12.10.2011 VVN-BdA-Bundessprecher fordert ein Ende der
Bespitzelung mittels Bayerntrojanern des Verfassungsschutzes Die
Berichte der Süddeutschen Zeitung vom 10. und 11. Oktober
über den zeitweiligen oder anhaltenden Einsatz sog. Trojaner
durch die Verfassungsschutzämter veranlassten den
VVN-BdA-Bundessprecher Ulrich Sander, erneut das Ende der Diffamierung
der VVN-BdA und ihrer Bespitzelung durch den bayerischen
Verfassungsschutz zu verlangen. Das Material gegen die VVN-BdA beruht
auf durch Trojaner produzierte Fälschungen, erklärte
Sander. Denn es widerspricht den authentischen Aussagen des Verbandes.
Sander erklärte: Ich
gehöre angeblich zu den Bürgern, die mittels
„diffamierender Beschreibung der
Verfassungswirklichkeit“ und scharfer Kritik „ein
grundsätzliches Infragestellen der freiheitlich-demokratischen
Grundordnung“ erkennen lassen. So meint es das Bayerische
Staatsministerium des Innern ausdrücken zu müssen,
weshalb ich in einer Antwort an Bürgerinnen und
Bürger zitiert werde, die wissen wollen, warum die VVN-BdA im
bayerischen Verfassungsschutzbericht erwähnt und warum diese
Organisation vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Die
„diffamierende Beschreibung der
Verfassungswirklichkeit“ stammt nicht von mir, aber wird mir
untergeschoben. Ich kann mir dies nur erklären als Resultat
der Ausspähung meines Computers mittels Trojanern durch den
Verfassungsschutz in Bayern oder andere Geheimdienste. Wiederholt sind
Mails mit meinem Absender aufgetaucht, die aber nicht von mir
abgesendet wurden. Die „Diffamierung“, die mir
unterstellt wird, läuft darauf hinaus, dass der
„Kapitalismus, die bestehende freiheitliche demokratische
Staats- und Gesellschaftsordnung und mit ihr letztlich die
parlamentarische Demokratie“ zu bekämpfen sei. Wer
den Kapitalismus kritisiert, bekämpft die Demokratie, so die
These des bayerischen Verfassungsschutzes, die nicht die meine ist, die
mir aber untergeschoben wird. Die
allgemeine Schlussfolgerung der Antifaschistinnen und Antifaschisten
seit den Jahren 1933/34 war, die Errungenschaften der demokratischen
und parlamentarische Gesellschaftsordnung zu verteidigen und auf ihrer
Grundlage die Menschen in den Kampf gegen Krieg und Faschismus zu
führen. Gerade die Fehleinschätzung, dass der
bürgerliche Staat stets dominierende faschistische Elemente
enthält, trug zur Niederlage der Arbeiterbewegung 1933 bei.
Deshalb war die Errichtung der demokratischen Republik nach 1945 die
Hauptlosung als Schlussfolgerung aus dem Faschismus, und unter dieser
Losung einigten sich die Antifaschistinnen und Antifaschisten vieler
Richtungen in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes. Die
Verteidigung der Grundrechte und des Grundgesetzes gehörten
und gehören zu den Wesensmerkmalen der Politik und Praxis der
VVN. Das schließt Kapitalismuskritik nicht aus, setzt sie
aber nicht voraus. Deshalb fordere ich den bayerischen
Verfassungsschutz und den Innenminister erneut auf, die diffamierenden
Behauptungen über mich und die VVN sowie meine
namentliche Nennung im Verfassungsschutzbericht und im Portal
über „Linksextremismus“ zu
löschen. Ulrich Sander Bundessprecher
der VVN-BdA Dortmund |