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Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes
Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten

Landesvereinigung NRW

 

04.08.2011

Nie wieder ein SS-Europa!

Internationale Föderation der Widerstandskämpfer protestiert gegen SS-Treffen in Estland 

Mit Empörung wendet sich die Internationale Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten an die politisch Verantwortlichen in Estland, die es Ende Juli zum wiederholten Male zugelassen haben, dass ehemalige Kriegsverbrecher der estnischen und der lettischen SS-Divisionen in Sinimäe öffentlich die Erinnerung an ihre Taten zelebrieren konnten. Neben den SS-Veteranen waren auch zahlreiche junge Anhänger der extremen Rechten anwesend, die die „Estnische Legion“ als „Freiheitskämpfer“ und „Helden der Unabhängigkeit“ bezeichneten. 

Besonders beschämend ist es, dass die Vertreter der estnischen Regierung selber keine Distanz zu diesem Treffen zeigten. Vielmehr wurde von dem Parlamentsabgeordneten Trivimi Velliste verkündet, dass der estnische Verteidigungsminister Mart Laar versprochen habe, den Veteranen der 20. SS-Division offiziell den Status der „Freiheitskämpfer“ zu verleihen. Folgerichtig behauptete auch das estnische Außenministerium, dass jegliche Kritik an dieser Veranstaltung falsch sei und „auf ideologischen Klischees“ basiere. Man sprach sogar von „ideologischen Manipulationen“. 

Die FIR erklärt dazu in aller Deutlichkeit: Die Verbrechen der SS sind keine „ideologischen Klischees“, sondern sie wurden durch den Gerichtshof der Völker in Nürnberg nach dem Zweiten Weltkrieg festgestellt: Die SS war in allen ihren Teile eine verbrecherische Organisation. Es darf nicht sein, dass eine Regierung der Gemeinschaft der europäischen Länder sich über dieses grundsätzliche Dokument des Völkerrechts glaubt hinwegsetzen zu können. 

Wir erwarten von der estnischen Regierung, dass sie als Bestandteil des vereinten Europas jeglicher Rehabilitierung der SS-Verbände Einhalt gebietet. Wir treten mit allen antifaschistischen Kräften in Europa aktiv gegen Geschichtsrevision und Rehabilitierung der SS-Verbände ein. 

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! 

Für den Exekutivausschuss der FIR 

Vilmos Hanti, Präsident 
Dr. Ulrich Schneider, Generalsekretär