Logo VVN/BdA NRW

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

07.08.2011

Minister und Bürgermeister kündigen an: Wir blockieren die Nazis am 3.9. in Dortmund

In Dortmund am 3.9. werden die Nazis blockiert. Es hat sich der Blockadegedanke in diesem Jahr durchgesetzt. Der Oberbürgermeister, viele Minister und andere Politiker und Abgeordnete, Gewerkschafter, Jugendverbände, Initiativen, die VVN-BdA erklärten zum Missbrauch des Friedensgedankens durch die Nazis: „Als Demokratinnen und Demokraten sehen wir uns in der Pflicht, dies entschlossen zu verhindern und den Nazihorden den Weg zu blockieren“.

Ruhr Nachrichten vom 04.08.2011

Für nazifreie Straßen

Bündnis plant Blockade-Aktionen gegen den rechten Aufmarsch am 3. September

Die geübte Taktik der Polizei, Gegendemonstranten von der Route des geplanten Neonazi- Aufmarsches am 3. September fernzuhalten, dürfte in diesem Jahr schwer umzusetzen sein. Denn sogar ein breites bürgerliches Bündnis ruft unter dem Titel "Dortmund nazifrei" zur Blockade des rechten Aufmarschweges auf.

Das Ziel ist eindeutig: "Wir wollen den Nazi-Aufmarsch verhindern oder zumindest behindern", erklärt der Vorsitzende der Dortmunder Jungsozialisten Alexander Wuttke. Geht es nach ihm und seinen Mitstreitern, sollen viele hundert Menschen am 3. September die Straßen besetzen, über die die Neonazis ziehen wollen.

Von jungen Gewerkschaftern bis zum Oberbürgermeister reicht der Kreis der Unterstützer für den Aufruf des Bündnisses "Dortmund nazifrei" gegen den rechten Aufmarsch am 3. September.

Von jungen Gewerkschaftern bis zum Oberbürgermeister reicht der Kreis der Unterstützer für den Aufruf des Bündnisses "Dortmund nazifrei" gegen den rechten Aufmarsch am 3. September.

Ob dies gelingt, ist ungewiss. Denn in den vergangenen Jahren hat die Polizei mit einem Großaufgebot an Beamten die Nazi-Aufmärsche hermetisch abgeriegelt. Und auch die Blockade-Pläne des Bündnisses haben natürlich ihre Grenzen. "Wir blockieren nicht um jeden Preis. Gewaltfreiheit ist oberstes Gebot", betont Wuttke. "Wir planen keine Aktion gegen die Polizei, sondern für die Demokratie", ergänzt Jakoba Wenzel von den Grünen. In jedem Falle will das Bündnis am Protest des Arbeitskreises gegen Rechts teilnehmen, der wie berichtet Aktionen in der Münsterstraße plant.

Der Unterstützerkreis des Bündnisses "Dortmund nazifrei" ist weit gespannt und reicht von Oberbürgermeister Ullrich Sierau über diverse Ratsvertreter und Abgeordnete über die Alevitische Jugend und das Fan-Projekt bis zu Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften. "Die Nazis sind historisch immer nur dann stark, wenn die Gegner nicht an einem Strang ziehen", weiß Fatih Ece von der DGB-Jugend.

Ziel ist aber auch, dass sich möglichst viele "Normalbürger" dem Protest und möglichen Blockaden anschließen. Dafür wird mit Flugblättern, Aufklebern, Postkarten und im Internet geworben. Die eigens eingerichtete Gruppe im Studenten-Portal StudiVZ hat inzwischen schon 900 Mitglieder, freuen sich die Organisatoren. Oli

www.dortmundnazifrei.de/

Westfälische Rundschau vom 04.08.2011

Bündnis probt Sitzblockade für den Ernstfall

"Dortmund nazifrei!" ruft zu Bürgerprotest gegen Neonazi-Aufmarsch auf - Strategie für den 3. September steht

Mona Contzen

Das neu gegründete Bündnis "Dortmund nazifrei!" will sich den Nazis in den Weg stellen. Wenn die Neo-Faschisten am 3. September zum Großaufmarsch anlässlich des "Nationalen Antikriegstags" antreten, soll es in Dortmund für sie kein Durchkommen geben.

Gestern präsentierten Mitglieder und Unterstützer des Blockadebündnisses auf dem Friedensplatz ihre Strategie: Mit Sitzblockaden wollen die Bündnispartner den Neonazis gewaltfrei den Weg versperren und hoffen hierfür auf eine breite Beteiligung aus allen Teilen der Gesellschaft. "Es kommen täglich neue Unterstützer hinzu", freut sich Andreas Roshol vom Dortmunder Erinnerungsportal. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis gegen Rechts und weiteren Bündnissen wird zusätzlich über eine Großdemonstration beraten. Auch den Kontakt zur Polizei will das Bündnis suchen!

Neues Bündnis will Nazi-Aufmarsch verhindern

Aufruf zu breitem Bürgerprotest gegen die Demonstration am 3. September - Friedliche Sitzblockade soll Gegner stoppen

Mona Contzen

"Wir wollen mehr als ein symbolisches Bekenntnis, wir wollen den Nazi-Aufmarsch verhindern." Ein klares Ziel, das Alexander Wuttke von der Dortmunder SPD (Jusos) gestern für das neue Bündnis "Dortmund nazifrei!" formuliert hat.

Die Strategie, mit der das bürgerliche Blockadebündnis der alljährlichen Neonazi-Demonstration am 3. September entgegentreten will, setzt auf breite Unterstützung: "Wir wollen den 18-jährigen Azubi wie die Großmutter ermuntern, gemeinsam und friedfertig in einer Sitzblockade ihren Samstag zu verbringen", sagt Wuttke. Im Klartext: Die Antifaschisten wollen versuchen, hinter die Polizeiabsperrungen zu kommen, indem sie schon frühzeitig Plätze an der Marschroute der Neonazis besetzen. Dann, so der Plan, bliebe der Polizei keine andere Wahl als den Naziaufmarsch abzusagen.

Um die Aktion zu koordinieren steht das Bündnis in Kontakt zu allen anderen demokratischen Kräften, die bereits 30 Gegendemonstrationen für den 3. September angemeldet haben. Die Vielzahl der Gegenveranstaltungen soll es der Polizei erleichtern, den Weg der Neonazis einzuschränken. Gleichzeitig bekomme auf diese Weise in den einzelnen Stadtteilen jeder die Möglichkeit, seine Stimme zu erheben, erklärt Andreas Roshol vom Dortmunder Erinnerungsportal. Zusätzlich berate man noch über eine gemeinsame Großdemonstration.

"Es geht darum, nicht nebeneinander, sondern miteinander zu agieren", betont Fatih Ece von der Jugendorganisation des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB). "Historisch waren die Nazis immer dann stark, wenn ihre Gegner nicht an einem Strang gezogen haben." Der sprichwörtliche Strang ist jetzt schon gut besetzt: Vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der TU Dortmund über den DGB bis hin zu zahlreichen Jugendorganisationen und demokratischen Parteien reichen die Unterstützer von "Dortmund nazifrei! Bündnis demokratisches Dortmund". Neben OB Ullrich Sierau zeigen sich auch viele Landes- und Bundespolitiker solidarisch.

Wer sich dem Protest anschließen möchte, kann sich über die Internetseite www.dortmundnazifrei.de an die Organisatoren wenden.