17.11.2011 Wir haben gewarnt – und leider recht behalten Grüne
und CSU-MdBs sind erschreckt, dass sie auf einer schwarzen Liste der
Naziterroristen stehen. Darüber kann man nur den Kopf
schütteln. Minister Friedrich ist nun ganz überrascht, dass
es hierzulande einen rechten Terror gibt – was er nach Breiviks
Untat im Juli völlig ausschloss. Was haben wir eigentlich für
Politiker, die für die Sicherheit zuständig sind? Seit
Utöya verstärken sie den Kampf gegen den Extremismus –
den von Links oder was sie dafür halten. Wir erwarten eine
Entschuldigung! Wir, die wir seit Jahren den Morddrohungen ausgesetzt
sind, ohne dass uns die Behörden halfen. Ulrich Sander, Bundessprecher der VVN-BdA Hier nun noch einmal die Antwort an Bundesinnenminister Friedrich vom Juli 2011: Nach den Morden von Oslo und Utöya – am 26. 7. 11 erklärte die VVN-BdA: Es muss auch hierzulande gegen rechts gehandelt werden Von Heinrich Fink und Cornelia Kerth, Bundesvorsitzende der VVN-BdA Bundesinnenminister
Hans-Peter Friedrich (CSU) sieht nach dem Massenmord an Demokraten, an
Linken und Sozialdemokraten in Oslo und Utöya/Norwegen
„keine direkte Gefahr durch Terroranschläge von
rechts“ in Deutschland. Nach rund 150 Mordanschlägen von
rechts gegen andersdenkende, anders aussehende und fremde Menschen,
nach täglichen Morddrohungen der Nazis hierzulande ist eine solche
Äußerung des zuständigen Ministers unfassbar. Und sie
wurde veröffentlicht am selben Tag, da in Leverkusen neun
Menschen, darunter eine Sinti-Familie, beinahe bei einem faschistischen
Brandanschlag ums Leben gekommen wären. Erinnern wir uns: Es
war die bei den Nazis noch heute gültige Schwarze Liste der
Anti-Antifa „Einblick“, die schon 1992 zur
allgemeinen Lynchjustiz, zur “endgültigen Ausschaltung der
politischen Gegner” aufgerufen hat: “Jeder von uns
muß selbst wissen, wie er mit den ihm hier zugänglich
gemachten Daten umgeht. Wir hoffen nur, ihr geht damit um!” Seit
jener Zeit verfolgen die Nazis in Deutschland das Ziel, mit Terror das
Land zu destabilisieren und zur Erhebung für die “deutsche
nationale Identität” zu führen, um es “national
zu befreien”. Ausländer und
„Ausländerfreunde” sollen aus dem Land getrieben oder
„ausgeschaltet” werden: "Der eigentliche Gegner ist nicht
der Asylant, der Zigeuner, der Wirtschafts- oder Kriegsflüchtling.
Wir müssen uns an die halten, die uns die Suppe eingebrockt
haben." (aus Einblick, Drohliste der Anti-Antifa, 1992) So hieß
es lange vor dem Manifest des Anders Behring Breivik. Erinnern
wir uns: Es gab die hetzerischen Mahnung „Deutschland schafft
sich ab“ (Buchtitel) und die rassistische hunderttausendfach
verbreitete Hetze Thilo Sarrazins gegen Muslime. Es gab die
Distanzierung von Sarrazin, der dann die allgemeine Umarmung folgte. Jetzt
hat in Norwegen ein Rechtsextremist und Aktivist aus der
antimuslimischen „Fortschrittspartei“ (23 Prozent der
Wählerstimmen) nicht nur gehetzt, sondern auch gemordet. Aber die
etablierte Politik hierzulande will noch immer nichts gegen die
antimuslimische Hetze unternehmen und pflegt in starkem Maße
selbst die antikommunistische und antiziganistische Propaganda. Die NPD
soll nicht verboten werden. Die Hetze wird als
„Meinungsfreiheit“ ausgegeben. Er wolle „Europa
vor Marxismus und Islamismus retten“ erklärte der
Massenmörder Breivik in seinem „Manifest“, dessen
Inhalt auf rechten Blogseiten Deutschlands lebhaft begrüßt
wird, wenn auch noch mit Distanzierung zu den Taten der selbsternannten
Kreuzritters. Gegen Linke und Muslime vorzugehen ist auch der Konsens
von der rechten Mitte bis zum rechten Rand. Die VVN-BdA
grüßt die Antifaschisten in Norwegen und ist mit ihnen
solidarisch. Sie fordert die konsequente Aufklärung über die
Vernetzung der Terrorszene vom Norden bis in unser Land. Sie weist auf
die Drohungen („Kommis töten“ und „Kommt Zeit
kommt Rat kommt Attentat“) hin, die gegenwärtig bei
Antifaschisten eingehen, und sie verlangt, das Polizei und Justiz nicht
nach den Verharmlosungen von Minister Friedrich, sondern nach den
Warnungen der Demokraten handeln. Naziaufmärsche und
Naziorganisationen gehören verboten. Nazipropaganda ebenso. Und
schließlich ist – auch angesichts der Biographie des
norwegischen Massenmörders – zu fragen: Wann werden die
Schützenvereine endlich unter Kontrolle genommen, die immer wieder
Waffen und Ausbildung für Amokläufer und rechte Schützen
bereithalten? |