07.12.2011 Widerruf gefordert VVN-BdA-Bundessprecher
fordert ein Ende der Bespitzelung mittels Bayerntrojanern des
Verfassungsschutzes Die Berichte
der Medien, besonders vom 10. und 11. Oktober über den
zeitweiligen oder anhaltenden Einsatz sog. Trojaner durch die
Verfassungsschutzämter veranlassen mich, das Ende der
Diffamierung der VVN-BdA und ihrer Bespitzelung durch den bayerischen
Verfassungsschutz zu verlangen. Das „Material“,
wenn es das gibt, gegen die VVN-BdA beruht auf durch Trojaner
produzierte Fälschungen. Denn es widerspricht den
authentischen Aussagen des Verbandes. Ich
gehöre zu den Bürgern, die angeblich mittels
„diffamierender Beschreibung der
Verfassungswirklichkeit“ und scharfer Kritik „ein
grundsätzliches Infragestellen der freiheitlich-demokratischen
Grundordnung“ erkennen lassen. So meint es das Bayerische
Staatsministerium des Innern ausdrücken zu müssen,
weshalb ich in einer Antwort an Bürgerinnen und
Bürger zitiert werde, die wissen wollen, warurn die VVN-BdA im
bayerischen Verfassungsschutzbericht erwähnt und warum diese
Organisation vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die
„diffamierende Beschreibung der
Verfassungswirklichkeit“ stammt nicht von mir, aber wird mir
untergeschoben. Ich kann mir dies nur
erklären als Resultat der Ausspähung meines Computers
mittels Trojanern durch den Verfassungsschutz in Bayern oder andere
Geheimdienste. Wiederholt sind Mails mit meinem Absender aufgetaucht,
die aber nicht von mir abgesendet wurden. Die
„Diffamierung“, die mir unterstellt wird,
läuft darauf hinaus, dass der „Kapitalismus, die
bestehende freiheitliche demokratische Staats- und Gesellschaftsordnung
und mit ihr letztlich die parlamentarische Demokratie“ zu
bekämpfen sei. Wer den Kapitalismus kritisiert,
bekämpft die Demokratie, so die These des bayerischen
Verfassungsschutzes, die nicht die meine ist, die mir aber
untergeschoben wird. Die allgemeine Schlussfolgerung
der Antifaschistinnen und Antifaschisten seit den Jahren 1933/34 war,
die Errungenschaften der demokratischen und parlamentarischen
Gesellschaftsordnung zu verteidigen und auf ihrer Grundlage die
Menschen in den Kampf gegen Krieg und Faschismus zu führen.
Gerade die Fehleinschätzung, dass der bürgerliche
Staat stets dominierende faschistische Elemente enthält, trug
zum Fatalismus der Demokraten und zur Niederlage der Arbeiterbewegung
1933 bei. Deshalb war die Errichtung der demokratischen Republik nach
1945 die Hauptlosung als Schlussfolgerung aus dem Faschismus, und unter
dieser Losung einigten sich die Antifaschistinnen und Antifaschisten
vieler Richtungen in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Die
Verteidigung der Grundrechte und des Grundgesetzes gehörten
und gehören zu den Wesensmerkmalen der Politik und Praxis der
VVN. Das schließt Kapitalismuskritik nicht aus, setzt sie
aber nicht voraus. Deshalb fordere ich den bayerischen
Verfassungsschutz und den Innenminister erneut auf, die diffamierenden
Behauptungen über mich und die VVN sowie meine namentliche
Nennung im Verfassungsschutzbericht und im Portal
über„Linksextremismus“ zu loschen und
einen Widerruf zu veröffentlichen. Ulrich
Sander Bundessprecher VVN-BdA |