04.09.2011
Glaubt dem ZDF nichts!
Erfolgreicher Protest gegen
Nazis in Dortmund
Weit über 10.000 Menschen haben am Samstag in
Dortmund rund 700 Nazis bei ihrem „Nazionalen Antikriegstag“
erheblich gestört. Blockaden stellten sich ihnen in den Weg. 4000
Polizisten sollten den Nazis zu ihrem Versammlungsrecht verhelfen,
wobei das Versammlungsrecht der Dortmunder beträchtlich
eingeschränkt wurde. Fürs ZDF gab’s nur Randale, doch es ging um
politische antifaschistische Kultur, und die wurde gewahrt.
Jetzt gibt es wieder die vielen Meldungen der Polizei über
notwendig gewordene Festnahmen, über schwer verletzte Polizisten
und unfriedliche Demonstranten. Das muß so sein, denn die massiven
Beeinträchtigungen des Versammlungsrechts der Demokraten und
massiven Unterstützungsaktionen für das Versammlungsrecht der
Faschisten müssen ja irgendwie gerechtfertigt werden. Auch die
verletzten Polizisten gehören zum Bild, - nachdem die Polizei
massenweise Pfefferspray gegen Antifaschisten einsetzten, haben u.U.
auch einige von diesen Pfefferspray benutzt….
Also unsere Aktion der VVN-BdA zum Schutz der Steinwache
(Gedenkstätte) war ein voller Erfolg. Sie sicherte den Zugang vom
und zum Hauptbahnhof und damit von und zur Nordstadt, in die
eigentlich niemand gegen die Nazis gelangen sollte. Wir
diskutierten, rezitierten, musizierten, gaben Kaffee aus der
Gedenkstätte heraus aus und hatten Infos bereit und auch Stühle
für müde Kämpfer. Eine Stunde (von acht Stunden) standen wir
zwischen den Fronten; neben der Steinwache die Guten, hundert Meter
entfernt an der Arge und der Hauptpost die Nazis. Die Polizei stand
dazwischen mit allem Gerät, das sie hatte. Der Abgang der Nazis
wurde sehr verzögert. Danach wurde die Strecke der Nazis oft
unterbrochen, sie mussten Umwege gehen. Die Blockaden standen.
Oder sie wurden umstellt von der Polizei, dann wurden alle, die
als Blockierer gekommen waren zu Eingekesselten, wurden festgenommen
und stundenlang eingesperrt. So kam die Polizei auf ihre
Kriegsberichterstattung. Einmal stand der Polizeipräsident in der
Nachfolge Zörgiebels, Hans Schulze (SPD), in der Polizeikette,
hinter sich die Eingekesselten vor sich die Demonstranten, die den
Eingekesselten zur Hilfe kommen wollten. Unter ihnen der
Oberbürgermeister Ullrich Sierau (auch SPD), Auge in Auge mit PP
Schulze: „Dass wir uns so wiedersehen,“ sagte Sierau.
Das war der Erfolg des Tages. Was die VVN-BdA immer wieder
gefordert hatte, dass die Politik bei Versagen der Polizei und
Justiz die Sache des Schutzes der Bürger vor den braunen Horden
selbst in die Hände nehmen soll, hat gefruchtet! Sierau an der
Spitze, auch der Regierungspräsident, die Abgeordneten aller
Landtagsfraktionen diesseits von CDU und FDP, die MdB derselben
Parteien, auch Minister waren bei den Blockierern. Der DGB war ganz
stark! Verdie hatte eine Woche lang bis zum 3. 9. auf dem Platz, den
die Nazis beanspruchten, ein Friedensfest gehabt. Bei der Mahnwache
der VVN-BdA an der Steinwache waren zeitweilig Gesine Lötzsch,
andere linke MdBs und Nina Hager anwesend.
Zum Schluß noch etwas sehr bezeichnendes: Der Innenminister
hatte gesagt, die Polizei schütze das Versammlungsrecht und nicht
die Nazipropaganda. Das stimmt nicht. Das Versammlungsrecht der
Demokraten abends bei einer Abschlussfeier im hoch
nazifrequentierten Stadtteil Dorstfeld konnte von 50 Nazis massiv
gestört werden. Nix Schutz unseres Versammlungsrechts, alles zum
Schutz der Nazipropaganda, niemand von den Nazis wurde in dieser
Situation eingekesselt, einer nur festgenommen.
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