05.07.2011
Ulla Jelpke: Verfassungsschutz verteidigt nicht die
Verfassung, sondern Sozialabbau und Krieg
"Der Verfassungsschutz hetzt in altbekannter
Manier gegen alle linken Kräfte, die eine Veränderung des
kapitalistischen Systems anstreben und die Kriegspolitik der
Bundesregierung ablehnen." Das erklärt die innenpolitische
Sprecherin der Fraktion DIE LINKE Ulla Jelpke anlässlich des
aktuellen Berichtes des Bundesamts für Verfassungsschutz, der heute
vorgestellt wird. Jelpke weiter:
"Vor allem die Antifa-Szene ist dem Bundesinnenminister ein
Dorn im Auge. Er macht ihr zum Vorwurf, dass sie jene Aufgabe
übernimmt, die der Staat selbst sträflich vernachlässigt: Ein
entschlossenes Vorgehen gegen Neonazis. Und aus der richtigen
Analyse, dass, wer vom Faschismus redet, vom Kapitalismus nicht
schweigen soll, wird im Handumdrehen eine
"staatsfeindliche", "extremistische" Absicht.
Undifferenziert wird der linken Szene unterstellt, Angriffe auf
Polizisten zu befürworten. Dass Polizisten bei Demonstrationen
immer wieder rabiat und unverhältnismäßig gegen Demonstranten
vorgehen, dass sie wie jüngst in Dresden mal eben eine Million
Handydatensätze erfassen - dieser Extremismus der Mitte ist dem
Verfassungsschutz dagegen keine Zeile wert. Ein Amt, das es
ernsthaft als Ausdruck "linksextremistischer" Bestrebungen
interpretiert, wenn Antimilitaristen "eine Militarisierung der
Gesellschaft durch Gelöbnisfeiern sowie
Militärmusikveranstaltungen" kritisieren, beweist damit nur:
Es ist ein Instrument zur Verteidigung der herrschenden (Partei)-Politik,
die von Sozialabbau und Kriegsbereitschaft geprägt ist, aber keines
zum Schutz der Verfassung. Dementsprechend wird auch die Partei DIE
LINKE weiterhin beobachtet."
Ulla Jelpke, MdB
Innenpolitische Sprecherin Fraktion DIE LINKE.
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