18.05.2011
Warum das NPD-Verbot notwendig ist
"Ich bin nicht aus Gefühlsduselei für ein
NPD-Verbot, sondern weil es gute sachliche Gründe dafür
gibt", hält die innenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE
LINKE, Ulla Jelpke, Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU)
entgegen. Dieser hatte gegenüber der Leipziger Volkszeitung gesagt,
er verstehe jeden, "der auch emotional begründet" ein
solches Verbot fordere, hatte sich aber dagegen ausgesprochen.
Jelpke weiter:
"Die NPD ist Rückgrat und Hauptsponsor der gewalttätigen
Neonazi-Szene. Der Verlust ihrer legalen Basis wäre auch ein Schlag
gegen Freie Kameradschaften und andere Nazi-Schläger. Friedrich
verharmlost das Problem, wenn er es als emotionale Angelegenheit
abtut. Angesichts der Tatsache, dass Nazis immer wieder regelrechte
Hetzjagden veranstalten und sogar Menschen umbringen, ist die
Forderung nach einem NPD-Verbot keineswegs nur emotional begründet,
sondern ein Gebot der politischen Vernunft.
Die Befürchtung, das für ein Verbotsverfahren notwendige
Abschalten von V-Leuten könne zu einem Informationsverlust der
Sicherheitsbehörden führen, ist lächerlich. Schon beim
gescheiterten Verbotsverfahren von 2003 hatte sich gezeigt, dass die
V-Leute eine bestenfalls zwielichtige Rolle spielten. Etliche von
ihnen waren kaum mehr als staatliche Unterstützer des NPD-Apparats.
Der Schutz vor einer neofaschistischen ,Metastasierung', wie
Friedrich das Eindringen rechter Ideologien in die Gesellschaft
nennt, braucht weniger staatliche Aufsicht als vielmehr starke
gesellschaftliche Antikörper. Nicht zuletzt bedarf es eines
scharfen Schnitts. Deswegen ist das NPD-Verbot richtig."
Ulla Jelpke
MdB
Innenpolitische Sprecherin
Fraktion DIE LINKE.
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