muss im Bezug auf das
Zeltlager vielleicht von einer vertanen Chance für Dortmund
wie für die Camp-Veranstalter sprechen. Die Institutionen und
Organisationen dieser Stadt täten gut daran, antifaschistisch
engagierte junge Menschen zu integrieren, anstatt sie
zurückzuweisen. Die engagierten jungen Menschen aber
täten gut daran, ihrerseits anzuerkennen, was in Dortmund im
Kampf gegen den Neofaschismus seitens der Stadtverwaltung und der
Polizei neuerdings alles unternommen wird. Und sie täten gut
daran, sich in Dortmund Strukturen und Einrichtungen zu schaffen, in
denen sie notfalls auch unabhängig vom Urteil einer
Behörde handlungsfähig bleiben. In anderen
Städten klappt das schließlich auch. Siehe
auch: http://dortmundgegenrechts.wordpress.com/2012/09/01/gelungener-antikriegstag-2012-in-dortmund/ |