04.03.2011
VVN mobilisiert gegen Rechtspopulisten
Vereinigung der Verfolgten
des Naziregimes in NRW wählte neuen Vorstand und beriet über
kommende Aufgaben
Mats Fogeman
Am Wochenende stellte die nordrhein-westfälische
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN-BdA) in Düsseldorf
die Weichen für ihre Arbeit in den kommenden drei Jahren. Rund 100
Delegierte und Gäste nahmen an der Landesdelegiertenkonferenz teil,
die am Samstag im ver.di-Haus der Landeshauptstadt tagte. Unter der
Losung »Schafft Demokratie und Frieden! Stoppt Rechtsentwicklung,
Krieg und Krisenlasten!« wählten die Vertreter der 21
nordrhein-westfälischen Kreisvereinigungen mit insgesamt etwa 1000
Mitgliedern eine neue Landesleitung und verabschiedeten eine Reihe
politischer Anträge.
Im einstimmig verabschiedeten Leitantrag wendet sich die VVN-BdA
gegen »Neofaschismus in all seinen Erscheinungsformen« und gegen
Islamfeindlichkeit unter dem Deckmantel der Religionskritik:
»Antiislamismus der politischen Rechten ist Rassismus, der an den
kulturellen Unterschieden ansetzt, (…) und damit scheinbar ohne
Vorbehalte geäußert werden kann.« In weiteren Anträgen fordern
die Antifaschisten die Landesregierung auf, keine Roma oder
Angehörige anderer ethnischer Minderheiten in den Kosovo
abzuschieben. Die größte antifaschistische Organisation in NRW
will auch die Proteste gegen einen sogenannten Marsch für die
Freiheit am 7. Mai von Pro NRW und verschiedenen europäischen
Rechtsparteien in Köln unterstützen. Angenommen wurde außerdem
ein Initiativantrag, der die Schließung der Landesgeschäftsstelle
der NPD in Bochum-Wattenscheid fordert.
Der Journalist Ulrich Sander, der zwei Jahrzehnte an der Spitze
der VVN-BdA in NRW stand, kandidierte nicht mehr als Landessprecher
der Organisation. Der Dortmunder gehört künftig dem
geschäftsführenden Landesausschuß an und ist einer der
Bundessprecher der Organisation. Für Sander rückte Falk Mikosch
aus Düsseldorf als Sprecher nach, wiedergewählt wurden als weitere
Landessprecher Ulrike Düwel und Jochen Vogler (beide Wuppertal).
Grußworte überbrachten die Landtagsabgeordneten Anna Conrads
(Die Linke) und Verena Schäffer (Bündnis 90/Die Grünen) sowie
Klaus Stein für die Deutsche Kommunistische Partei. Die
Bundestagsabgeordnete Ulla Jelpke (Die Linke) referierte zum Thema
»Antifaschistische und antimilitaristische Arbeit unter heutigen
Bedingungen in NRW«. In der anschließenden Debatte wurde
bekräftigt, daß die VVN-BdA ihre Zusammenarbeit mit den genannten
Parteien, Gewerkschaften und anderen Initiativen ausbauen möchte.
Mit freundlicher Genehmigung der Jungen
Welt
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