27.06.2012 VVN-BdA NRW beschloss Brief an die neuen Landtagsabgeordneten Forderungen zur Landtagsarbeit – aber auch Vorschläge an die Außerparlamentarischen Die
VVN-BdA, Landesvereinigung NRW, als älteste, größte und
politisch aktive Organisation antifaschistischer
Widerstandskämpfer/innen, wandte sich im Vorfeld der Landtagswahl
NRW 2012 mit einigen für sie elementaren Fragen an als
kandidierende Partei. Diese „Wahlprüfsteine“ wurden
von FDP, Grünen, Linken, Piraten und SPD beantwortet und die
Antworten wie auch die Vorstellungen der VVN-BdA wurden unter
www.nrw.vvn-bda.de veröffentlicht. Auf seiner Juni-Tagung hat der
Landesdausschuss der VVN-BdA diese Aktion ausgewertet und sich mit
einem Schreiben an die gewählten Landtagsabgeordneten gewendet.
Darin heißt es: „Wir gratulieren Ihnen zu Ihrer Wahl.
Wir bitten Sie, folgende Vorschläge und Forderungen der
Antifaschisten und Antimilitaristen aufzugreifen, wie sie auch den
Ihnen vorliegenden Wahlprüfsteinen zugrunde lagen. 1. Bitte
unterstützen Sie die Forderung nach einem Verbot der
neofaschistischen NPD. Die sofortige Abschaltung aller V-Leute
(Vertrauensleute) des Verfassungsschutzes in den Führungsebenen
sind ein Gebot der Stunde. 2. Treten Sie mit uns für die
sofortige Auflösung aller Nachfolge- und Tarnorganisationen der
NSDAP auf der Grundlage des Artikel 139 Grundgesetz ein. Artikel
5/Absatz 1 des Grundgesetzes schließt nicht das Recht auf
Verbreitung neofaschistischer und rassistischer Propaganda ein. Es ist
mit dem gesetzlichen Volksverhetzungsverbot nicht vereinbar ist, dass
Justiz- und Polizeiorgane gewaltsam neofaschistische Aufmärsche
gegen den erklärten Willen der Bevölkerungsmehrheit
durchsetzen. 3. Bitte weisen Sie die in einer Broschüre des
NRW-Innenministeriums/Ver-fassungsschutz verbreitete Auffassung, dass
die Losung „Faschismus ist keine Meinung, sondern ein
Verbrechen!“ eine Aufforderung zum Gesetzesbruch darstellt,
zurück. In der Broschüre, herausgegeben von Innenminister
Jäger, wird den Nazis das Recht auf ihre Hetze zugesprochen und
den Demokraten ihre Kernaussage „Faschismus ist keine Meinung,
sondern ein Verbrechen!“ faktisch untersagt. 4. Wirken Sie
bitte als Partei dafür, dass die Forderung nach Vergesellschaftung
von Großunternehmen (Art. 27 der Verfassung von NRW), die ihre
Macht missbrauchen, verwirklicht wird. 5. Setzen Sie sich bitte
dafür ein, dass auf der Grundlage von Artikel 26/Absatz 1 des
Grundgesetzes die Auslandseinsätze der Bundeswehr als
grundgesetzwidrig beendet werden. Verlangen Sie den Abzug der NATO aus
NRW, so zum Beispiel aus Kalkar, wo in diesem Jahr eine Leitstelle
für die weltweiten Luftkriege der NATO geschaffen wurde. 6.
Verlangen Sie auf Grundlage von Artikel 26/Absatz 2 und gestützt
auf das Kriegswaffenkontrollgesetz die Beendigung des Waffenexports
deutscher Rüstungskonzerne (insbesondere in Spannungsgebiete).
Fallen Sie der Kriegsvorbereitung und Kriegsführung mit den
Rüstungsgütern der NRW-Konzerne wie Rheinmetall und
ThyssenKrupp in den Arm. Lassen Sie in NRW keine neue Runde der
Hochrüstung zu, wie sie in der Drohnenproduktion von Rheinmetall
zum Ausdruck kommt. 7. Beenden Sie die Zivil-Militärische
Zusammenarbeit in NRW und verweigern sie den Bundeswehrkommandos den
Zutritt zu den Rathäusern und Landratsämtern 8.
Kündigen Sie die Zusammenarbeit der Bundeswehr und der
Bildungseinrichtungen in NRW auf. Wir fordern: Kein Werben fürs
Sterben und Töten in den Schulen und Hochschulen, auch nicht mit
Hilfe der Meldebehörden im Land. Wir wünschen Ihnen in ihrer Arbeit für die Menschen im Lande eine glückliche Hand. Gern würden wir mit Ihnen über unsere Vorschläge und Anregungen sprechen und hoffen auf eine Antwort Ihrerseits. Ulrike Düwel / Falk Mikosch / Jochen Vogler (Landessprecher/innen), Jürgen Schuh (Geschäftsführer) Dank an die Partei Die Linke Der
Landesausschuss beschloss, auch die Zusammenarbeit mit der Partei Die
Linke fortzusetzen, auch wenn diese nun nicht mehr im Landtag vertreten
ist. In einem Schreiben an den Landesparteitag dankte die VVN-BdA
für die Arbeit der LINKEN, besonders auf diesen Gebieten: •
keine Anwendung der Extremismusklausel in NRW. • Einstellung von
Mitteln im Haushalt 2011 für zwei Beratungsstellen für Opfer
rechter Gewalt. • Abschaltung der V-Leute bei der NPD. •
Durch eine große Anfrage zum Thema
Neofaschismus/Rechtsextremismus in NRW erfolgte ein umfangreicher
Überblick über die Anzahl der Straftaten der rechten Szene,
der jetzt der Öffentlichkeit zugänglich ist. Die LINKEN
wie alle anderen demokratischen außerparlamentarischen
Kräfte wurden aufgerufen, am 3. Oktober in Kalkar/Niederrhein
gegen den neuen NATO-Stützpunkt zur Führung großer
Raketen- und Luftoperationen zu protestieren. |