13.11.2011 Anna Conrads: „Terror von Rechts
keine Überraschung“ „Die
jüngsten Erkenntnisse über die Morde und
Anschläge des thüringischen Neonazi-Trios belegen
eindringlich die Gefahr, die von der rechten Szene ausgeht“,
erklärt Anna Conrads, innenpolitische Sprecherin der Fraktion
DIE LINKE im Landtag NRW – „doch
überraschend sind sie nicht.“ Erst im vergangenen
Jahr sollte ein Neonazi-Aufmarsch in Dortmund verboten werden, weil bei
einem an den Vorbereitungen beteiligten Neofaschisten aus Aachen
lebensgefährliche Sprengsätze gefunden worden waren.
Die mit Glassplittern durchsetzten Sprengkörper wollte er
nachweislich bereits zuvor in Berlin einsetzen. „Für
terroristische Aktivitäten von Neonazis gab und gibt es
Anzeichen – auch in Nordrhein-Westfalen“, erinnert
Conrads. Die Rohrbomben, die 1998 bei der militanten
Neonazi-Gruppe aus Thüringen gefunden worden waren, seien
beileibe nicht der letzte Waffenfund bei Neonazis gewesen:
„Nach Auskunft der Bundesregierung hat die Polizei allein
zwischen 2002 und 2006 über 200 Spreng- und Brandvorrichtungen
bei Neonazis sichergestellt“, sagte Conrads. Auch zur
Anwendung der Waffen sei man in der rechten Szene schon lange bereit:
Die neofaschistische Gruppe „Aktionsbüro
Süd“ etwa hatte bekanntlich einen Anschlag auf die
Grundsteinlegung des jüdischen Kulturzentrums in
München 2003 geplant. „Aus
Neonazis sind nicht über Nacht Rechtsterroristen
geworden“, widerspricht Conrads Äußerungen
von NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) gegenüber der
WAZ. „Sollten den Minister die Erkenntnisse aus
Thüringen zur Militanz der Neonazi-Szene überrumpelt
haben, dann wirft das erneut die Frage auf, welchen Wert die Arbeit des
Verfassungsschutzes in Hinblick auf die rechte Szene hat.“
Denn zumindest der Geheimdienst hätte informiert sein
müssen, meint Conrads. „Über seine Rolle
wird auch in Nordrhein-Westfalen noch ausführlich zu sprechen
sein.“ |