26.05.2011
Erinnerung an Nazi-Terror
Recklinghäuser
Antifaschisten fordern „Albert-Funk-Straße“
Am Vortag des ersten Mais gedachten in
Recklinghausen Antifaschisten des 78. Todestages von Albert Funk,
Bergmann und Reichstagsabgeordneter der KPD. Am 27. April 1933 wurde
Albert Funk im Polizeipräsidium Recklinghausen von den Nazis durch
unmenschliche Folter in den Tod getrieben. Wie in den Jahren zuvor
hatte die VVN/BdA-Stadtvereinigung Recklinghausen eine
Gedenkveranstaltung organisiert aus Anlass des Todestages von Albert
Funk, um die Erinnerung an den Terror der Nazis gegen ihre
politischen Gegner aufrecht zu halten.
Am Vortag des ersten Mais gedachten in Recklinghausen
Antifaschisten des 78. Todestages von Albert Funk, Bergmann und
Reichstagsabgeordneter der KPD. Am 27. April 1933 wurde Albert Funk
im Polizeipräsidium Recklinghausen von den Nazis durch
unmenschliche Folter in den Tod getrieben. Wie in den Jahren zuvor
hatte die VVN/BdA-Stadtvereinigung Recklinghausen eine
Gedenkveranstaltung organisiert aus Anlass des Todestages von Albert
Funk, um die Erinnerung an den Terror der Nazis gegen ihre
politischen Gegner aufrecht zu halten. In dem Aufruf hieß es
weiter: „Am 2. Mai wurden im ganzen Reich die Gewerkschaftshäuser
gestürmt und die Gewerkschaften verboten. Wenige Monate vorher
hatten rechte und konservative Kräfte entgegen allen Warnungen der
Arbeiterparteien SPD und KPD den Hitler-Faschisten zur Macht
verholfen. Unterstützt wurde die Nazipartei durch einflussreiche
Kreise der deutschen Wirtschaft und der Schwerindustrie.
Der Terror der Nazis richtete sich sofort gegen die organisierte
Arbeiterbewegung, gegen Mitglieder der Gewerkschaften, der SPD und
der KPD. In den Jahren 1933 bis 1945 wurden Zehntausende
antifaschistischer Arbeiter von den Nazis verfolgt, gefoltert und
ermordet. Das Recklinghäuser Polizeipräsidium wurde zum Sitz der
Gestapo-Leitstelle Nord. Von hier aus organisierten die Faschisten
den Terror zuerst gegen die Organisationen der Arbeiterklasse.
Allein im Recklinghäuser Polizeipräsidium fanden drei
Antifaschisten den Tod. Hunderte Arbeiterinnen und Arbeiter aus dem
Landkreis Recklinghausen wurden von dort aus nach grausamster Folter
in die Konzentrationslager des Deutschen Reiches verschleppt.
Der Terror der Nazis richtete sich auch gegen
demokratische
Christen, bürgerliche Oppositionelle, gegen alles, was „anders“
als die Nazis war. Die Mehrheit der jüdischen Bewohner der Stadt
Recklinghausen wurden Opfer des faschistischen Rassenwahns. Große
Teile der Bevölkerung sahen tatenlos zu.
Wir treten dafür ein,
- dass mit einer Mahntafel am Recklinghäuser Polizeipräsidium
an dessen Funktion im Nazi-Reich und das Leid der hier
inhaftierten Antifaschisten erinnert wird.
- dass im Recklinghäuser Stadtgebiet eine Straße nach Albert
Funk benannt wird.
- dass in Recklinghausen eine Forschungs- und
Informationsstätte für Schüler und andere Interessierte zu
Widerstand und Verfolgung im Nazi-Deutschland eingerichtet wird.
Wir demonstrieren gegen die Gewalttaten der heutigen Nazis und
die undifferenzierte Hetze gegen Bürgerinnen und Bürger, die der
islamischen Glaubensrichtung angehören. Wir unterstützen die
Forderung nach einem sofortigen Verbot der NPD, wissend, dass das
allein nicht ausreicht. Wir wehren uns gegen alle Formen des
Rassismus und Ausländerfeindlichkeit.
Faschismus ist keine Meinung - Faschismus ist ein Verbrechen!“
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