27.11.2011 Trauer um Klaus Kunold Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
-Bund der
Antifaschistinnen und Antifaschisten, Kreisvereinigung Bochum, trauert
um ihren Vorsitzenden Klaus Kunold, der am 26.11.2011, im Alter von 79
Jahren gestorben ist. Die VVN-BdA und darüber hinaus die Stadt
Bochum
verlieren damit eine herausragende Persönlichkeit. Klaus
Kunold, dessen Kindheit und Jugend geprägt war vom Erleben des
Faschismus, des Krieges und der Hungerjahre der Nachkriegszeit, setzte
sich zeitlebens für die Verwirklichung des Buchenwald-Schwurs
der
überlebenden KZ-Häftlinge „Nie wieder
Faschismus, nie wieder Krieg“
ein. Für sein Eintreten gegen die Restauration und
Remilitarisierung
wurde er in der Adenauer-Ära mehrfach gemaßregelt
und verfolgt. Eine
(späte) Würdigung fand erst im Jahre 2008 statt, als
er von der Stadt
Bochum mit der Verleihung der Ehrenplakette der Stadt geehrt wurde. Mit
gr0ßem Engagement setzte sich Klaus Kunold
für Abrüstung und für die
Entspannungspolitik sowie gegen den aufkeimenden Neonazismus ein. 1984
wurde Klaus Kunold zum Vorsitzenden der VVN-Bund der Antifaschistinnen
und Antifaschisten in Bochum gewählt und hat
seitdem große Verdienste
bei der Weitergabe der Erfahrungen über den antifaschistischen
Widerstandskampf erworben. Die Darstellung der
Verfolgung der Juden in Bochum und Wattenscheid und das Eintreten
für
die Schaffung eines neuen jüdischen Gemeindezentrums waren ihm
ein
großes politisches aber auch persönliches Anliegen.
Ebenso setzte er
sich ein für die Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und
für die
verfolgten und ermordeten Sinti und Roma. Klaus
Kunold
veröffentlichte zu diesen Themen zahlreiche Artikel,
Aufsätze und
Buchbeiträge. Dass an öffentlichen Gebäuden
und Plätzen in Bochum an
den Widerstand und die Verfolgung mit Gedenk- und Hinweistafeln
erinnert wird, ist auch sein Verdienst. Die Verwirklichung des
Gedenkortes „Saure Wiesen“ zum Ende diesen Jahres
ist auch durch sein
drängendes Beharren zu Stande gekommen. Bis
in seine letzten
Lebenstage war Klaus Kunold in der VVN-BdA aktiv und zeigte
sich
entsetzt über das jüngst sichtbar gewordene
Ausmaß des rechten Terrors
und das Versagen des Staates, die Menschen und besonders die
MigrantInnen unseres Landes vor der Gewalt von Neonazis und Rassisten
zu schützen. Klaus Kunold war seinen
Mitmenschen gegenüber
offen und unvoreingenommen. Durch seinen respektvollen, hilfsbereiten
und menschlichen Umgang wurden er und seine Einschätzungen
auch
außerhalb der VVN-BdA und von politisch anders
Denkenden wertgeschätzt. Der
Mensch Klaus Kunold wird uns ebenso fehlen wie seine
Stadtrundgänge,
seine Reden auf Veranstaltungen und Kundgebungen, sein Wissen, seine
Ratschläge und Meinungen. Die Netzzeitung
„Der Westen“ (WAZ, WR, NRZ) berichtet: http://www.derwesten.de/staedte/bochum/kaempfer-gegen-krieg-und-faschismus-id6110298.html |