23.08.2011
Aktion 65 plus ruft zur Blockade der Nazis in
Dortmund am 3.9.2011 auf
Wir veröffentlichen den nachfolgenden Brief von 24
Seniorinnen und Senioren, d.h. von der Dortmunder "aktion 65
plus". Die heutige Lokalberichterstattung aus Dortmund, die
Blockaden gegen Nazis am 3.9. betreffend, verlangt eine Antwort an
den Polizeipräsidenten, der sagt: Diese seien verboten. „Kennt er
das Grundgesetz Artikel 139 nicht“, fragen sich viele Leute hier.
Aktion 65 plus erfolgreich - Sie
ruft zum 3. 9. - zur Blockade der Nazis
Liebe Dortmunderinnen und Dortmunder,
vor drei Jahren haben wir unsere Aktion 65plus gestartet.
"Wir haben es erlebt. Nie wieder! Wir sehen nicht mehr zu. Wir
Älteren, die Aktion 65plus, werden den Nazis entgegentreten. Wir
werden sie blockieren." Das haben wir erklärt und so den
wirkungsvollen Widerstand ins Spiel gebracht.
In diesem Jahr hat sich der Blockadegedanke durchgesetzt. Der
Oberbürgermeister, Minister und andere Politiker und Abgeordnete,
Gewerkschafter, Jugendverbände, Initiativen, die VVN-BdA erklärten
zum Missbrauch des Friedensgedankens durch die Nazis: "Als
Demokratinnen und Demokraten sehen wir uns in der Pflicht, dies
entschlossen zu verhindern und den Nazihorden den Weg zu
blockieren".
Denn leider soll auch in diesem Jahr den Nazis wieder erlaubt
sein, ihre Hetze legal auf die Straße zu bringen. Sie wollen ihren
"nazionalen Antikriegstag" wieder in unserer Stadt
begehen, und sie geben unter sich wieder die Losung aus "Gegen
jeden Krieg - nach unserm Sieg". Wir sind empört, dass der
Antikriegstag auf diese Weise missbraucht werden kann. Sogar die
"Oidoxie"-Band soll spielen, deren Leute mit ihrem
"Hakenkreuzlied" und der "Antwort: Zyklon B"
bezeichnenderweise bisher straffrei blieben. Das alles in einer
Zeit, da ein rassistischer Massenmörder in Norwegen das Signal zum
"Krieg gegen Muslime und Marxisten" gab und auch hier bei
uns die Anschläge gegen Moscheen und Wohnungen von Antifaschisten
wieder zunehmen.
Klar dass wir das Verbot dieses Aufmarsches verlangen. Das haben
wir auch schon vor drei Jahren getan. Aber wir haben uns nie auf die
Politiker, die Justiz und die Polizei verlassen, die wieder und
wieder den Nazis den Weg freimachten.
Als wir 2008 die Stolpersteine an der Naziroute schützen
wollten, verbot es die Polizei, aber wir gingen trotzdem hin, 700
Dortmunderinnen und Dortmunder. Vor zwei Jahren übten wir
öffentlich Blockaden ein, und die Polizei entschloss sich, den
Nazis selbst Grenzen zu setzen. Und voriges Jahr folgte dann die
Eingatterung der Nazis auf engstem Raum und die massenhafte Blockade
im Bahnhof und auf Plätzen. Gleichzeitig entwickelte sich in den
drei Jahren die Bewegung aller Nazigegner um die
Koordinierungsstelle, um das Bündnis Dortmund gegen Rechts und
andere, die nicht mehr nur reagieren wollen auf Nazis in der Stadt,
sondern zum Agieren übergegangen sind: mit Aufklärung,
Solidaritätsaktionen, Veranstaltungen. Ein "Dortmunder
Aktionsplan gegen Rechtsextremismus" wurde geschaffen.
Auch wir rufen alle Dortmunderinnen und Dortmunder vom Azubi bis
zur Großmutter auf, die Nazis durch eine oder mehrere Sitzblockaden
aufzuhalten, sie der Stadt zu verweisen.
Es stimmt, was ein Sprecher der Gewerkschaftsjugend sagte:
"Die Nazis sind historisch immer nur dann stark, wenn die
Gegner der Nazis nicht an einem Strang ziehen." Ziehen wir alle
an einem Strang - und wir werden dem Naziunwesen ein Ende setzen!
Wir treffen uns ab 9 Uhr am 3. September an der Gedenkstätte
Steinwache "Widerstand und Verfolgung in Dortmund", Nähe
Nordausgang des Hauptbahnhofes, Steinstraße. (Angemeldet ist dieser
Standort bei der Polizei durch die VVN-BdA) Ab 17 Uhr nehmen wir an
der Kundgebung auf dem Wilhelmplatz in Dorstfeld teil.
Willi Hoffmeister, Ursula Richter, Traute Sander sowie Günter
Bennhardt, Hanfried Brenner, Jupp Damberg, Klaus Dillmann, Heinz
Feldewerth, Heinrich Fink, Pilar Gonzalez Franco, Annemarie und
Hartmut Grajetzky, Gisa Marschefski, Erika und Otto Marx, Falk
Moldenhauer, Monika Niehaus, Herbert Reker, Wolfgang Richter, Ulrich Sander, Jürgen
Schuh, Gisela Schwarze, Inge Trambowsky, Agnes Vedder, Inge Zeller
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